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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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irgendeine Insel zu befestigen und zu besiedeln – wie sie es in Singapur, auf Malta und auf Cypern getan haben (oder an einer so uneinnehmbaren Stelle wie Gibraltar) –, die unserem Druck entzogen wäre und als Bastion für Englands Macht zu Lande und zur See dienen könnte. Es wäre zu empfehlen, mit besonders ausgesuchten Firmen in diesem Gebiet sofort Handelsbeziehungen anzuknüpfen und diese zu intensivieren.
    Der Leitsatz unserer Außenpolitik sollte folgender sein: ›Möge England die Meere und die Handelswege beherrschen und die führende Industrienation der Erde sein. Das Land aber soll Rußland beherrschen.‹ Denn sobald wir uns das Land gesichert haben – und es ist unser heiliges Erbe, unser uns von Gott verliehenes Recht, das Land der Zivilisation zu erschließen –, werden die Meere russische Meere werden. Und so wird der russische Zar die Welt beherrschen.«
    Sergejew konnte also möglicherweise eine Schlüsselfigur in diesem Plan sein, dachte Struan. Ist er der Mann, der ausgeschickt wurde, um sich von unserer Macht in China ein Bild zu machen? ›Um mit besonders ausgesuchten Firmen Handelsbeziehungen anzuknüpfen?‹ Ist ein Teil seiner Mission, auf Grund von Informationen aus erster Hand über die Auffassung der Amerikaner vom russischen Alaska zu berichten? Ist er der Mann, der ausgeschickt wurde, um im russischen Alaska den Boden für die Horden vorzubereiten? Vergiß nicht, daß er einmal zu dir gesagt hat, den Russen gehöre das Land und uns das Meer!
    Der Kommentar zu diesem Bericht war ebenso kühn wie umfassend: »Ausgehend von diesem Geheimdokument und den beigefügten Karten, an deren Richtigkeit nicht zu zweifeln ist, lassen sich einige Schlußfolgerungen von weitreichender Bedeutung ziehen:
    Erstens, die Politik Nordamerikas betreffend: Es ist daraufhinzuweisen, daß die Vereinigten Staaten, auch wenn sie über den gegenwärtigen Grenzstreit zwischen den Vereinigten Staaten und dem britischen Kanada ernsthaft besorgt sind, allem Anschein nach nicht den Wunsch haben, sich weitere Gebiete auf dem nordamerikanischen Kontinent einzuverleiben. Auf Grund der freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland bestehen – und die im Hinblick auf dieses Ziel bereits sorgfältig gepflegt wurden –, ist die allgemeine politische Ansicht in Washington die, daß das russische Vorgehen in Alaska und in südlicher Richtung die Westküste entlang die Souveränität der Vereinigten Staaten in keiner Weise beeinträchtigt. Mit anderen Worten, die Vereinigten Staaten von Amerika werden die Monroe-Doktrin Rußland gegenüber nicht geltend machen und daher – erstaunlicherweise – ihre Hintertür nicht vor einer fremden Großmacht versperren, obwohl dies ihren eigensten Interessen zuwiderläuft. Ganz gewiß steht dies im Gegensatz zu den Interessen des britischen Kanada. Mit Bestimmtheit würden sich die Engländer und die Amerikaner in einer völlig unhaltbaren Situation befinden, wenn in aller Stille fünfhunderttausend Angehörige euro-asiatischer Völkerstämme im Norden eingeschleust würden.
    Es muß ferner daraufhingewiesen werden, daß dieses Gebiet des russischen Amerika ein Sprungbrett in den amerikanischen Kontinent darstellt, auch wenn der gegenwärtige Zar es mit Geringschätzung abtut. Sollte in den Vereinigten Staaten wegen des Sklavenproblems jemals ein Bürgerkrieg ausbrechen, was als unvermeidlich erscheint, wären diese russischen Stämme in der Lage, in diesen Konflikt entscheidend einzugreifen. Dadurch würden England und Frankreich in den Krieg hineingezogen. Russische Nomadenhorden mit ihren kurzen Verbindungswegen über die Beringsee und der Fähigkeit aller primitiven Stämme, sich ihre Nahrung im Land selber zu beschaffen, würden da ganz deutlich im Vorteil sein. Und da die meisten Gebiete im Westen und Südwesten nur dünn besiedelt sind, könnten diese Siedler – oder ›Krieger‹ – verhältnismäßig ungehindert nach Süden vorstoßen.
    Wenn also Britannien die Absicht hat, seine Stellung als Weltmacht zu behaupten und Rußlands unaufhörlichem Drang nach Weltherrschaft einen Riegel vorzuschieben, sieht es sich gezwungen, die Bedrohung Kanadas und der schwachen Vereinigten Staaten durch das russische Alaska aus der Welt zu schaffen. Es muß also mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Vereinigten Staaten dazu veranlassen, sich auf die Monroe-Doktrin zu berufen, um der russischen Bedrohung zu begegnen. Oder aber es muß

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