Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
Arm um ihn. »In letzter Zeit scheine ich dich ständig irgendwohin zu tragen. Jetzt ist alles gut. Kannst du uns sagen, wer dich verletzt hat?«
    Tobins Hand schnellte an seine Kehle. »Orun. Er war so wütend … Er hat mich gepackt und …« Tobin erblickte Niryn und erstarrte. »Es war Orun.«
    Der Zauberer erhob sich und kam näher. »Er hat Euch Gewalt angetan?«
    Tobin nickte. »Die Botschaft des Königs«, flüsterte er. »Orun hat mich gepackt und … ich muss das Bewusstsein verloren haben.«
    »Kein Wunder«, meldete sich Iya zu Wort. »Wie es scheint, hat er versucht, dich zu erdrosseln.«
    Tobin nickte.
    Eine braun gekleidete Drysierin traf ein und befahl alle außer Iya und Niryn aus dem Zimmer. Ki drückte sich an der Tür herum und beobachtete angespannt, wie die Frau Tobin untersuchte. Während sie einen Breiwickel gegen die Blutergüsse vorbereitete, schlich Ki zurück zum Fußende des Bettes, und sie ließ ihn bleiben.
    Als sie fertig war, ging sie hinaus und sprach eine scheinbar lange Weile mit Iya und Tharin. Als Tharin wieder hereinkam, wirkte er besorgter denn zuvor.
    »Fürst Niryn, in der Halle ist Bisir, und auch Kanzler Hylus ist soeben eingetroffen.«
    Mühsam rappelte sich Tobin erneut auf. »Bisir hat nichts getan!«
    »Wir wollen nur mit ihm reden«, versicherte ihm Tharin. »Du ruhst dich aus. Ki wird dir Gesellschaft leisten.«
    »Fürst Niryn?«, krächzte Tobin.
    Der Zauberer hielt an der Tür inne. »Ja, mein Prinz?«
    »Die Botschaft, die Ihr vom König hattet – ich habe sie nicht gelesen. Ist Ki noch mein Knappe?«
    »Der König hat von dieser Angelegenheit nichts erwähnt. Vorläufig scheint der Rang Eures Knappen gesichert zu sein. Seht zu, dass Ihr Euch dessen weiterhin als würdig erweist, Sir Kirothius.«
    »Ja, Herr.« Ki wartete, bis die Zauberer und Tharin gegangen waren, dann schloss er die Tür und schlug ein Glückszeichen. »Er sieht aus wie eine Schlange, wenn er lächelt. Aber wenigstens hat er uns gute Neuigkeiten überbracht.« Er setzte sich aufs Bett und versuchte, Tobin in die Augen zu blicken, doch sein Freund wandte sich beharrlich ab. »Wie geht es dir? Wirklich, meine ich.«
    »Gut.« Tobin rieb über den feuchten Wickel um seinen Hals. »Das hier hilft.«
    Er klang immer noch heiser, dennoch konnte Ki die Angst hören, die Tobin zu verbergen trachtete.
    »Also hat Orun letztlich Hand an dich gelegt?« Verwundert schüttelte Ki den Kopf.
    Tobin seufzte schaudernd; sein Kinn begann zu beben.
    Ki beugte sich näher zu ihm und ergriff abermals seine Hand. »Da ist doch mehr, als du zugibst, nicht wahr?« Tobin warf einen verängstigten Blick zur Tür, dann brachte er die Lippen dicht an Kis Ohr. »Es war Bruder.«
    Kis Augen weiteten sich. »Aber er war hier. Er hat sich mir gezeigt, während du weg warst.«
    Tobin sog entsetzt die Luft ein. »Was hat er gemacht?«
    »Nichts! Ich habe hier auf dich gewartet, und plötzlich war er da.«
    »Hat er etwas gesagt?«
    »Nur, dass ich Arkoniel fragen sollte.« Ki verstummte.
    »Was fragen?«
    Ki zögerte; er hatte sich zuvor, als er an Tobin gezweifelt hatte, treulos gefühlt, und nun war es noch schlimmer. »Das wollte er nicht sagen. Benimmt er sich dir gegenüber auch so?«
    »Manchmal.«
    »Aber du sagst, er war in Oruns Haus? Hast du ihn gerufen? «
    Tobin schüttelte entschieden den Kopf. »Nein! Ich schwöre es bei den Vieren, das habe ich nicht getan!«
    Erschrocken erforschte Ki die Züge seines Freundes. »Ich glaube dir ja, Tob. Was ist denn los?«
    Tobin schluckte schwer, dann beugte er sich erneut dicht zu Ki. »Bruder hat Orun getötet.«
    »Aber … wie?«
    »Ich weiß es nicht. Orun schüttelte mich. Vielleicht wollte er mich umbringen. Keine Ahnung. Bruder ging dazwischen und … und hat ihn einfach berührt. Orun fiel, und …« Tobin zitterte. Tränen kullerten ihm über die Wangen. »Ich habe ihn nicht aufgehalten, Ki! Was … was, wenn ich ihn tatsächlich irgendwie dazu gebracht habe, es zu tun?«
    Ki umarmte ihn innig. »So etwas würdest du nie tun. Das weiß ich ganz genau.«
    »Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, es getan zu haben«, schluchzte Tobin. »Aber ich hatte solche Angst, und ich habe Orun gehasst, und er hat schlimme Dinge über dich gesagt, und …«
    »Hast du Bruder gerufen?«
    »N-nein!«
    »Hast du ihn aufgefordert, Orun zu töten?«
    »Nein!«
    »Natürlich hast du das nicht. Also ist es nicht deine Schuld. Bruder wollte dich bloß beschützen.«
    Tobin hob das

Weitere Kostenlose Bücher