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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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steigen wir alle gleichzeitig hinein.« Bevier und Mirtai duckten sich, während sie am vorderen Fenster vorbeirannten, um dann unter den Fenstern jenseits der Tür abzuwarten. »Haltet Ihr Euch heraus, Anarae«, murmelte Sperber der unsichtbaren Xanetia zu. »Das ist nicht Eure Art von Kampf.« Dann runzelte er die Stirn, denn er spürte ihre Anwesenheit nicht. »Also gut, Kalten«, sagte er schließlich. »Gehen wir es an.«
    Die beiden schlichen mit dem Schwert in der Hand lautlos vorwärts und duckten sich unter das breite Fenster. Sperber richtete sich flüchtig auf, um die Brustwehr entlangzublicken. Bevier und Mirtai warteten angespannt auf seinen Befehl. Sperber holte tief Luft und wappnete sich. »Jetzt!« brüllte er, stemmte die Hand auf den Fenstersims und schwang sich in den Saal.
    Zuvor hatten sich vier Cyrgai im Saal aufgehalten. Jetzt waren es zehn!
    »Wachwechsel, Sperber!« rief Bevier und schwang seine tödliche Lochaber mit beiden Händen.
    Sie hatten zwar immer noch den Überraschungseffekt auf ihrer Seite, doch die Lage hatte sich drastisch geändert. Sperber fluchte und hieb einen Cyrgai nieder, der einen Eimer trug – vermutlich das Frühstück der Gefangenen. Dann stürmte er auf die vier Wachen los, die vor der Zellentür standen und offenbar nicht wußten, was sie tun sollten. Einer plagte sich mit dem Schloß ab, während die anderen drei sich mühten, Verteidigungsstellung zu beziehen. Obwohl sie nicht die besten Soldaten zu sein schienen, stellten ihre langen Speere tödliche Probleme dar.
    Sperber stieß eine wilde Verwünschung aus und holte mit seinem schweren Breitschwert zu einem heftigen Hieb auf die Speere aus. Kampfgeräusche drangen auch von der anderen Saalseite herüber, doch Sperber war zu sehr darauf bedacht, zu dem Cyrgai vorzudringen, der die Zellentür mit Gewalt öffnen wollte, als daß er sich umgedreht hätte, um nachzusehen, woher die Geräusche stammten.
    Zwei Speere waren inzwischen zerbrochen, und die Cyrgai hatten sie fortgeschleudert und ihre Schwerter gezückt. Der dritte Soldat, dessen Speer noch unversehrt war, wich ein Stück zurück, um seinen Gefährten zu schützen, der sich fieberhaft mit dem Schloß abplagte.
    Sperber riskierte einen raschen Blick zur anderen Saalseite und sah, wie Mirtai in diesem Moment einen zappelnden Soldaten über den Kopf hob und ihn die Treppe hinunterwarf, wo er krachend aufschlug. Zwei weitere Cyrgai lagen tot oder sterbend in der Nähe. So, wie damals in Othas Thronsaal in Zemoch, hielt Sperber vor der Tür zur Wachstube die Stellung, während Mirtai wie eine riesige goldene Wildkatze unter den anderen Soldaten am Kopfende der Treppe wütete. Sperber wandte seine Aufmerksamkeit rasch wieder seinen unmittelbaren Gegnern zu.
    Die Cyrgai waren mittelmäßige Schwertkämpfer, und ihre übergroßen Schilde behinderten sie in der Bewegung. Sperber fintierte rasch nach dem Kopf des einen; der Mann riß sofort seinen Schild hoch, und Sperber duckte sich und stieß sein Schwert nach oben in den glänzenden Brustharnisch. Der Cyrgai schrie auf und stürzte nach hinten, während Blut aus der Wunde unter dem aufgeschlitzten Harnisch quoll.
    Doch damit war der Kampf in diesem Raum noch nicht zu Ende. Der Cyrgai an der Zellentür, der sich mit dem Schloß abgeplagt hatte, warf sich nun mit der Schulter gegen die Tür. Das Splittern von Holz war deutlich zu hören. Verzweifelt wollte Sperber sich auf ihn stürzen, denn wenn die Tür erst aufgebrochen war … Plötzlich schwang das Türblatt wie von selbst nach innen. Triumphierend riß der Cyrgai, der die Tür hatte aufbrechen wollen, sein Schwert aus der Scheide. Aus dem Triumphgeschrei wurde ein Schrei des Entsetzens, als sich in der Zelle helles Licht ausbreitete.
    Leuchtend wie die Sonne stand Xanetia an der Tür und streckte eine Hand aus. Der Cyrgai schrie aufs neue, wich zurück und stolperte über seine verwundeten Kameraden. Als er wieder auf die Füße kam, rannte er zum Fenster und tauchte hindurch.
    Er rannte immer noch, als er die Brustwehr erreichte und mit einem langen, verzweifelten Schrei in den Abgrund sprang.
    Die beiden anderen Cyrgai an der Zellentür ergriffen ebenfalls die Flucht und stürmten wie verschreckte Mäuse umher. »Mirtai!« brüllte Sperber. »Macht Platz. Laßt sie laufen!«
    Die Atana hatte soeben einen weiteren zappelnden Krieger über den Kopf gehoben. Sie warf ihn die Treppe hinunter und wirbelte herum. Dann sprang sie zur Seite, um die entmutigten,

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