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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wird. Sephrenia kennt Zalasta besser als ich. Sie kann dir sagen, ob er verzweifelt genug ist, noch einmal ein solches Risiko einzugehen.«
    »Nun, Sephrenia?« fragte Ehlana.
    »Das weiß ich wirklich nicht, Majestät«, antwortete Sephrenia nach kurzem Überlegen. »Das ist eine Seite, die ich nie zuvor an ihm bemerkt habe. Ich fürchte jedoch, er ist nicht mehr er selbst. Er könnte zu allem fähig sein!«
    »Dann sollten wir lieber gegen alle Überraschungen gefeit sein. – Mirtai, bittet Kalten und Ulath, daß sie Kolata hierherbringen. Wir wollen herausfinden, wie weit diese Verschwörung reicht.«
    Sperber zog Sephrenia zur Seite. »Wie hat Zalasta das über Danae herausgefunden? Er weiß offensichtlich, wer sie wirklich ist. Habt Ihr es ihm gesagt?«
    »Nein. Sie hat mich gebeten, es nicht zu tun.«
    »Das ist merkwürdig. Ich werde später mit ihr reden und sie nach dem Grund fragen. Vielleicht hatte sie irgendeinen Verdacht – oder es war eine ihrer Ahnungen.« Er überlegte kurz. »Könnte Zalasta versucht haben, Euch zu töten? Es hatte zwar den Anschein, als würde er die Feuerkugel nach Danae werfen, aber vielleicht wart in Wirklichkeit Ihr sein Ziel.«
    »Das kann ich einfach nicht glauben, Sperber.«
    »Zur Zeit wäre ich bereit, fast alles zu glauben.« Er zögerte. »Ihr müßt wissen, daß Xanetia ihn von Anfang an durchschaute. Sie hat uns schon früher darauf aufmerksam gemacht.«
    »Warum habt Ihr mich dann nicht gewarnt?« fragte sie bestürzt.
    »Weil Ihr Xanetia nicht geglaubt hättet. Ihr seid nicht bereit, Ihr zu trauen, Sephrenia. Ihr habt Zalastas Verrat selbst erleben müssen. Ach, übrigens, Xanetia hat Euch das Leben gerettet, nicht wahr? Vielleicht sollte Euch das ein wenig zu denken geben.«
    »Bitte, scheltet mich nicht, Sperber«, sagte sie mit schwachem Lächeln. »Es ist auch so schwierig genug für mich.«
    »Ich weiß. Und ich fürchte, niemand kann es Euch leichter machen.«
    Kolata erwies sich als sehr mitteilsam. Die Wochen der Gefangenschaft und Zalastas Angriffe gegen ihn hatten auch den letzten Rest einstmals vorhandener Ergebenheit gelöscht. »Ich weiß es wirklich nicht«, erwiderte er auf Oscagnes Frage. »Teovin, vielleicht. Er war es, der ursprünglich mit Zalastas Vorschlag an mich herangetreten ist.«
    »Dann wart Ihr nicht schon seit Eurer Bestallung in diese Sache verwickelt?«
    »Ich glaube nicht, daß es ›diese Sache‹, wie Ihr es nennt, schon so lange gibt. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich habe den Eindruck gewonnen, daß alles vor etwa fünf, sechs Jahren begann.«
    »Ihr habt aber schon viel länger Anhänger rekrutiert.«
    »Das war ganz gewöhnliche politische Taktik, Oscagne. Nachdem ich mein Amt angetreten hatte, erkannte ich rasch, was für ein Schwachkopf der Premierminister war. Ihr wart mein einziger ernstzunehmender Gegner. Ich habe Leute rekrutiert, um Euch immer einen Schritt voraus zu sein – und von dem absurden Gedanken abzubringen, daß die untergebenen Königreiche von Daresien ausländische Nationen und keine festen Bestandteile des Weltreiches Tamuli sind.«
    »Darüber können wir uns ein andermal unterhalten, Kolata. Dann war also Teovin Euer Verbindungsmann zum Feind?«
    Kolata nickte. »Teovin und ein berüchtigter Säufer namens Krager. Krager ist Eosier und hatte, soviel ich weiß, früher schon einmal mit Prinz Sperber zu tun. Jeder in unserer Gruppe kannte Krager; deshalb ist er der perfekte Mittelsmann – sofern er nicht sinnlos besoffen ist.«
    »Das kann nur Krager sein«, bestätigte Kalten.
    »Was, genau, hat Zalasta Euch versprochen, Kolata?« fragte Oscagne.
    »Macht, Reichtum – das übliche. Ihr seid selbst Minister, Oscagne. Ihr kennt das Spiel und den Einsatz, um den wir spielen. Wir alle dachten, der Kaiser wäre nichts weiter als eine Galionsfigur, wohlmeinend, stets ein wenig geistesabwesend und unwissend. Verzeiht, Majestät, aber das dachten wir alle.«
    »Danke«, brummte Sarabian. »Das solltet ihr ja auch denken.
    Mich verwundert allerdings, daß niemand an die völlige Loyalität der Ataner mir gegenüber gedacht hat. Habt ihr das denn nicht einmal in Erwägung gezogen?«
    »Wir haben Euch unterschätzt, Majestät. Wir haben nicht damit gerechnet, daß Euch bewußt war, wie gering wir Euch schätzten, und welche Bedeutung dies haben könnte. Hätten wir auch nur einen Moment geglaubt, daß Euch wirklich bewußt war, über wieviel Macht Ihr verfügt, hätten wir Euch getötet.«
    »Das

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