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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erleichtern.«
    »Und es wird viel getrunken«, fügte Itagne hinzu. »Der ganze Kontinent besäuft sich.«
    »Es ist also ein allgemeiner Feiertag?« erkundigte sich Bevier.
    Itagne nickte. »Eigentlich ist es ein religiöser Feiertag, an dem man den Göttern für eine gute Ernte danken soll. Die meisten Leute bringen das in einer halben Minute hinter sich. Anschließend bleiben ihnen drei Tage und Nächte, Unfug zu treiben. Die Erntearbeiter erhalten kurz zuvor ihren Lohn, nehmen ihr alljährliches Bad, und machen sich dann auf den Weg in die nächste Stadt, um sich zu vergnügen.«
    »Das ist für unsere Zwecke wie geschaffen«, fügte Caalador hinzu.
    »Werdet Ihr in drei Wochen bereit sein, Eure Streitkräfte gegen die Trolle zu führen, Hochmeister Vanion?« fragte Sarabian.
    »Mehr als bereit, Majestät. Wir beabsichtigen ohnehin, sie alle an einem Ort zu sammeln. Die Männer jeder Garnison sind jeweils nur ein Zug, und ein Zug kommt schneller voran als ein Bataillon. Sie alle sind bereits auf dem Marsch zu Auffangstellungen entlang der atanischen Grenze.«
    »Werden wir alle gleichzeitig zuschlagen?« fragte Kalten.
    »Wir haben drei Möglichkeiten«, antwortete Sperber. »Wir können zuerst die Trolle angreifen und Zalastas Aufmerksamkeit auf diese Weise auf Nordatan lenken. Wir könnten aber auch als erstes die Verschwörer umbringen. Dann wird Zalasta voller Panik quer durch den ganzen Kontinent hetzen und versuchen zu retten, was von den Trümmern seiner Organisation noch zu retten ist. Oder wir gehen gleichzeitig gegen die Trolle und die Verschwörer vor. Dann werden wir sehen, ob er zur gleichen Zeit an hundert Orten sein kann.«
    »Das können wir uns immer noch überlegen«, meinte Sarabian. »Geben wir als erstes unseren Meuchlern Bescheid. Sie sollen sich während des Erntedankfestes an die Arbeit machen. Der militärische Eingriff ist nicht unbedingt an einen bestimmten Zeitpunkt gebunden.«
    »Und laßt uns jetzt Säbel, Parok und Rebal endgültig ins Jenseits befördern«, sagte Stragen zu Caalador. »Ganz offensichtlich sind sie den Atanern beim letzten Großreinemachen entwischt. Die elenischen Königreiche in Westtamuli befinden sich zwischen Ritter Tynian und Matherion, und solange diese drei Unruhestifter leben, werden sie ihm Steine in den Weg legen. – Besteht irgendeine Möglichkeit, daß wir auch Scarpa erwischen?«
    Caalador schüttelte den Kopf. »Er hat sich in Natayo verschanzt. Die Stadt ist zu einer Festung ausgebaut und von Fanatikern geradezu überschwemmt. Ich könnte einem Meuchler gar nicht so viel bezahlen, daß er auch nur versuchen würde, Scarpa zu töten. Die vielleicht einzige Möglichkeit, an ihn heranzukommen, wäre ein militärischer Sturmangriff.«
    »Wie bedauerlich«, murmelte Sephrenia. »Der Tod seines einzigen Sohnes wäre ein ungeheurer Schlag für Zalasta.«
    »Barbarin!« zog Vanion sie liebevoll auf.
    »Zalasta hat meine Familie umgebracht, Vanion«, entgegnete sie. »Ich möchte nur Gleiches mit Gleichem vergelten.«
    »Das verstehe ich«, erwiderte er ernst.
    »Ich bin nach wie vor strikt dagegen!« erklärte Stragen mit Nachdruck, als er, Sperber und Ulath sich kurze Zeit später auf dem Korridor trafen.
    »Seid doch vernünftig, Stragen! Es kann schließlich nicht schaden, wenigstens zu hören, was sie sagen. Ich habe nicht vor, sie ohne Vorbehalte einfach freizulassen«, redete Ulath ihm gut zu.
    »Sie werden sich mit allem einverstanden erklären, nur um wieder frei zu kommen, Ulath. Sie werden vielleicht gar versprechen , die Trolle aus Atan abzuziehen – ja, uns gegen Zalasta und Cyrgon zu helfen! Aber sobald sie wieder in Thalesien sind, werden sie nicht mehr daran denken, irgendwelche Versprechungen zu halten. Wir sind ja nicht einmal von derselben Rasse wie ihre Anbeter. In ihren Augen sind wir Tiere. Würdet Ihr Euch an eine Zusage gebunden fühlen, die Ihr einem Bären gegeben habt?«
    »Ich glaube, das würde von dem Bären abhängen.«
    »Uns gegenüber würden die Trollgötter möglicherweise ihr Wort brechen. Aber sie haben es Bhelliom gegeben, und er kann sie wieder gefangensetzen, falls sie irgendwelche Tricks versuchen.«
    »Hm«, murmelte Stragen zweifelnd. »Also gut. Es gefällt mir zwar nicht, aber hören wir uns an, was sie zu sagen haben.«
    »Versteht Ihr denn Trollisch?« fragte Ulath.
    Stragen schauderte. »Natürlich nicht!«
    »Dann dürftet Ihr einige Schwierigkeiten haben, dem Gespräch zu folgen, meint Ihr nicht

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