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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ihre Hilfe erlassen wir jenen Leuten die Steuern, die für uns von Nutzen sind.«
    »Das ist sittenwidrig!« stieß Gashon hervor. »So etwas Schockierendes habe ich noch nie im Leben gehört!«
    »Es war nur ein Gedanke.«
    »Schlagt so etwas nie wieder vor, Teovin! Das läßt mir ja das Blut stocken! Können wir jetzt das Haus verlassen? Ich weiß nicht, aus welchem Grund, aber ich fühle mich in Polizeiwachstuben einfach nicht wohl.«
    »Selbstverständlich, Exzellenz. Ich glaube, wir sind alles durchgegangen, was zwischen uns bleiben sollte.«
    Stragen blieb lauschend in dem dunklen Büro sitzen, während die zwei Männer die Stühle zurückschoben und auf den Flur hinaustraten. Dann hörte er, wie sich Teovins Schlüssel im Schloß drehte. Der blonde Unterweltkönig wartete noch etwa zehn Minuten, ehe er zum Fuß der Treppe ging und leise nach oben rief: »Sie sind weg!«
    Mirtai und Caalador kamen die Treppe herunter. »Wer war es?« wollte Caalador wissen.
    »Der Leiter der Geheimpolizei und der Finanzminister. Es war ein sehr aufschlußreiches Gespräch. Teovin spannt andere Minister für seine Zwecke ein. Sie wissen zwar nicht, was er tatsächlich vorhat, aber er konnte bereits mehrere Kollegen davon überzeugen, daß es in ihrem eigenen Interesse sei, sich ihm anzuschließen.«
    »Darauf können wir später näher eingehen«, wandte Caalador ein. »Es ist fast Mitternacht. Machen wir uns auf die Suche!«
    »Nicht nötig.« Stragen zuckte mit den Schultern. »Ich habe gefunden, was wir suchten.«
    »Dieser Mensch ist eine echte Zumutung«, wandte Caalador sich an die atanische Riesin. »Er läßt eine sensationelle Bemerkung fallen und tut so, als wäre es eine Nebensächlichkeit! Na gut, Stragen, bring uns mit deiner Brillanz völlig aus der Fassung. Sorg dafür, daß mir die Augen aus den Höhlen quellen und daß Mirtai in Bewunderung für dich dahinschmilzt.«
    »Ich habe wirklich nicht viel dazu beigetragen«, gestand Stragen. »Ehrlich gesagt, bin ich rein zufällig darauf gestoßen. Es gibt ein Geheimzimmer! Wir müssen allerdings erst noch den Eingang finden und uns vergewissern, daß die gesuchten Dokumente sich wirklich dort befinden. Aber dieses Zimmer wäre genau der richtige Aufbewahrungsort. Ich hätte eigentlich gleich daran denken müssen!«
    »Und wo liegt es?« wollte Mirtai wissen.
    »Direkt neben Teovins Amtsstube.«
    »Das ist allerdings der richtige Aufbewahrungsort«, bemerkte Caalador. »Wie hast du es gefunden?«
    »Um ehrlich zu sein, hab' ich's noch gar nicht gefunden. Aber die Logik sagt mir, daß es dieses Zimmer gibt.«
    »Werft Eure weichen Schuhe und schwarzen Sachen lieber noch nicht weg, Caalador«, riet Mirtai.
    »Ihr verletzt meine Gefühle, Schätzchen«, klagte Stragen.
    »Weil ich mit elenischer Logik schon allerhand erlebt habe. Erzählt uns mehr!«
    »Ich wollte versuchen, so viel wie möglich mitzuhören. Deshalb schlich ich in die angrenzende Schreibstube, um zu lauschen.«
    »Und?«
    »Ich konnte keinen Ton hören!«
    »Die Wände sind aus Stein, Stragen«, gab Mirtai zu bedenken, »und obendrein mit Muscheln beklebt.«
    »Es gibt keine vollkommen schalldichte Wand, Mirtai. Immer gibt es irgendwelche Risse und Ritzen, in die der Mörtel nicht eindrang. Wie dem auch sei, als ich es in der Schreibstube auf der anderen Seite versuchte, konnte ich alles mithören. Glaubt mir, zwischen diesen beiden Räumen befindet sich eine Kammer!«
    »Es paßt wirklich alles zusammen, Schätzchen«, sagte Caalador zu Mirtai. »Der Eingang zu dieser Kammer muß logischerweise in Teovins Büro sein, stimmt's? Diese Dokumente sind streng vertraulich und er möchte ganz gewiß nicht, daß jemand ohne sein Wissen Einblick nimmt. Wir hätten ein bißchen länger über alles nachdenken sollen. Dann hätten wir eine Menge Zeit sparen können!«
    »Wir haben die Zeit nicht vollkommen vergeudet.« Mirtai lächelte. »Ich habe die Kunst des Einbrechens gelernt, und ich hatte Gelegenheit, mich regelrecht in euer beider Zuneigung zu suhlen. Ihr habt mich glücklicher gemacht, als ich mit Worten ausdrücken könnte! – Die Tür zur Amtsstube ist bestimmt verschlossen.«
    »Das ist überhaupt kein Problem.« Caalador grinste und hielt ein nadelfeines Werkzeug mit einem Haken an der Spitze hoch.
    »Gehen wir's an!« drängte Stragen. »Es ist Mitternacht, und möglicherweise brauchen wir den Rest der Nacht, den Eingang zu dieser Geheimkammer zu finden.«
    »Das kann nicht Euer Ernst sein!« sagte

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