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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auch?«
    »Sephrenia kann es für mich übersetzen.«
    »Seid Ihr denn sicher, daß Ihr Sephrenia traut?«
    »Wie könnt Ihr nur so etwas sagen!«
    »Na ja, ich dachte, ich frage vorsichtshalber mal. – Wann soll es denn losgehen, Sperber?«
    »Wir wollen nichts überstürzen. Ich muß erst noch mit Caalador zu seinen Freunden, damit er mit ihnen reden kann. Wir werden uns zuerst darum kümmern und uns vergewissern, daß die von Vanion gerufenen Ataner an ihren Sammelstellen sind, ehe wir mit den Trollgöttern sprechen. Wir wollen sie ja nicht in Aufregung versetzen, ehe wir sie brauchen.«
    »Wir sollten uns irgendwo auf dem Land mit ihnen unterhalten, fernab von allem«, meinte Ulath. »Denn wenn die Trollgötter erfahren, daß Cyrgon ihnen ihre Anbeter weggenommen hat, könnten ihre Empörungsschreie sämtliche Muscheln an den Mauern Matherions zerschellen lassen.«
    »Sein Verstand ist noch sehr vom Wein benebelt«, erklärte Xanetia am nächsten Vormittag, als sie und Berit von ihrer Beobachtung der cynesganischen Botschaft zurückgekehrt waren. »Deshalb ist es schwierig, ihm logische Gedanken zu entnehmen.«
    »Hat er überhaupt einen Verdacht, Anarae?« erkundigte sich Stragen mit besorgter Miene.
    »Er weiß, daß Ihr ihn früher von Dieben und Bettlern überwachen ließet, Durchlaucht Stragen«, antwortete sie. »Aber er denkt, daß Ihr – oder Talen – eine solche Vereinbarung in jeder Stadt erst aufs neue treffen und euch zu diesem Zweck zu jedem betreffenden Unterweltkönig begeben müßt.«
    »Er weiß nichts über die geheime Regierung?« vergewisserte sich Caalador.
    »Er weiß nicht viel über eure Gesellschaftsschicht, Meister Caalador. Eine Zusammenarbeit dieses Ausmaßes ist unvorstellbar für ihn, da er selbst nicht dazu imstande wäre. Er folgt stets nur seinem Eigennutz.«
    »Was für ein großartiger Trunkenbold!« rief Stragen erfreut. »Laßt uns alle beten, daß er nie nüchtern wird!«
    »Amen!« sagte Caalador fast inbrünstig. »Und jetzt, Sperber, wollen wir über unsere Reise quer durch Tamuli reden. Es gibt viel zu tun, und wir sollten es anpacken!«
    Die ersten paarmal, als Bhelliom ihn über den halben Kontinent versetzt hatte, war Caalador zum Nervenbündel geworden. Allmählich aber gewöhnte er sich soweit daran, daß außer einer leichten Benommenheit keine Folgen zu bemerken waren.
    Für gewöhnlich brauchte er eine halbe Stunde, seine Anweisungen an die verschiedenen Unterweltkönige von Tamuli weiterzugeben, und Sperber vermutete, daß Caalador bei jeder dieser Gelegenheiten seine Nerven mit Schnaps oder ähnlichem stärkte. Sicher war er nicht, da er von diesen Besprechungen strikt ausgeschlossen wurde.
    »Ihr braucht nicht zu wissen, wer diese Leute sind, Sperber«, meinte Caalador, »Außerdem würde Eure Anwesenheit sie nur nervös machen.«
    Vanions kleine atanische Einheiten strömten aus ganz Tamuli zu den Sammelstellen entlang der atanischen Grenze. Tikume hatte zu den dreihundert Bogenschützen, die Kring nach Atana mitgenommen hatte, mehrere tausend Ostpeloi versprochen. Bhelliom brachte Sperber und Vanion in die atanische Hauptstadt, damit sie Betuana versichern konnten, daß wirklich Unterstützung unterwegs sei, und um ihr zu erklären, weshalb sie den größten Teil der Truppen an der Grenze sammelten.
    »Die Trolle würden den Grund für diese Verstärkung nicht verstehen, Betuana-Königin«, sagte Vanion, »doch Cyrgon ist sehr bewandert in Strategie und Taktik. Der Gott würde sofort durchschauen, was da vor sich geht. Wir möchten ihm nicht den geringsten Hinweis auf unser Vorhaben geben, ehe wir nicht zum Angriff bereit sind.«
    »Glaubt Ihr wirklich, Ihr könnt einen Gott überraschen, VanionHochmeister?« Betuana trug eine atanische Rüstung, und ihr Gesicht verriet, daß sie seit Wochen mit wenig Schlaf hatte auskommen müs sen.
    »Ich werde es auf jeden Fall versuchen, Betuana-Königin«, erwiderte Vanion mit flüchtigem Lächeln. »Ich könnte mir vorstellen, daß Cyrgon seit zwanzigtausend Jahren keinen neuen Einfall mehr hatte. Während dieser Zeit haben sich militärische Strategie und Taktik beachtlich geändert; deshalb wird er wahrscheinlich nicht so recht verstehen, was wir vorhaben.« Er verzog das Gesicht. »Jedenfalls hoffe ich es.«
    Und dann war es soweit. Es ließ sich nicht länger herausschieben. Keiner von ihnen fühlte sich wohl bei dem Gedanken an eine Unterhaltung mit den Trollgöttern, doch nun war es höchste Zeit festzustellen,

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