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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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kannst darauf bestehen, so lange du willst, aber du bleibst hier.« »In diesem Fall gehe ich auf dem schnellsten Weg zur Polizei und bitte um eine Eskorte. Vergiss nicht, Mimimiadie ist irgendwo dort draußen. Sie werden sich die Chance, ihn zu fassen und gleichzeitig meinen Vater zu retten, gewiss nicht entgehen lassen. Ich weiß ohnehin nicht, ob es klug ist, auf eigene Faust zu handeln.« Zack packte seinen Arm und drehte ihn um. »Du kleine Ratte, wir haben die Möglichkeit, William ohne Schwierigkeiten freizubekommen. Du bleibst gefälligst hier und hältst den Mund.« »Bedauere, aber es geht nicht. Entweder ich reite mit Yorkey, oder ich gehe zur Polizei.« Myles grinste. Zack war geschlagen, und er wusste es. »Und?« »In Ordnung, reite mit ihm. Aber sei vorsichtig, das rate ich dir. Egal was passiert, fang keinen Streit mit ihnen an, du musst einen kühlen Kopf behalten. Sie sollen Boomi nehmen… und je weniger du redest, desto besser.« »Auf deine Ratschläge kann ich verzichten. Gib mir den Jungen, dann bin ich weg.« Sibell saß noch immer auf dem Bett. Die Männer sahen sich um. »Wo ist Boomi?« »Yorkey hat ihn abgeholt.« »Gut«, sagte Myles. »Es wird dich freuen zu hören, dass Zack nun endlich eingesehen hat, dass ich besser mitreite. Ich nehme deinen Proviant, falls du nichts dagegen hast, Zack.« »Ich komme mit zum Stall«, knurrte Zack. Sibell schwieg. Immerhin erhielt Yorkey auf diese Weise einen Vorsprung, und er kannte zudem als Einziger das Ziel. 
     
    Yorkey hatte sich vor Morgengrauen am Pub herumgetrieben. Als Mrs. McCabe in die Küche kam, um den Herd anzuzünden, stieß er einen Pfiff aus und legte zwei Shilling auf die Fensterbank. So kauften Schwarze Essenreste. Sie war gut gelaunt, weil es endlich regnete: die Rettung für ihren Gemüsegarten. Während sie mit ihm sprach, packte sie Tee, Brot, gekochtes Fleisch und trockenen Kuchen in einen Zuckersack. Yorkey bedankte sich und ging. Als er Boomi abgeholt hatte, standen die Pferde hinter einem Schuppen bereit. Er ritt davon, den Jungen vor sich im Sattel, und führte das Ersatztier für William am Zügel mit sich. Er mochte zwar einen Vorsprung haben, doch Zack würde ihn bald einholen, da ihn das zweite Pferd und der Junge am raschen Fortkommen hinderten. Sobald er die Stadt verlassen hatte, wandte er sich von der Straße weg in den Busch, hin zum Labyrinth der Viehwege, die zu den einzelnen Stationen führten. Sie kamen stetig voran, und Boomi genoss den Ritt, wollte aber wissen, wieso er nicht auf dem zweiten Pferd reiten könne. »Später«, erwiderte Yorkey lachend. »Halt dich gut fest und sei ein braver Junge, dann bekommst du gleich Kuchen.«
     
    Doch es war nicht Zack, sondern Myles Oatley, der die ausgetretene Straße in Richtung Westen entlangpreschte, erfüllt von der Überzeugung, er werde Yorkey im Nu eingeholt haben. Dann würde er dem Mistkerl eine Tracht Prügel verpassen. So ein verdammter dreister Abo, für wen hielt er sich eigentlich? Wer konnte sagen, ob der Schwarze nicht selbst in die ganze Sache verwickelt war? Nun, bald würde sich zeigen, wer hier das Sagen hatte. Er ritt eine Stunde im schnellen Galopp, ohne Yorkey zu entdecken. Allmählich beschlichen ihn Zweifel. Er musste sich auf dieser Straße befinden – oder wollte er ihn hinters Licht führen? Nun, das würde ihm nicht gelingen. Es gab nur zwei Straßen durch die Hügel: Eine verlief durch die Schlucht, die andere, die benutzt wurde, wenn die Schlucht unpassierbar war, bedeutete eine um zwei Tage längere Reise. Irgendwann würde Yorkey wohl auf die Straße zur Schlucht zurückkehren, und dort wollte Myles auf ihn warten. Da sie es mit Männern aus der Horde vom Victoria River zu tun hatten, war keiner von ihnen auf die Idee gekommen, sie könnten sich woanders als in der unmittelbaren Nähe ihres Territoriums aufhalten, das an Pops Station grenzte. Als Myles die einsame Straße entlangritt, fragte er sich, ob sie vielleicht näher an der Zivilisation auf der Lauer lagen und auf neue Opfer warteten. Sie könnten näher sein, als er ahnte. Yorkey war ohne Proviant aufgebrochen, obgleich er sich im Busch nicht auskannte. Als die Schatten länger wurden und immer noch keine Spur von Yorkey zu entdecken war, wusste Myles, dass er bald sein Lager aufschlagen musste. Nachtvögel schwirrten durch die Luft; ein Dingo lief lautlos über die Straße und erinnerte ihn daran, dass wilde Schwarze einen Mann völlig geräuschlos überfallen konnten. Bei

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