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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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verwundert.
    »Ulath übt seinen Verstand wieder einmal im Rösselspringen, Tynian«, sagte Sephrenia ruhig. »Er wird uns bestimmt bald aufklären.«
    »Wie lange ist es hier oben schon kalt, Khalad?« fragte Ulath.
    »Seit wir hier ankamen, Ritter Ulath.«
    »Bildet sich des Nachts bereits Eis auf den Küsteneinschnitten und am Strand?«
    »Ein bißchen. Es ist aber nicht besonders dick, und die Flut erbricht es, bevor es sich ausbreiten kann.«
    »Aber das Treibeis, etwa eine Meile seewärts, zerbricht nicht «, sagte Ulath bestimmt. »Es steigt und fällt mit den Gezeiten, weil es sich nicht an Klippen abreibt. Das Eis dürfte da draußen inzwischen fast einen Fuß dick sein. Die Edomer bauen keine Flöße oder eine Brücke. Sie errichten einen Pier, der hinaus zum Packeis führt. Zweifellos gibt es im Norden der Mauer ebenfalls einen. Die Trolle haben keine Angst, übers Eis zu trotten. Das haben sie ja schon getan, um von Thalesien nach Atan zu gelangen. Cyrgon wird die Trolle zum Pier nördlich der Mauer und von dort über das Packeis treiben. Dann werden sie südwärts über das Eis marschieren und an diesem Südpier an Land kommen.«
    »Und die Ataner wieder angreifen«, fügte Vanion düster hinzu. »Wie dick muß das Packeis sein, um Trolle tragen zu können?«
    »Etwa zwei Fuß. Bis die Piers fertig sind, dürfte es dick genug sein – falls es kalt bleibt.«
    »Ich glaube, wir können uns darauf verlassen, daß Cyrgon es kalt bleiben läßt«, meinte Tynian.
    »Da ist noch etwas«, fügte Khalad hinzu. »Wenn Cyrgon weiterhin so mit dem Wetter spielt, wird es nicht mehr lange dauern, bis Sorgis Schiffe im Eis steckenbleiben. Ich glaube, meine Herren, wir sollten uns etwas einfallen lassen, und zwar rasch!«
    »Kommt! Wir besprechen uns mit Kring und Engessa«, forderte Sperber seine Gefährten auf.

29
    »Die Küste hat sich verändert, Freund Sperber«, sagte Kring. »Wenn man nahe an die Klippe kommt, ragt jetzt etwa eine Meile des ehemaligen Meeresbodens aus dem Wasser.«
    »Sieht ganz so aus, als hätte Bhelliom das Land nördlich des Spalts unter den Kontinent geschoben«, meinte Khalad. »Es glitt gewissermaßen darunter, schob diese Seite des Spalts in die Höhe und bildete auf diese Weise die Klippe. Dadurch hob sich der Meeresgrund auf dieser Seite, und das Wasser flutete mehr als zwei Meilen landeinwärts. Man kann Baumwipfel aus dem Wasser ragen sehen. Dort, wo wir uns befanden, als das Beben ausbrach, war der Bruch sauber und gerade; aber hier an der Küste gab es viele Erdrutsche. Im Norden der Klippe ragten gewaltige Felsen aus dem Wasser.«
    »Wo sind diese Edomer, von denen du gesprochen hast?« fragte Vanion.
    »In der Nähe des oberen Klippenendes, Eminenz. Sie fällen Bäume und rollen die Stämme zum Ufer hinunter. Dort bauen sie die Flöße.« Khalad machte eine nachdenkliche Pause, ehe er mit kritischem Tonfall fortfuhr: »Es sind keine sehr guten Flöße. Wenn die Trolle versuchen, damit an Land zu kommen, kriegen sie ganz schön nasse Füße.«
    Kalten lachte. »Ganz seines Vaters Sohn! Warum macht es dir etwas aus, ob die Trolle nasse Füße bekommen oder nicht, Khalad?«
    »Wenn man etwas tut, soll man es ordentlich machen, Ritter Kalten. Ich hasse Pfuscharbeit!«
    »Wo ist dieser Sammelplatz der Trolle?« fragte Vanion. »Wie heißt dieser Ort gleich?«
    »Tzada, Vanion-Hochmeister«, antwortete Engessa. »Er liegt drüben in Atan.«
    »Was tun die Trolle dort?«
    »Das ist von ganz oben auf der Klippe schwer zu erkennen.«
    »Wo ist die Grenze zwischen Tamuli und Atan?« fragte Tynian.
    »Eine richtige Grenze gibt es nicht, Tynian-Ritter«, erklärte Königin Betuana. »Es ist nur eine Linie auf der Landkarte, und diese Linie bedeutet hier oben am Nordkap überhaupt nichts. Ein Land, wo die Sonne im Spätherbst untergeht und sich erst im Frühjahr wieder sehen läßt, wo selbst die Bäume im Winter erfrieren und unter der Schneelast zusammenbrechen, zieht nicht sehr viele Siedler an. Der westliche Teil des Kaps soll in Astel liegen, der mittlere in Atan und der östliche in Tamuli. Hier oben achtet kein Mensch auf so etwas. Das Land gehört demjenigen, der töricht genug ist, so hoch im Norden zu siedeln.«
    »Es sind etwa vierhundertfünfzig Meilen nach Tzada«, sagte Engessa.
    »Für einen Troll ist das ein Marsch von gut einer Woche«, meinte Ulath. »Wie weit sind die Edomer mit ihrem Pier?«
    Khalad kratzte sich an der Wange. »Ich schätze, sie brauchen noch mindestens

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