Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
enthusiastisch, Sperber!« klagte der riesenhafte Patriarch. »Gut, ich gebe ja zu, daß die Trolle auf gewisse Weise nützlich waren, aber …« Er suchte nach mildernden Redewendungen, um seine angeborenen Vorurteile in Worte zu fassen.
    »Zwischen Ulath und Bhlokw herrscht eine ganz besondere Art von Kameradschaft, Eminenz.« Sperber wechselte rasch das Thema. »Was gibt es für uns hier noch zu tun? Ich würde meine Gemahlin gern in die Zivilisation zurückbringen.«
    »Ihr dürft ruhig jetzt schon aufbrechen, Sperber.« Bergsten zuckte die Schultern. »Wir übernehmen das Aufräumen hier. Ihr habt ohnehin nicht viel für uns zu tun übriggelassen. Ich bleibe mit den Rittern hier, um die restlichen Cyrgai zusammenzutreiben. Tikume wird seine Peloi nach Cynestra zurückbringen, um Itagne und Atana Maris zu helfen, die Besatzungstruppen zusammenzustellen, und Betuana wird ihre Ataner nach Arjuna senden, um die Imperiumshoheit wiederherzustellen.« Er verzog das Gesicht. »Es ist wirklich so gut wie nichts mehr übrig, als die Einzelheiten der Verwaltung auszutüfteln. Ihr habt mich um einen guten Kampf betrogen, Sperber!«
    »Ich kann nach weiteren von Klæls Soldaten schicken, wenn Ihr möchtet, Eminenz.«
    »Schon gut, Sperber«, entgegnete Bergsten rasch. »Ohne diese Art von Kämpfen kann ich recht gut auskommen! Werdet Ihr auf direktem Weg nach Matherion zurückkehren?«
    »Nein, Eminenz. Die Höflichkeit erfordert, daß wir Anarae Xanetia nach Delphaeus zurückgeleiten.«
    »Sie ist eine sehr ungewöhnliche Dame«, bemerkte Bergsten nachdenklich. »Ich ertappe mich jedesmal gerade im letzten Augenblick, daß ich dabei bin, mich vor ihr auf den Boden zu werfen, wenn sie ein Zimmer betritt.«
    »Ja, diese Wirkung hat sie auf uns alle, Eminenz. Wenn Ihr uns hier wirklich nicht mehr braucht, rede ich mit den anderen, und wir machen uns zum Aufbruch bereit.« »Was ist eigentlich tatsächlich passiert, Sperber?« fragte Bergsten gerade heraus. »Ich muß dem Erzprälaten Bericht erstatten, und aus dem, was die anderen mir erzählt haben, werde ich nicht so recht schlau.«
    »Ich bin mir nicht sicher, daß ich es erklären kann, Eminenz«, antwortete Sperber. »Bhelliom und ich waren gewissermaßen eine Zeitlang miteinander verbunden. Er brauchte meinen Arm, nehme ich an.«
    Es war eine einfache Antwort, die nicht auf die eigentliche Frage einging, über die auch nur nachzudenken Sperber noch nicht bereit war.
    »Dann wart Ihr also nur ein Werkzeug?« Bergsten blickte ihn durchdringend an. Sperber zuckte die Schultern. »Sind wir das nicht alle, Eminenz? Werkzeuge Gottes? Dafür werden wir bezahlt.«
    »Sperber, Ihr bewegt Euch am Rande der Ketzerei! Werft nicht so leichtfertig mit dem Wort Gott um Euch!«
    »Das tue ich nicht, Eminenz. Es ist nur einer Beschränkung der Sprache zuzuschreiben. Es gibt Dinge, die wir nicht verstehen und für die wir keine Namen haben. Wir nehmen sie einfach alle zusammen, nennen sie Gott und belassen es dabei. Ihr und ich, wir sind Soldaten, Patriarch Bergsten. Wir werden dafür bezahlt, loszustürmen, wenn die Trompete erschallt. Überlassen wir Dolmant die theologischen Fragen. Dafür wird er bezahlt!«
    Sperber und seine Freunde – von Kring, Betuana und Engessa begleitet – verließen kurz nach dem Morgengrauen des nächsten Tages das zerstörte Cyrga, um nach Sarna zu reiten. Sperber hatte seit seinem Zweikampf mit Cyrgon nichts mehr von Bhelliom gehört und empfand eine eigenartige Enttäuschung darüber. Die Trollgötter waren mit ihren Kindern ebenfalls schon aufgebrochen – nur Bhlokw war geblieben und schlurfte zwischen Ulath und Tynian dahin. Er wich einer Antwort auf die Frage, weshalb er sie begleitete, geflissentlich aus.
    Sie ritten nordostwärts durch die kahle Wüste Cynesgas und ließen sich Zeit dabei. Es gab keine zwingende Eile mehr. Sephrenia und Xanetia, die nun wieder zusammenarbeiteten, hatten allen ihre eigenen Gesichter zurückgegeben, und allmählich verlief alles wieder im alten Trott.
    Am Vormittag des zehnten Tages nach ihrem Aufbruch von Cyrga, als sie nur noch etwa zwanzig Meilen von Sarna entfernt waren, ritt Vanion nach vorn, um sich Sperber an der Spitze der Kolonne anzuschließen.
    »Darf ich Euch mal stören, Sperber? Ich würde gern mit Euch sprechen.«
»Selbstverständlich.«
»Es ist privat.«
    Sperber nickte, überließ Bevier die Führung der Kolonne und stupste Faran zum bequemen Kanter an. Als sie sich etwa eine Viertelmeile vor den

Weitere Kostenlose Bücher