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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Zaum zu halten, daß sie nichts verraten, während man auf die Übersetzung wartet. Warum macht Ihr ein Geheimnis daraus, daß Ihr Elenisch beherrscht?«
    »Die Zeit, die der Dolmetscher zur Übersetzung benötigt, nutze ich, meine Antwort zu überlegen.« Betuana zuckte die Schultern.
    »Das ist eine sehr nützliche Taktik«, sagte Ehlana bewundernd. »Ich wünschte, ich könnte mich ihrer in Eosien bedienen, aber dort spricht jeder Elenisch.«
    »Verbindet Euch die Ohren«, riet Ulath ihr.
    »Siehst du, wie wenig ernst man mich nimmt?« beklagte Ehlana sich bei Sperber.
    »Es war nur ein Vorschlag, Majestät.« Ulath lächelte. »Täuscht vor, taub zu sein, und schart ein paar Leute um Euch, die sich die Finger verrenken, als würden sie für Euch übersetzen.«
    Ehlana blickte ihn entrüstet an. »Das ist absurd, Ulath. Könnt Ihr Euch denn nicht vorstellen, wie hinderlich das wäre?«
    »Es war ja nur ein Vorschlag, Majestät«, entgegnete er. »Aber kein besonders guter, das stimmt.«
    Nach einer formellen Verabschiedung, die wieder hauptsächlich Mirtai galt, verließen die elenische Königin und ihre Begleitung Atana und begaben sich auf die Landstraße nach Lebas. Als die Stadt außer Sicht war, schlug Oscagne – der an diesem Tag darauf beharrt hatte, zu reiten – Sperber, Stragen und Vanion vor, sich an die Spitze ihres Zuges zu begeben und sich mit den übrigen Gefährten zu besprechen.
    Tynian war soeben dabei, die anderen mit einer sehr ausgeschmückten Geschichte über eines seiner vermutlich erfundenen Liebesabenteuer zu unterhalten.
    »Was gibt es?« erkundigte sich Kalten, als Sperber und die anderen sich zu ihnen gesellten.
    »Sperber und ich haben uns gestern abend mit Sephrenia und Zalasta beraten«, antwortete Vanion. »Wir dachten, wir sollten euch einweihen – außerhalb Ehlanas Hörweite.«
    »Hört sich geheimnisvoll an«, bemerkte der blonde Pandioner.
    »Vielleicht geheimnisvoller, als es ist.« Vanion lächelte. »Unsere Schlußfolgerungen stehen noch nicht ganz auf festem Boden, und wir möchten die Königin nicht beunruhigen, solange wir uns nicht ganz sicher sind.«
    »Dann gibt es also einen Grund zur Beunruhigung, Hochmeister Vanion?« fragte Talen.
    »Dazu gibt es immer irgendeinen Grund«, sagte Khalad zu seinem Bruder.
    »Wir sind zu der Ansicht gelangt, daß unser Gegner ein Gott ist«, erklärte Vanion den anderen. »Aber ich bin sicher, ihr vermutet das bereits.«
    »Mußtest du mich diesmal wirklich mitnehmen, Sperber?« beklagte sich Kalten. »Ich leg' mich nicht gern mit Göttern an. Dieser Art von Auseinandersetzung fühle ich mich nicht ganz gewachsen.«
    »Wer kann das schon von sich behaupten?«
    » Du! Wie du in Zemoch bewiesen hast.«
    »Reines Glück wahrscheinlich.«
    »Unsere Überlegungen«, fuhr Vanion fort, »sind wie folgt. Ihr habt diesen Schatten und die Wolke wieder gesehen. Zumindest oberflächlich betrachtet scheinen sie göttliche Manifestationen zu sein. Und diese aus der Vergangenheit beschworenen Streitkräfte – die Lamorker und die Cyrgai – können nicht von Sterblichen erweckt worden sein. Zalasta sagte, er habe es einmal versucht, und dabei sei alles schiefgegangen. Wenn einem Mann wie Zalasta so etwas passiert, können wir ziemlich sicher sein, daß es keinem anderen Menschen gelingt.«
    »Logisch.« Bevier nickte.
    »Danke. Also, die Trolle haben vor einiger Zeit Thalesien verlassen und sind hier in Atan aufgetaucht. Wir waren uns einig, daß sie es nicht ohne einen Befehl getan hätten, und diesen Befehl kann ihnen nur jemand gegeben haben, dem sie gehorchen. Diese Schlußfolgerung sowie das Wiederauftauchen des Schattens deuten auf die Trollgötter hin, zumal Sephrenia nicht sicher ist, daß sie für alle Zeiten im Bhelliom gefangen sind. Also müssen wir uns damit abfinden, daß den Trollgöttern irgendwie die Flucht gelungen ist.«
    »Das alles hört sich gar nicht gut an«, murmelte Talen seufzend.
    »Stimmt. Es ist keine frohe Botschaft«, stimmte Tynian zu.
    Vanion hob eine Hand. »Es kommt noch schlimmer. Wir sind zu der Ansicht gelangt, daß die Planung all dieser Vorfälle mit Helden aus grauer Vorzeit, Ungeheuern, gewaltsamen Aufständen und dergleichen die Fähigkeiten der Trollgötter übersteigt. Es ist nicht anzunehmen, daß sie viel von Politik verstehen, deshalb müssen wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß sie sich mit jemandem zusammengetan haben. Dieser Jemand – ob nun Sterblicher oder Unsterblicher – ist der

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