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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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mit den Fingerspitzen an meinem Thron hänge«, sagte Sarabian. »Darf ich Euch um politisches Asyl bitten, Ehlana?«
    »Es wäre mir eine große Freude, Euch bei uns aufnehmen zu dürfen, Sarabian«, versicherte sie ihm. »Aber so schnell sollten wir die Klinge nicht ins Korn werfen. Sperber ist erstaunlich einfallsreich.«
    »Wie ich schon sagte«, fuhr Sperber fort, »können wir nicht allzuviel gegen Ghuls, Werwölfe, Leuchtende und Vampire unternehmen, aber für die Trolle und Cyrgai haben wir ein paar Überraschungen bereit. Ich möchte, daß die Ataner noch ein wenig mehr Übung auf ihren Pferden und mit Beviers Maschinen bekommen. Dann werden wir unserem Gegner klarmachen, daß er keinen Spaziergang vor sich hat. Vor allem möchte ich die Zahl der Trolle dezimieren. Unser Feind stützt sich ziemlich stark auf die Unterstützung der Trollgötter, die jedoch sehr schnell aus dem Bündnis ausscheiden werden, falls zu viele ihrer Anhänger ihr Leben lassen. Ich glaube, Anfang nächster Woche sind wir soweit, daß wir zwei Expeditionen ausschicken können – eine hinauf ins Trollgebiet, die andere hinunter nach Sarna. Es wird Zeit, daß sie Wunden zu lecken bekommen.«
    »Und was geschieht hier?« fragte Oscagne. »Mit all den Hinweisen auf das Verborgene Land des Geistes?«
    »Caalador wird sich darum kümmern. Wir haben jetzt ihre Losung, und das kann uns alle möglichen Türen öffnen. Vanion stellt eine Namensliste auf. Es wird nicht lange dauern, und er kennt jeden in Matherion, der von dem Verborgenen Land gesprochen hat.« Er blickte Sarabian an. »Habe ich Eure Erlaubnis, Majestät, diese Personen festzunehmen, falls es sich als nötig erweist? Wenn wir zuschlagen und sie alle in Verwahrung haben, ehe sie ihr Komplott ausführen können, zerschlagen wir es am gründlichsten.«
    »Nehmt nach Herzenslust fest, Sperber.« Sarabian grinste. »Wir haben eine Menge Gebäude, die sich in Gefängnisse umwandeln lassen.«
    »Also gut, meine junge Dame«, sagte Sperber ein paar Tage später zu seiner Tochter. »Einer von Caaladors Bettlern hat Graf Gerrich auf einer Straße ganz in der Nähe gesehen. Woher hast du gewußt, daß er nach Matherion kommen würde?«
    »Ich habe es nicht gewußt , Sperber, nur vermutet.« Danae saß ruhig in einem großen Sessel und kraulte ihre Katze hinter den Ohren. Murr schnurrte zufrieden.
    »Eine Vermutung?«
    »Eingebung, wenn dir das besser gefällt. Es kam mir einfach seltsam vor, daß Krager und Elron hierherkommen sollten, ohne daß auch die anderen kämen. Was Gerrich logischerweise einschloß, meinst du nicht auch?«
    »Bringe die Dinge nicht durcheinander, indem du Logik und Intuition in einem Atemzug nennst.«
    »Oh, Sperber! Wann wirst du endlich erwachsen? Logik ist doch nur ein Wort, mit dem du deine Eingebungen rechtfertigst. Oder ist dir schon mal jemand begegnet, der Logik benutzt hat, um etwas zu widerlegen, an das er längst glaubte?«
    »Na ja, nicht persönlich. Aber ich bin sicher, daß es ein paar gab.«
    »Ich warte, bis du einen gefunden hast. Ich bin unsterblich, also spielt die Zeit keine große Rolle für mich.«
    »Legst du es auf einen Streit an, Aphrael?«
    »Verzeih, Vater«, sagte sie, aber es klang nicht besonders reumütig. »Dein Verstand erhält auf hunderterlei Weise Informationen – was du hörst, was du siehst, was du anfaßt und auch, was du riechst. Er verarbeitet all diese Informationen und zieht daraus Schlüsse. Das sind die Eingebungen. Intuition ist ebenso präzise wie Logik, nur kann sie das langweilige, anstrengende Verfahren überspringen, alles Schritt für Schritt zu beweisen, da die Intuition sofort vom Offensichtlichen zur Schlußfolgerung gelangt. Sephrenia mag Logik nicht, weil sie so langweilig ist. Sie kennt die Antworten bereits, die du so mühsam zu beweisen versuchst – und du ebenfalls, wenn du ehrlich zu dir bist.«
    »Aber es gibt eine Vielzahl überlieferter Weisheiten, die nicht auf Logik beruhen – und sie sind für gewöhnlich falsch. Was ist beispielsweise mit der alten Annahme, daß von einem Gewitter die Milch sauer wird?«
    »Das ist ein logischer Fehler, Sperber, und kein Fehler der Intuition.«
    »Würdest du das bitte erklären?«
    »Man könnte genausogut sagen, daß saure Milch Gewitter verursacht.«
    »Das ist verrückt.«
    »Natürlich ist es verrückt. Gewitter und saure Milch sind beides Wirkungen, nicht Ursachen.«
    »Du solltest mit Dolmant reden. Ich möchte sehr gern zuhören, wenn du ihm

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