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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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im Nordwesten gelegen hatte, als sie bei Sonnenuntergang ihr Nachtlager aufschlugen – zumindest hatte es so ausgesehen. Doch als sie, eine halbe Stunde nach ihrem Aufbruch, über die Kuppe kamen, lagen statt des schier unendlichen, dichten Waldes ein langer Sandstrand und die bleigraue Weite des tamulischen Meeres unter ihnen.
    »Das ging aber schnell!« Talen schaute sich um. Noch immer wußte Sperber nicht genau, weshalb der junge Bursche bei diesem Ausflug dabei war. Er hatte jedoch Aphrael in Verdacht. Es fiel nicht schwer, bei dergleichen Aphrael zu verdächtigen – und meist zu Recht.
    Ulath deutete auf eine winzige Gestalt, die vom Norden her am Rand des Wassers herbeiritt. »Da kommt jemand den Strand entlang.«
    »Khalad.« Talen zuckte die Schultern.
    »Wie kannst du dir so sicher sein?«
    »Er ist mein Bruder, Ritter Ulath. Außerdem erkenne ich seinen Umhang.«
    Sie ritten den Hügel hinunter und zum Strand.
    »Wo wart ihr so lange?« empfing Khalad sie.
    »Auch ich freue mich, dich wiederzusehen, Khalad.«
    »Vergeudet die Zeit nicht mit Witzen, Sperber. Ich mußte mich zehn Tage lang ganz schön anstrengen, Engessa und seine Ataner davon abzuhalten, um den Außenrand der Mauer zu schwimmen! Sie wollen die Trolle ganz allein angreifen. Wie ist es mit Stragens Plan gelaufen?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Talen. »Wir waren während des Erntedankfestes unterwegs. Aber ich kenne Stragen und Caalador gut genug, um zu wissen, daß zumindest die meisten Verräter, hinter denen sie her waren, inzwischen tot sind. Wir sind ein bißchen spät dran, weil wir ganz sicher sein wollten, daß Zalastas Leute uns kommen sehen. Wir hofften, ihn soweit abzulenken, daß er sich Caaladors Meuchlern fernhält.«
    Khalad brummte etwas Unverständliches.
    »Sammeln die Trolle sich irgendwo in der Nähe?« erkundigte sich Ulath.
    »Soviel wir wissen, befinden sie sich alle in der Nähe des verlassenen Dorfes Tzada auf der anderen Seite der atanischen Grenze«, erwiderte Khalad. »Eine Zeitlang haben sie versucht, die Mauer zu erklimmen; dann zogen sie sich zurück. Engessa hat oben auf der Mauer Späher postiert. Sie werden uns melden, wenn die Trolle sich in Bewegung setzen.«
    »Wo sind Engessa und Kring?« fragte Vanion.
    »Ungefähr eine Meile den Strand hinauf, Eminenz. Wir haben unser Lager im Wald errichtet. Tikume hat sich uns bereits vor fünf Tagen angeschlossen. Er brachte mehrere tausend Ostpeloi mit.«
    »Das ist gut. Die Peloi sind begeisterte Krieger«, warf Kalten ein.
    »Ist Sorgi schon hier?« fragte Sperber.
    »Er lotet sein Schiff noch durch die Riffe«, erwiderte Khalad. »Aber er hat ein Beiboot vorausgeschickt, um uns mitzuteilen, daß er bald hier sein wird.«
    »Was soll die Sache mit den Flößen?« erkundigte sich Vanion.
    »Es sind keine Flöße, Eminenz, sondern Teile einer schwimmen den Brücke.«
    »Einer Brücke? Einer Brücke wohin?«
    »Das wissen wir nicht so genau. Wir haben uns versteckt gehalten, damit die edomischen Bauern, die sie errichten, uns nicht sehen.«
    »Was machen Edomer auf dieser Seite des Kontinents?« staunte Kalten.
    »Eine Brücke bauen, Ritter Kalten! Habt Ihr denn nicht zugehört? Talens alter Freund Amador – oder Rebal, oder wie immer er sich auch nennt – leitet sie an. Incetes ist ebenfalls da und macht sich wichtig. Er kommandiert alle in archaischem Elenisch herum und schlägt jedem den Schädel ein, der ihn nicht versteht oder nicht schnell genug spurt.«
    »Ist es wieder dieses Trugbild, das wir im Wald bei Jorsan gesehen haben?« wollte Talen wissen.
    »Das glaube ich nicht. Diesmal ist er ein gutes Stück größer, und er hat einen beachtlichen Trupp Männer in Bronzerüstungen bei sich. Ich schätze, daß da jemand wieder einmal Krieger aus der Vergangenheit auferstehen läßt.«
    »Wahrscheinlich Djarian von Samar«, meinte Sephrenia. »Vielleicht ist er wirklich imstande, ganze Armeen aus der Vergangenheit zu rufen.«
    »Wenn Cyrgon ihm dabei hilft, dürfte es ihm leichtfallen«, warf Aphrael ein. Die Kindgöttin hatte dem Anschein nach in den Armen ihrer Schwester geschlafen, aber offenbar sehr aufmerksam zugehört. Sie öffnete die großen dunklen Augen. »Hallo, Khalad. Du siehst aus, als hättest du einigen Stürmen getrotzt.«
    »Wir sind tatsächlich in mehrere Stürme geraten, die vom tamulischen Meer kamen und tüchtig nach Eis rochen!«
    Ulath schnippte mit den Fingern. »Das machen sie also!«
    »Wer macht was?« fragte Tynian

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