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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Zwanzigtausend Taels für Medizinheilung – ajiii jah, ich dir soviel wert sein wie eine Kaiserdame.«
    »Hat Gordon es dir erzählt?«
    »Nein. Ich habe lauschen an Tür. Natürlich! Du glauben, deine alte Mutter will nicht wissen, was Doktor sagt und was du sagst, heja?« Sie sah zur Tür.
    Struan wandte sich um und erblickte ein hübsches junges Mädchen, das sich anmutig verneigte. Es hatte das dichte dunkle Haar über dem feinen Gesicht kunstreich aufgesteckt und mit Jadenadeln und Blüten geschmückt. Das mandelförmige Gesicht leuchtete wie reinster Alabaster. »Das ist Yin-hsi«, sagte May-may. »Sie ist meine Schwester.«
    »Ich habe gar nicht gewußt, daß du eine hast, meine Kleine. Sie ist sehr hübsch.«
    »Ja, aber sie ist nicht wirkliche Schwester, Tai-Pan. Chinesische Damen nennen einander oft ›Schwester‹. Ist Höflichkeit. Yin-hsi ist dein Geburtstagsgeschenk.«
    »Bitte?«
    »Ich sie gekauft für Geburtstag.«
    »Hast du völlig den Verstand verloren?«
    »Ach, Tai-Pan, du manchmal sehr schlimm ermüdend«, erwiderte May-may und begann zu weinen. »Dein Geburtstag ist in vier Monats. Zu der Zeit sollte ich dick sein mit Kind, und so habe ich Suche nach ›Schwester‹ begonnen. War sehr schwierig, die guteste Wahl zu treffen. Sie ist die guteste, und weil ich krank, ich sie dir jetzt schon geben und nicht warten. Du sie nicht mögen?«
    »Guter Gott, meine Kleine! Nicht weinen, May-may. Hör mich an. Nicht weinen … Natürlich gefällt mir deine Schwester. Aber du kannst doch nicht Mädchen als Geburtstagsgeschenke kaufen!«
    »Warum nicht?«
    »Weil man das ganz einfach nicht tut.«
    »Sie ist sehr lieb – ich sie als Schwester haben wollen. Ich wollte ihr beibringen in die vier Monats, aber jetzt…« Wieder brach sie in Schluchzen aus.
    Yin-hsi eilte herbei, kniete neben May-may nieder, ergriff ihre Hand, trocknete ihr besorgt die Tränen und hielt ihr die Teetasse hin. May-may hatte sie schon davor gewarnt, daß die Barbaren zuweilen seltsam wären und ihre Zufriedenheit durch Gebrüll und Fluchen offenbarten, aber das solle sie nicht zu ernst nehmen.
    »Sieh nur, Tai-Pan, wie hübsch sie ist!« sagte May-may. »Du sie mögen, bestimmt!«
    »Darauf kommt es doch nicht an, May-may. Natürlich gefällt sie mir.«
    »Dann das erledigt.« May-may schloß die Augen und lehnte sich in ihre Kissen zurück.
    »Es ist nicht erledigt.«
    May-may wollte die Sache zum Abschluß bringen. »Es ist, und ich nicht länger darüber streiten. Bei Gott! Ich riesige Gelder gezahlt und sie ist guteste, und ich kann sie nicht wegschicken, denn sie dann alles Gesicht verlieren und sich aufhängen müssen.«
    »Sie doch nicht so lächerlich!«
    »Ich dir versichern, sie werden, Tai-Pan. Alle wissen, ich habe gesucht nach neuer Schwester für mich und für dich, und wenn du wegschickst, ihr Gesicht ist erledigt. Phantastisch erledigt. Sie sich aufhängen, wahrhaftig!«
    »Wein doch nicht, mein Kleines, bitte.«
    »Aber du mein Geburtstagsgeschenk an dich nicht mögen.«
    »Ich mag sie, und du brauchst sie nicht wegzuschicken«, sagte er rasch – und er hätte noch vieles versprochen, nur um ihre Tränen zu stillen. »Behalt sie hier. Sie wird … sie wird für dich eine Schwester sein, und sobald du gesund bist, suchen wir einen guten Mann für sie. Einverstanden? Deswegen brauchst du doch nicht zu weinen. Los, mein Kleines, wir trocknen jetzt unsere Tränen.«
    Nach und nach versiegten May-mays Tränen. Sie lehnte sich wieder zurück. Dieser Tränenausbruch hatte ihr viel Kraft geraubt. Aber innerlich frohlockte sie, denn es war diesen Preis wert gewesen. Nun würde Yin-hsi bleiben. Wenn ich sterbe, wird er in guten Händen sein, dachte sie. Wenn ich am Leben bleibe, wird sie meine Schwester sein und die zweite Schwester in seinem Hause, denn selbstverständlich wird er sie haben wollen. Selbstverständlich wird er sie begehren, dachte sie schon im Einschlafen. Sie ist so hübsch.
    Ah Sam trat ein. »Maste', junger Maste' draußen. Sehen können?«
    Struan war von May-mays tiefer Blässe sehr beunruhigt. »Hol Arzt äußerst schnell-schnell, versteh'?«
    »Versteh', Maste'.« Niedergeschlagen verließ Struan das Zimmer. Ah Sam schloß die Tür hinter ihm, kniete neben dem Bett nieder und sagte zu Yin-hsi: »Zweite Mutter, ich muß die Gewänder der hohen Dame wechseln, bevor der Arzt kommt.«
    »Natürlich. Ich werde dir helfen, Ah Sam«, antwortete Yin-hsi. »Vater ist gewiß ein seltsamer Riese. Wenn Erste

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