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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ersten Augenblick immer. Ich halte es für eine gute Idee, die Anhänger dieser Gottheit anzugreifen. Gelingt uns das, wird er seine Aktionen einschränken und sich auf den Schutz seiner Anbeter konzentrieren müssen, von denen die Macht eines Gottes völlig abhängt. Wir vermindern die Macht dieses Gottes mit jedem Schwerthieb, wenn wir seine Anbeter töten.«
    »Barbar!« rügte Sephrenia ihn.
    »Könnt Ihr sie davon abhalten, mich zu beschimpfen, Vanion?« bat Sperber. »Allein heute hat sie mich sowohl einen Heiden wie einen Barbaren genannt.«
    »Seid Ihr das etwa nicht?« warf Sephrenia ein.
    »Kann sein. Aber es ist nicht nett von Euch, es mir so unverblümt ins Gesicht zu sagen.«
    »Mich beschäftigt die Anwesenheit der Trolle, seit Ihr mir in Sarsos von ihnen erzählt habt«, gestand Zalasta. »Sie wurden nicht aus der Vergangenheit geholt. Sie sind erst vor kurzem aus der Heimat ihrer Vorväter in Thalesien in diese Gegend gekommen. Ich weiß nicht viel über Trolle, aber ich dachte immer, daß sie leidenschaftlich an ihrer Heimat hängen. Was könnte sie zu dieser Auswanderung veranlaßt haben?«
    »Darauf kann auch Ulath sich keinen Reim machen«, antwortete Sperber. »Ich vermute, die Thalesier sind so glücklich, daß die Trolle ihr Land verließen, daß sie sich gar nicht so sehr für den Grund interessieren.«
    »Trolle arbeiten für gewöhnlich nicht zusammen«, erklärte Sephrenia. » Einer hätte sich vielleicht dazu entschließen können, Thalesien zu verlassen. Aber er hätte es nie fertiggebracht, die anderen zu überreden, mit ihm zu kommen!«
    »Damit bringst du eine äußerst unerfreuliche Möglichkeit in die Diskussion ein, Schatz«, sagte Vanion.
    Alle blickten einander an.
    »Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, daß die Trollgötter aus dem Bhelliom herausgelangen konnten?« wollte Vanion wissen.
    »Ich habe keine Ahnung«, gab ihm Sephrenia zu verstehen. »Sperber hat mir vor längerer Zeit dieselbe Frage gestellt. Woher soll ich wissen, welchen Zaubers sich Ghwerig bediente, um die Trollgötter in den Stein zu bannen? Trollzauber sind völlig anders als unsere.«
    »Dann wissen wir also nicht, ob die Trollgötter sich noch im Bhelliom befinden, oder ob es ihnen auf irgendeine Weise gelang, sich daraus zu befreien?«
    Sephrenia nickte düster.
    »Der Umstand, daß die Trolle sich zusammengeschlossen und gleichzeitig die Heimat ihrer Ahnen verlassen haben, läßt darauf schließen, daß jemand, dessen Macht über sie groß genug ist, es ihnen befahl«, meinte Zalasta.
    »Das könnten dann tatsächlich nur ihre Götter sein.« Vanions Gesicht war nun so düster wie Sephrenias. »Niemandem sonst würden Trolle gehorchen.« Er seufzte. »Nun, wir wollten schließlich herausfinden, wer unsere Gegner sind. Ich glaube, das ist uns soeben gelungen.«
    »Ihr sprüht heute vor unerfreulichen Vermutungen, Vanion«, brummte Sperber, »aber ich hätte gern etwas Handfesteres, ehe ich den Trollen den Krieg erkläre.«
    »Wie habt Ihr die Trollgötter in Zemoch in Schach gehalten, Prinz Sperber?« fragte Zalasta.
    »Indem ich den Bhelliom benutzte.«
    »Es sieht ganz so aus, als würdet Ihr ihn wieder einsetzen müssen. Ihr habt ihn wohl nicht dabei, oder?«
    Sperber warf Sephrenia einen raschen Blick zu. »Ihr habt es ihm nicht gesagt?« fragte er ein wenig erstaunt.
    »Es war nicht nötig, daß er es erfuhr, Lieber. Dolmant hat uns gebeten, es für uns zu behalten, erinnert Ihr Euch?«
    »Dann habt Ihr den Bhelliom also nicht dabei, Prinz Sperber«, folgerte Zalasta, »bewahrt Ihr ihn an einem sicheren Ort in Cimmura auf?«
    »Er befindet sich sehr wohl an einem sicheren Ort, Weiser«, antwortete Sperber düster, »aber nicht in Cimmura.«
    »Wo dann?«
    »Nachdem wir mit Bhellioms Hilfe Azash vernichtet hatten, warfen wir ihn ins Meer.«
    Zalasta wurde kreidebleich.
    »In den tiefsten Abgrund des tiefsten Meeres der Welt«, fügte Sephrenia hinzu.

21
    »Sie halten sich entlang der Nordküste auf, Ehlana-Königin«, übersetzte Norkan Königin Betuanas Antwort. »Diese Zotteligen, die Ihr Trolle nennt, sind in den vergangenen zwei Jahren in großen Scharen über das Wintereis gekommen. Zuerst dachten unsere Leute, es seien Bären, doch dem war nicht so. Anfangs gingen sie uns aus dem Weg, und in der verschneiten und nebeligen Winterlandschaft waren sie schwer auszumachen. Als sich dann bereits viele von ihnen hier befanden, wurden sie dreister. Doch daß sie keine Bären waren, erkannten wir erst,

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