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Taltos

Taltos

Titel: Taltos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Königreich meiner Vorfahren. Ich habe sogar ein bißchen deren Sprache gelernt.
    So manches Mal habe ich mich dabei gefragt, was diese ganzen Sachen mir einmal bringen würden, aber das hat mich dann immer über mein restliches Leben ins Grübeln gebracht, und darauf hatte ich nun überhaupt keine Lust.
    Ach, ja.

    Also bin ich runtergegangen. Und zwar ganz leise. Meine Augen hatten sich schon an die Dunkelheit gewöhnt, und von unten schien ein fahles Licht herauf, also konnte ich mich schnell bewegen. Die Stufen waren schmal und tief, aber aus massivem Gestein. Ohne Geländer. Ich
    konzentrierte mich auf die Stille.
    Wie war nochmal der Plan? In das Stockwerk
    hinuntergehen, wo Loraan – hoffentlich – solche Dinge wie in Zauberstäben gefangene Seelen aufbewahrte, die Tür aufschließen (dabei alle eventuell vorhandenen Zauber ausschalten, ohne daß Loraan alarmiert wird) und Morrolan seinen (hoffentlich) überraschenden Angriff auf die Verteidigungsanlagen der Behausung so heftig und lange vortragen lassen, daß wir beide uns von hier wegteleportieren konnten.
    Wieder einmal fiel mir auf, daß ich mich noch nie zuvor auf irgendeine Art von Magie verlassen mußte, um mich aus einer Situation zu befreien. Das gefiel mir gar nicht. Ich ging die verschiedenen Möglichkeiten durch, die mir zum Abhauen blieben, was überhaupt keine Zeit in Anspruch nahm.
    80
    Ah! Da wären wir!
    Hier war eine Wache. Im Gegensatz zu den beiden von oben schlief er, was ihm das Leben gerettet hat. Ich stellte sicher, daß er nicht so bald aufwachen würde, und ging weiter. Fünfundzwanzig Schritte nach links, zu einer Tür. Die war groß und stabil und hatte, so war mir gesagt worden, ein kompliziertes Schloß. Ich sah es mir genau an, und es stimmte. Aber ich bin natürlich auch ziemlich gut.
    Mit flinken Fingern betastete ich Schließriegel und die Scharniere. Offen gestanden war ich jedoch besorgter, was die Zaubersprüche anging, die die Tür verschlossen oder Alarm auslösen konnten. Ich schätzte das Gewicht der Tür auf etwa vierzig Pfund. Sie bestand aus dicken Holzplanken, umspannt von Eisenbändern. Ganz dicht war sie allerdings nicht, denn von der anderen Seite schien Licht hindurch. Was das zu bedeuten hatte, wußte ich nicht; meine Informationen gingen nicht so weit. Ich biß die Zähne zusammen und machte mich an die Arbeit.
    Kiera die Diebin hatte mir nicht nur ein paar
    Einbruchswerkzeuge beschafft, sondern mich auch in ihrer Benutzung unterwiesen. Zwar bin ich kein Dieb, aber ich komme zurecht. Hoffentlich war das ›Utensil‹
    imstande, die Alarme auszuschalten, denn ich konnte es nicht; das Schloß zu knacken war für mich das höchste der Gefühle.
    Ein gutes Schloß verbindet einen feinen Mechanismus mit einem schweren Riegel. Dieses hatte tatsächlich einen äußerst feinen Mechanismus und drei separate Schließriegel. Der Dietrich mußte also fest genug sein, die Riegel zu entsperren, dabei aber so leicht, daß er ins Schloß dringen konnte. Es handelte sich hier um ein System mit drei Zuhaltungen, also brauchte ich einen Sprungdietrich und drei Zugstäbe, die gegen die in 81
    unterschiedliche Richtungen öffnenden Schließriegel gedrückt werden mußten, während sie in eine vierte gedreht wurden. Wenn meine Finger wesentlich kleiner wären und ich ein paar zusätzliche Arme hätte, wäre es entschieden einfacher gewesen. So brauchte ich zwanzig Minuten, aber ich habe es geschafft, und soviel ich mitbekam, ist kein Alarm losgegangen.
    Fast hätte ich vergessen, die Scharniere zu schmieren, aber Loiosh hat mich daran erinnert. Auf der anderen Seite der Tür befand sich ein Absatz mit einigen hellen Lampen und Stufen, die zu drei Türen hinabführten, welche allesamt – von oben – recht harmlos aussahen.
    Ich brauchte ungefähr eine Viertelstunde, um die schwere Tür wieder zu verschließen. Vielleicht war das Zeitverschwendung, ich wußte es nicht. Dann atmete ich leise ein paarmal tief durch, schloß die Augen und -
    »Was gibt es, Vlad?« Während psionischer Kommunikation redet man sich grundsätzlich mit
    Vornamen an, denn die Magie überwindet
    Höflichkeitsfloskeln.
    »Ich hab die große Tür hinter mir.«
    »Gut. Ich gebe Morrolan Bescheid. Wir bleiben in Verbindung. Sobald Ihr den Stab in Händen haltet, zerstören wir die Teleportsperre. Lange wird sie aber nicht unten sein.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Und ich sage es nochmal. Seid vorsichtig.«
    »Ja.«
    Als ich dann unten war, mußte ich eine

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