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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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es von unten den Anschein gehabt hatte. Sperber benutzte nicht einmal das Seil. Oben angekommen, schwang er sich über die Brustwehr. »Patrouillieren die Wachen hier oben in bestimmten Bereichen oder festgelegten zeitlichen Abständen?« fragte er Mirtai. »Wie es aussieht, ist jedem Posten ein bestimmter Abschnitt des Wehrgangs zugeteilt«, erklärte Mirtai. »Der an diesem Ende läßt sich Zeit. Ich schätze, es dürfte mindestens eine Viertelstunde vergehen, ehe er wieder herkommt.«
    »Gibt es hier irgendeine Stelle, an der wir uns bis dahin verstecken können?« »In dem ersten Turm dort ist eine Tür.« Talen zeigte auf den gedrungenen Bau, der am Ende der Brustwehr in die Höhe ragte. »Sie führt zu einer Treppe.« »Hast du dir die Außenwand bereits angesehen?«
    Talen nickte. »An der Seite gibt es keinen Wehrgang, aber da ist ein etwa zwei Fuß breiter Sims, wo die Außenmauer an die Rückseite des Schlosses anschließt. Wir können dort entlanggehen, bis wir zum Hauptturm kommen. Dann müssen wir wieder klettern.«
    »Sieht der Posten sich dort um, wenn er dieses Ende des Wehrgangs erreicht?« »Beim letzten Mal hat er es nicht getan«, antwortete Mirtai.
    »Dann erkunden wir jetzt einmal den Treppenaufgang«, entschied Sperber. »Sobald die anderen ebenfalls oben sind, verstecken wir uns dort, bis der Posten dieses Ende erreicht hat und wieder zurückgeht. Das dürfte uns eine halbe Stunde Zeit verschaffen, auf den Sims zum Hauptturm zu klettern. Selbst wenn der Wächter beim nächsten Mal um die Ecke schaut, müßten wir bis dahin außer Sichtweite für ihn sein.«
    »Er hat das Unternehmen fest im Griff, nicht wahr?« Talen grinste Mirtai an. »Was ist mit dem Jungen los?« fragte Sperber die bronzehäutige Riesin.
    »'s ist ein so wahnsinnig aufregendes Abenteuer, Schätzchen«, antwortete Mirtai. »'s Herz hüpft vor Freud', s' Blut kommt ins Kochen und d' Finger kribbeln.« »›Schätzchen‹?«
    »Ein kleiner Spaß unter Freunden, Sperber. Ihr würdet es vermutlich nicht verstehen.«

    Vanions Kundschafter kehrten bei Sonnenuntergang zurück und meldeten, daß die Verbindung mit Kring im Süden und mit Königin Betuanas Atanern im Norden hergestellt war. Der Ring aus Stahl um die Verbotenen Berge zog sich unerbittlich zusammen. Als Betuana und Engessa von Vanions rechter Flanke herbeigelaufen und Kring mit Tikume von der linken angeritten kamen, ging über der Wüste der Mond auf.
    »Tynian-Ritter wird ebenfalls bald hier sein, Vanion-Hochmeister«, berichtete Engessa. »Er und Ulath-Ritter haben mit Bergsten-Priester zu ihrer Rechten gesprochen. Ulath-Ritter bleibt bei den Trollen, um mögliche Zwischenfälle zu verhindern.« »Zwischenfälle?« fragte Sephrenia.
    »Die Trolle sind hungrig. Ulath-Ritter gab ihnen ein Regiment der Klæl-Bestien zu fressen, aber die Trolle mochten deren Geschmack nicht. Ulath-Ritter versuchte sich zu entschuldigen, aber ich bin nicht sicher, daß die Trolle das verstanden.« »Habt Ihr Berit und Khalad schon gesehen, Freund Vanion?« erkundigte sich Kring. »Nein, aber Aphrael sagte, daß sie unmittelbar vor uns sind. Ihr Vetter führte sie zu der Stelle, wo das verborgene Tor sein soll.«
    »Wenn sie wissen, wo das Tor ist, könnten wir doch hindurchgehen«, schlug Betuana vor.
    »Wir warten besser noch, Liebe«, entgegnete Sephrenia. »Aphrael wird mir Bescheid geben, sobald Sperber Ehlana und Alean befreit hat.«
    Tynian kam über den riesigen Totenacker herangeritten. »Bergsten ist in Stellung«, meldete er, als er sich aus dem Sattel schwang. Er blickte Itagne an. »Ich habe eine Botschaft für Euch, Exzellenz.« »Ach? Von wem?« »Atana Maris ist bei Bergsten. Sie möchte mit Euch reden.«
    Itagnes Augen weiteten sich. »Was macht sie denn hier?« rief er laut.
    »Sie sagte, daß Eure Briefe an sie unterwegs wohl verlorengegangen sein müssen. Kein einziger hat sie erreicht. Ihr habt ihr doch geschrieben, Exzellenz, oder?« »Nun – ich hatte es vor.« Itagne wirkte verlegen. »Aber irgendwie kam ständig was dazwischen.«
    »Ich bin sicher, Atana Maris wird das verstehen«, sagte Tynian mit ausdruckslosem Gesicht. »Jedenfalls, nachdem sie Bergsten die Stadt Cynestra übergeben hatte, beschloß sie, Euch aufzusuchen.«
    Itagnes Miene verriet nun leichte Besorgnis. »Damit hatte ich nicht gerechnet«, gestand er. »Um was geht es?« erkundigte Betuana sich interessiert.
    »Botschafter Itagne und Atana Maris wurden während seines Aufenthalts in Cynestra

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