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Taken

Taken

Titel: Taken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Bowman
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zu sein. Es ist verwirrend, und da ich nicht weiß, welchem dieser Gefühle ich Ausdruck verleihen soll, starre ich sie einfach an. Sie dagegen rennt auf mich zu und schlingt mir so heftig die Arme um den Hals, dass ich nach hinten stolpere.
    »Dir geht es gut«, keucht sie, als könne sie das nicht für möglich halten. Ihr Mund steht offen, als wolle sie etwas Wichtiges sagen; doch schließlich entscheidet sie sich für einen emotionslosen Befehl. »Los. Zum Parkdeck geht es hier entlang.«
    Aber wir können nicht gehen. Noch nicht. »Ich muss zuerst noch einen Umweg machen.«
    »Dazu haben wir keine Zeit«, wendet sie ein.
    »Hierfür ist Zeit.«
    Ich warte nicht auf ihre Antwort, sondern laufe den Gang entlang. Ich höre, wie Bo und Bree mir folgen. In der Panik, die in Union Central herrscht, hat jemand die Zugangspaneele ausgeschaltet, sodass die Arbeiter nach Belieben durch Korridore und Räume laufen können. Ich nehme die Treppe und renne zu Emmas Quartier. Ihre Tür steht bereits offen. Sie kommt herausgerannt, sodass ich mit ihr zusammenstoße.
    »Gray!«, ruft Emma. »Ich wollte gerade zum Krankenhaus. Was machst du hier?« Sie trägt eine Sanitätstasche über dem Arm. Ich sehe ihr in die Augen, verliere mich in ihrer Farbe und vergesse, was ich sagen wollte.
    »Wer ist das?«, fragt Bree hinter mir schroff. »Und woher weiß sie, wer du bist?«
    »Ist schon okay«, sage ich, ohne mich umzudrehen. »Ich kenne sie. Sie kommt aus Claysoot. Ich habe sie hier zurückgelassen, als ich zu den Rebellen geflohen bin.«
    Bree tritt zwischen uns. »War das der Grund, aus dem du dich zu der Mission gemeldet hast?«, verlangt sie zu wissen. »Riskierst du jetzt unser aller Haut für ein Mädchen, von dem keiner von uns je gehört hat?«
    »Ich kann Emma nicht noch einmal im Stich lassen. Ja, ich habe auf eine Gelegenheit gewartet, sie aus Taem herauszuholen, und als die Chance sich bot, wollte ich sie mir nicht entgehen lassen.«
    »Ich möchte mitkommen, bitte«, lässt sich Emma hören. »Nehmt mich mit. Ich kann nicht länger hierbleiben.«
    Bree schnaubt verächtlich und tritt näher an mich heran, sodass ich ihren warmen Atem spüren kann, als sie die Luft ausstößt. Sie sticht mir mit einem Finger vor die Brust. »Wenn sie dir so wichtig ist, kann sie mitkommen, aber wir werden keinen Moment länger auf diesem Gang stehen und streiten.«
    Über Brees Kopf weg sehe ich Emma an. »Sie kommt mit.«
    Bree zieht eine finstere Miene, bedeutet uns dann aber, ihr zu folgen. »Hier entlang.«
    Bo folgt Bree, und als ich mich anschicke, es ihm nachzutun, fasst Emma meinen Arm. »Danke«, sagt sie. »Dafür, dass du mir eine zweite Chance gibst.«
    Einen Sekundenbruchteil lang fühle ich mich versucht, sie zu küssen, die Hände um ihr Gesicht zu legen und es an mich zu ziehen. Aber dann kommt mir der Gedanke, dass wahrscheinlich die letzten Hände, die um ihr Gesicht gelegen haben, Craw gehören, und seine Lippen die letzten waren, die sich auf ihre gepresst haben. In meiner Magengrube verhärtet sich etwas.
    »Eine zweite Chance ist nicht dasselbe wie Verzeihung, Emma.« Ich schüttle ihre Hand ab. »Halt’ uns nicht auf.«
    Wir rennen weiter und folgen Bree eine Treppe hinunter. Im untersten Stockwerk finden wir uns in einem Raum wieder, der Franks Überwachungszentrale darstellen muss. Er ist durch Reihen von Bildschirmen in zahlreiche Gänge aufgeteilt, und jeder zeigt eine andere Ecke von Union Central: Gänge, Zimmer, Plätze, den Speisesaal. Es ist unheimlich, wie die Bilder in einem langsamen Rhythmus flackern, während wir zusehen, wie Ordensmitglieder über die Monitore rennen. Einige zeigen sogar ausgewählte Gebiete des Stadtzentrums. Auf den Aufnahmen vom Platz ist Rauch zu sehen, es wird gekämpft. Als wir kurz innehalten, um zu Atem zu kommen, sehe ich, wie sich hinter einer Reihe von Bildschirmen ein Schatten bewegt.
    »Hier ist jemand«, flüstere ich. Lautlos stehlen wir uns den Gang entlang, weg von unserem Verfolger. Doch die Schritte folgen uns. Wir biegen in einen anderen Gang ein. Bald sind wir so tief zwischen die Bildschirmreihen vorgedrungen, dass Bree sich nicht mehr sicher ist, woher wir gekommen sind und wo es zum Parkdeck geht. Die Schritte folgen uns, biegen um Ecken und vollziehen unsere Bewegungen nach.
    »Hier hinein«, flüstere ich und zeige auf einen Raum, der von einem der Gänge abgeht. Rasch treten wir hinein und verriegeln die Tür hinter uns. Hier drinnen klingt der Alarm

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