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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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fröhlich geworden, nun jedoch hatte er wieder diesen verängstigten Kaninchenausdruck aufgesetzt. »Steht darin auch etwas über mich?«
    »Mach dir keine Sorgen wegen Orun«, sagte Tobin. »Es war nicht deine Schuld, dass wir eingeschneit wurden. Das Wetter kann er dir nicht zum Vorwurf machen.«
    Bisir schüttelte den Kopf. »Aber das wird er.«
    »Wir brechen morgen beim ersten Tageslicht nach Ero auf.« Tharin blickte ebenso wenig erfreut wie der Kammerdiener drein. »Nari, sieh zu, dass ihre Sachen gepackt werden.«
    »Natürlich mache ich das!«, herrschte Nari ihn beleidigt an, doch Tobin sah, wie sie sich mit einem Zipfel ihrer Schürze die Augen abtupfte, als sie die Treppe erklomm.
    Köchin bereitete an jenem Abend ein feines Abschiedsmahl zu, aber niemand erwies sich als besonders hungrig.
    »Ihr kommt doch immer noch mit mir, oder, Frau Iya?«, fragte Tobin, während er ein Stück Lammfleisch in seiner Schale herumschob.
    »Vielleicht könntet Ihr Tobins Hofzauberin werden«, schlug Ki vor.
    »Ich bezweifle, dass der König das bewilligen würde«, gab Iya zurück. »Aber ich komme für einen kurzen Aufenthalt mit, um zu sehen, woher der Wind weht.«
     
    Tobins Herz war schwer, als sich Ki und er am nächsten Morgen bei Kerzenlicht ankleideten. Er hatte keinen Appetit auf Frühstück; in seiner Kehle saß ein Kloß, ein weiterer ruhte schwer wie ein Stein in seinem Bauch. Ki verhielt sich stiller als üblich und verabschiedete sich hastig, als die Zeit zum Aufbruch kam. Bisir blickte nachgerade grimmig drein.
    Der Tag dämmerte verregnet und kalt, als sie durch Alestun gelangten. Die Straßen waren zu zähflüssigem, klebrigem Schlamm aufgewühlt und gestalteten das Reiten langsam. Der Regen wurde in Böen herangefegt, als sie über die bewaldeten Hügel in das offene Gelände dahinter hinabzogen. Die Abenddämmerung setzte zu dieser Jahreszeit früh ein. Sie verbrachten die Nacht in einer Herberge entlang des Weges und gerieten am nächsten Tag in Sichtweite der Küste. Der Himmel hatte die Farbe von Eisen, das Meer und der ferne Fluss zeichneten sich schwarz gegen die winterlich braunen Felder ab. Sogar Ero wirkte auf dem hohen Hügel wie eine Stadt aus Asche.
    Die letzten Meilen trieben sie die Pferde in einen Galopp. Der durchdringende Geruch der See wehte ihnen zur Begrüßung entgegen. Dies und das erhebende Gefühl, seine eigenen Männer im Rücken zu wissen, hob Tobins Mut ein wenig. Als sie den breiten Steinbogen der Bettlerbrücke erreichten, fühlte er sich bereit, seinem Vormund gegenüberzutreten. Selbst die Elendsviertel zwischen der Brücke und der Stadtmauer trübten seine Stimmung nicht. Er leerte seinen Geldbeutel, warf die Kupfer- und Silbermünzen den Bettlern zu, die den Weg säumten. Tobin und seine Krieger salutierten vor dem Halbmond und der Flamme auf dem großen Steinbogen des Südtors, berührten ihre Herzen und Schwertgriffe zu Ehren der Schutzgottheiten der Stadt. Tharin kündigte Tobins Ankunft an, und die Pikenstreiter verneigten sich vor ihm, als er an ihnen vorbeiritt. Iya zügelte etwas abseits das Pferd, um das Silberabzeichen vorzuzeigen, das sie trug, und einer der Wächter schrieb etwas auf eine Wachstafel. Die Lippen der Zauberin waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst, als sie zu Tobin aufschloss. Tobin wusste von den Abzeichen, die freie Zauberer auf Befehl der Spürhunde tragen mussten. Er hatte jenes von Iya gesehen. Allerdings begann er erst jetzt zu verstehen, was sie bedeuteten.
    Nach den Wochen in den Bergen erschienen Tobin die schmalen Straßen umso dunkler und dreckiger. Dies war ein armes Viertel, und die Gesichter, die er aus Fenstern und Türen hervorlugen sah, waren verkniffen und bleich wie Geister.
    »Stinkendes Ero«, murmelte er und rümpfte die Nase.
    Iya bedachte ihn unter der Kapuze mit einem eigenartigen Blick, sagte jedoch nichts.
    »Ich vermute, wir waren lange genug weg, um den Geruch aus den Nasen bekommen zu haben«, meinte Ki.
    Sie trieben die Pferde erneut in einen Galopp und preschten unter lautem Hufklappern die steilen, gewundenen Straßen zum ummauerten Palatinkreis hinauf. In den höher gelegenen Vierteln erwiesen sich die Straßen als geringfügig sauberer, und in einigen hatten die Menschen bereits geflochtene Taue aus immergrünen Zweigen und Weizen zur Vorbereitung auf das Sakor-Fest aufgehängt.
     
    Der Hauptmann der Palatingarde begrüßte Tharin an den Toren. »Prinz Korin hat eine Nachricht für Prinz Tobin

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