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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Euch sind Hochverräter, die anderen sind lediglich strohdumm. In Unseren Diensten können Wir weder die einen noch die anderen brauchen. Es ist Uns ein ganz besonderes Vergnügen zu verkünden, daß heute bei Sonnenaufgang die atanischen Garnisonen in ganz Tamuli ausgerückt sind und sämtliche höheren kaiserlichen Beamten durch Offiziere aus ihren eigenen Reihen ersetzt haben. Von Matherion abgesehen, ist über das gesamte Imperium der Ausnahmezustand verhängt.«
    Die Beamten starrten ihn an.
    »Atan Engessa!« rief Sarabian.
    »Sarabian-Kaiser?«
    »Wir wollen doch keine Ausnahme von der Regel, nicht wahr? Also bringt Eure Ataner in die Stadt und übernehmt Matherion.«
    Engessa grinste breit. »Jawohl, Sarabian-Kaiser!«
    »Seid streng, Engessa. Zeigt Unseren Untertanen Unsere stählerne Faust!«
    »Wie Ihr befehlt, Sarabian-Kaiser.«
    Als der riesenhafte Ataner zur Tür marschierte, murmelte Sarabian laut genug, daß die Beamten es hören konnten: »Braver Kerl.«
    »Majestät!« protestierte Pondia Subat schwach und richtete sich halb auf.
    Der Kaiser bedachte ihn mit einem eisigen Blick. »Wir sind jetzt beschäftigt, Subat«, wies er ihn zurecht. »Wir beide werden uns später ausführlich unterhalten. Wir sind sicher, Wir werden Euren Erklärungen aufmerksam lauschen, wie das alles vor Eurer Nase passieren konnte, ohne daß es auch nur Eure endlosen Nickerchen störte. Und jetzt setzt Euch wieder und haltet den Mund!«
    Der Premierminister starrte Sarabian fassungslos an und sank auf seinen Stuhl zurück.
    »Ganz Tamuli befindet sich nun im Ausnahmezustand«, wandte der Kaiser sich an seine Beamten. »Da Ihr so erbärmlich versagt habt, sahen Wir uns gezwungen, einzugreifen und das Ruder zu übernehmen. Das macht Euch überflüssig, und deshalb seid Ihr alle entlassen!«
    Entsetzte Aufschreie und lautes Wimmern waren zu vernehmen. Einige Beamte – jene, die ihr Amt am längsten innehatten und am meisten von ihrem beinahe göttlichen Status überzeugt waren – protestierten sogar.
    » Außerdem «, übertönte Sarabian ihre Einwände, »ist jeder einzelne von Euch seit Zalastas Verrat verdächtig. Und wenn Wir nicht allen trauen können, dann müssen Wir allen mißtrauen . Wir möchten, daß Ihr heute nacht in Euch geht, meine Herren, denn morgen werden Wir Euch befragen, und Wir wollen die Wahrheit und nichts als die Wahrheit von Euch hören. Wir haben keine Zeit für Lügen oder Ausreden oder Versuche, Euch reinzuwaschen. Wir können Euch nur empfehlen, frei herauszureden. Weitere Lügen oder Ausreden werden sehr böse Folgen nach sich ziehen.«
    Ulath holte einen kleinen Schleifstein aus seinem Gürtel und zog ihn bedächtig über die Schneide seiner Axtklinge. Es verursachte jene Art von schrillem Geräusch, die einem durch Mark und Bein geht.
    »Als Beweis Unseres Wohlwollens«, fuhr Sarabian fort, »haben Wir Vorsorge getroffen, Euch alle heute nacht hier unterzubringen, und zwar so, daß ein jeder die nötige Ruhe haben wird, über sein bisheriges Leben nachzudenken, um dann morgen sämtliche Fragen ausführlich zu beantworten. – Hochmeister Vanion, seid so gut und geleitet mit Euren Rittern Unsere Gäste hinunter in ihre Quartiere in den Verliesen.«
    »Jawohl, Majestät.« Vanion schlug in militärischem Gruß die gerüstete Faust auf die Brust seines Plattenpanzers.
    Ehlana hielt ihn kurz zurück. »Äh, Hochmeister Vanion…«
    »Jawohl, meine Königin?«
    »Vielleicht solltet Ihr unsere Gäste durchsuchen, ehe Ihr sie zu Bett bringt. Wir möchten doch nicht, daß sich noch weitere zufällig selbst Schmerz zufügen, wie der Finanzminister es getan hat, nicht wahr?«
    »Großartiger Gedanke, Majestät«, stimmte Sarabian bei. »Nehmt ihnen ihr ganzes Spielzeug weg, Hochmeister Vanion. Sie sollen durch nichts abgelenkt werden.« Er machte eine kurze Pause. »Wir glauben, Hochmeister Vanion, daß Unsere Gäste sich ein wenig besser konzentrieren können, wenn sie etwas Greifbares um sich haben, das ihnen ihre Lage deutlich klarmacht. Uns deucht, Wir lasen einmal darüber, daß die Gefangenen in elenischen Kerkern eine Art Uniform tragen. Haben Wir da richtig gelesen?«
    »Das habt Ihr, Majestät«, bestätigte Vanion mit unbewegtem Gesicht. »Es ist ein ärmelloser Kittel aus grauem Rupfen mit einem roten Streifen, der senkrecht auf den Rücken gemalt wird, damit die Betreffenden im Falle einer Flucht als entsprungene Gefangene erkannt werden.«
    »Meint Ihr, es ließe sich dergleichen für

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