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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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benachrichtigt.«
    »Weiß sie, wo wir gerade sind?«, fragte Tobin.
    »Ich denke schon. Aber sie hat es wohl … nicht heraus … geschafft.«
    Tobin schaute zur brennenden Stadt zurück. Auf Iya zu warten, kam nicht in Frage.
    »Wie schlimm ist er verletzt?«, wollte Ki wissen.
    »Die Pfeilwunde und ein Schwertschnitt an der Seite«, erwiderte Tharin. »Wir müssen ihn zurücklassen.«
    »Nein!«, rief Tobin. »Allein hier draußen wird er sterben.«
    »Geht, bitte!« Mühsam versuchte sich Eyoli aufzusetzen. »Iya wird mich finden. Ihr müsst weiter.«
    »Er hat Recht, Tobin«, sagte Tharin.
    »Wir lassen ihn nicht zum Sterben zurück. Das ist ein Befehl, verstanden? Er hat heute geholfen, uns alle zu retten. Ich gehe nicht weiter, bis wir für ihn getan haben, was wir können.«
    Tharin knurrte verärgert. »Luchs, such etwas, womit wir ihn verbinden können. Ki, sammle Wasserflaschen und Mäntel ein. Wir wickeln ihn ein und legen ihn zwischen die Bäume. Es tut mir leid, Tobin, aber mehr können wir nicht tun.«
    »Mir tut es leid, dass Ihr meinetwegen nun einen Mann weniger habt«, flüsterte der Zauberer und schloss die Augen. »Ich hätte Euch sagen sollen, dass …«
    »Du hast deine Pflicht getan«, fiel Tobin ihm ins Wort und ergriff seine Hand. »Das werde ich dir nie vergessen.«
    Ki kehrte mit Mänteln, Flaschen und einigen Bogen zurück. Er ließ alles neben Tharin zu Boden fallen und sagte: »Was hältst du davon?«
    Tharin hob erst einen Bogen auf, dann einen weiteren. »Die sind skalanischer Machart.«
    »Das sind sie alle, jeder einzelne, den ich gesehen hab. Ebenso die Schwerter, soweit ich es erkennen konnte.«
    »Wirklich?« Tharin machte sich daran, den Pfeil aus Eyolis Schulter zu schneiden. Der Zauberer umklammerte Tobins Hand und versuchte, nicht aufzuschreien, aber die Schmerzen waren zu viel für ihn. Ki legte ihm eine Hand über den Mund, um das Gebrüll zu dämpfen, bis Eyoli das Bewusstsein verlor. Tharin verband die Wunde, dann ergriff er die blutige Pfeilspitze und betrachtete sie eine Weile eingehend. »Ki, Luchs, wickelt ihn ein, so warm ihr könnt, und sucht ein gutes Versteck zwischen den Bäumen für ihn. Lasst ihm so viel Wasser hier, wie ihr finden könnt. Tobin, komm mit.«
    Tharin ging zum nächstbesten Leichnam und tastete die Brust und den Rücken des Toten ab. Er grunzte leise, dann wiederholte er den Vorgang bei einigen anderen. »Bei der Flamme!«
    »Was ist?«
    »Sieh dir das an«, sagte Tharin und steckte einen Finger in einen Riss im Wappenrock des Toten. »Fass mit der Hand hindurch und sag mir, was du spürst.«
    »Da ist keine Wunde. Er ist an diesem Schwertschnitt am Hals gestorben.«
    »Bei den anderen ist es dasselbe. Und auch mit den Waffen hatte Ki Recht. Das sind Skalaner in plenimarischen Gewändern.«
    »Aber warum haben sie uns angegriffen?«
    »Ich würde sagen, weil es ihnen befohlen wurde. Und es sollte so aussehen, als wären wir vom Feind getötet worden.« Er stand auf, stöberte eine Weile umher und kehrte mit einer Handvoll Pfeilen zurück. Sie hatten dicke Schäfte mit vierfacher statt dreifacher Befiederung. »Skalanische Bogen, aber plenimarische Pfeile. Einfach genug zu finden, nach allen den Kampfhandlungen, die wir heute erlebt haben.«
    »Ich verstehe das immer noch nicht. Wenn wir nicht nach Atyion gelangen, wird die Stadt untergehen!«
    »Es muss jemand gewesen sein, der wusste, dass wir nach Atyion gehen würden, außerdem über welche Strecke und wann. Und rechtzeitig, um diesen Hinterhalt vorzubereiten.«
    »Nicht der König! Selbst wenn er mich töten lassen wollte, würde er dafür nicht Ero opfern.«
    »Dann jemand, der heute Nacht bei ihm war. Vermutlich war es gar nicht Erius' Einfall, dich zu schicken.«
    Tobin dachte zurück. »Nicht Hylus!«
    »Nein, das glaube ich auch nicht.«
    »Damit bleiben General Rheynaris und Fürst Niryn.«
    »Und Prinz Korin.«
    »Nein! Korin würde so etwas nicht tun. Es muss Niryn sein.«
    »Im Augenblick spielt es keine Rolle. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und müssen Pferde finden.«
    Ki und Luchs hatten es Eyoli in einem Nest aus Mänteln unter einer Eiche ein Stück innerhalb des Hains so gemütlich wie möglich gemacht.
    »Ich schicke jemanden, um dich zu holen«, versprach Tobin.
    Eyoli befreite eine Hand aus seiner Umwicklung und berührte sich damit an der Stirn und an der Brust. »Geht, mein Prinz. Rettet Eure Stadt.«
     
    Kurz nach dem Wald gelangten sie zu einem großen Gehöft.

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