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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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würde die Tür eintreten, Sperber.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Aber wir könnten sie ja an die Wand ketten.«
    » Sperber! «
    »Unterhalten wir uns später weiter darüber. Fontan und General Engessa kommen zu uns.«
    » Atan Engessa, Sperber«, verbesserte Oscagne ihn. »Engessa würde den Titel General gar nicht kennen. Er ist ein Krieger – ein Atan. Das genügt ihm offenbar als Titel. Würdet Ihr ihn ›General‹ nennen, könnte er es möglicherweise als Beleidigung betrachten, und das wäre höchst ungesund.«
    Engessa hatte eine tiefe, ruhige Stimme; er sprach ein stockendes Elenisch mit eigenartigem Akzent. Ehlanas königlichen Status akzeptierte er wortlos, obwohl der Begriff Königin ihm fremd sein mußte. Sperber und die anderen Ritter betrachtete er als Krieger und respektierte sie offenbar als solche. Der Status des Patriarchen Emban, Talens, Stragens und der Baroneß Melidere verwirrte ihn anscheinend. Kring hingegen begrüßte er mit dem üblichen Peloigruß. »Atana Mirtai teilte mir mit, daß Ihr sie ehelichen wollt«, sagte er.
    »Das stimmt«, bestätigte Kring ein wenig herausfordernd. »Habt Ihr irgendwelche Einwände?«
    »Das kommt darauf an. Wie viele Feinde habt Ihr getötet?«
    »Mehr, als ich zählen kann.«
    »Das kann zweierlei bedeuten. Entweder Ihr habt viele getötet, oder Ihr tut Euch mit dem Zählen schwer.«
    »Ich kann bis über zweihundert zählen!«
    »Eine beachtliche Zahl. Ihr seid Domi Eures Volkes?«
    »Ja.«
    »Wer hat Euch diese Wunden zugefügt?« Engessa deutete auf Krings Narben im Gesicht und auf dem Kopf.
    »Ein Freund. Wir hatten einen Streit über die Führerschaft.«
    »Wieso habt Ihr erlaubt, daß er Euch so zurichtet?«
    »Ich war beschäftigt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meinen Säbel im Bauch des Gegners und habe dafür gesorgt, daß er es auch ordentlich spürt.«
    »Dann sind Eure Narben ehrenhaft. Ich achte sie. War er ein guter Freund?«
    Kring nickte. »Der beste. Wir waren wie Brüder.«
    »Ihr habt ihm die Unannehmlichkeit erspart zu altern.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Dann gibt es keinen Grund, Euch zu verwehren, um Atana Mirtai zu werben. Sie ist ein Kind ohne Familie. Ich bin der erste erwachsene Ataner, dem sie begegnet ist. Daher ist es meine Pflicht, Vaterstelle an ihr zu vertreten. Habt Ihr einen Olma ?«
    »Sperber wird mein Olma sein.«
    »Schickt ihn zu mir, dann werden er und ich die Angelegenheit besprechen. Darf ich Euch Freund nennen, Domi?«
    »Es wäre mir eine Ehre, Atan. Darf auch ich Euch Freund nennen?«
    »Es wäre auch mir eine Ehre, Freund Kring. Dann wollen wir hoffen, daß Euer Olma und ich den Tag festsetzen können, an dem Ihr und Atana Mirtai gebrandmarkt werdet.«
    »Möge Gott diesen Tag schnell bringen, Freund Engessa.«
    »Es kommt mir vor, als wäre ich soeben in die finsterste Vergangenheit zurückversetzt gewesen«, flüsterte Kalten Sperber zu. »Was, glaubst du, wäre passiert, wenn die beiden sich nicht gemocht hätten?«
    »Hätte ziemlich blutig ausgehen können.«
    »Wann wollt Ihr aufbrechen, Ehlana, Königin von Elenien?« erkundigte sich Engessa.
    Ehlana blickte ihre Freunde fragend an. »Morgen?« schlug sie vor.
    »Ihr solltet nicht fragen, Ehlana-Königin«, rügte Engessa sie streng. »Befehlt. Wenn jemand etwas dagegen hat, dann laßt ihn von Sperber-Streiter töten.«
    »Wir sind bemüht, solche Dinge ein wenig einzuschränken, Atan Engessa«, erklärte sie. »Es ist gar nicht gut für die Teppiche.«
    »Ah«, sagte er. »Ich wußte, daß Ihr einen Grund dafür haben müßt. Also, dann morgen?«
    »Ja, morgen, Engessa.«
    »Ich erwarte Euch beim ersten Tageslicht, Ehlana-Königin.« Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte aus dem Gemach.
    »Ein ziemlich kurz angebundener Bursche, nicht wahr?« bemerkte Stragen.
    »So kurz wie er groß ist«, pflichtete Tynian ihm bei.
    »Eine Frage, Sperber«, sagte Kring.
    »Ja?«
    »Ihr werdet doch mein Olma sein, oder?«
    »Selbstverständlich.«
    »Versprecht ihm nicht zu viele Pferde als Brautgabe.« Kring runzelte die Stirn. »Was hat er eigentlich gemeint, als er vom Brandmarken sprach?«
    »Das ist ein atanischer Hochzeitsbrauch«, erwiderte Sperber. »Während der Zeremonie wird das glückliche Paar gebrandmarkt. Jeder trägt das Zeichen des anderen.«
    » Gebrandmarkt? «
    »So habe ich es gehört.«
    »Was ist, wenn die Ehe in Brüche geht?«
    »Dann wird das Brandzeichen unkenntlich gemacht, nehme ich an.«
    »Wie macht man ein

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