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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Wir könnten von hier aus die Straße nehmen, dann wären wir doppelt so schnell!«
    »Offenbar will die andere Seite nicht, daß ihr schon so rasch dort seid. Wahrscheinlich haben sie noch weitere Eisen im Feuer. Ich möchte zwar keinen Eid darauf schwören, aber ich glaube, sie werden euch von Arjun aus nach Derel schicken. Wenn Kalten recht hat und Ehlana in Natayos festgehalten wird, wäre das der nächste logische Schritt.«
    Wieder nickte Khalad. »Ich werde Berit Bescheid geben. Es dürfte besser sein, wenn wir uns nicht in der Schankstube sehen lassen. Ich bin sicher, man überwacht uns, und wenn wir uns mit anderen Eleniern unterhalten, wird die gegnerische Seite bestimmt hellhörig.«
    Die Pferde im Stall begannen zu wiehern und traten gegen die Wände ihrer Boxen. »Was haben die Tiere plötzlich?« wunderte sich Khalad. »Und woher kommt dieser merkwürdige Geruch?«
    Ulath stieß eine Verwünschung aus. Dann hob er die Stimme und sagte auf Trollisch: »Bhlokw! Es ist nicht gut, wenn du auf diese Weise in die Behausungen der Menschendinge kommst. Du hast Hunde gefressen, und die Menschendinger und ihre Tiere können deinen Geruch nicht ertragen!«
    Beleidigtes Schweigen breitete sich aus, als Ulaths unsichtbarer Reisebegleiter den Stall verließ.

    Betuana und Engessa, beide in glänzender Otterfellkleidung, begleiteten Vanion und die Ritter südlich von Sarna. Auf Engessas Vorschlag marschierten sie genau westwärts, um von den Bergen von Ostcynesga hinunter und auf die Ebene zu kommen.
    »Wir haben sie beobachtet, Vanion-Hochmeister«, sagte der riesenhafte Ataner, während er neben Vanions Pferd herrannte. »Ihr Hauptversorgungslager befindet sich etwa fünfzehn Meilen westlich der Grenze.«
    »Hattet Ihr die Absicht, irgend etwas Dringendes zu erledigen, Majestät?« fragte Vanion Betuana, die an seiner anderen Seite rannte.
»Das alles kann warten. Was habt Ihr vor?«
    »Da wir schon mal hier sind, könnten wir einen kleinen Umweg machen und ihr Vorratslager niederbrennen. Meine Ritter werden schon ein bißchen unruhig. Da würde ihnen eine kleine Übung guttun.«
    »Es ist ziemlich kalt«, bemerkte Betuana mit dem Hauch eines Lächelns. »Ein Feuer wäre recht angenehm.«
»Nun denn, wollen wir?«
»Warum nicht?«
    Das cynesganische Vorratslager nahm eine Fläche von etwa fünf Morgen ein. Es lag in einem felsigen, kahlen Becken und wurde von einem Regiment Cynesganer in wallenden Roben bewacht. Als die Kolonne gepanzerter Ritter sich näherte, galoppierten die Verteidiger ihnen entgegen. Gerade dieses Manöver war ein taktischer Fehler. Der kiesbedeckte Boden der Wüste von Cynesga war flach und völlig deckungslos, da es keinerlei Erhebungen gab. Deshalb hielt nichts den Ansturm der Ordensritter auf. Ein gewaltiges Krachen und Dröhnen erklang, als die beiden Heere aufeinanderprallten. Nach kurzem Stocken drangen die Ritter weiter vor und stampften mit den beschlagenen Hufen ihrer Streitrosse über die Verwundeten und Toten hinweg, während die wiehernden Pferde der Cynesganer voller Panik flüchteten.
    »Beeindruckend«, gestand Betuana, während sie neben Vanions Pferd herrannte. »Aber ist es nicht lästig, manchmal monatelang das Gewicht und den Geruch der Rüstung zu ertragen, nur um wenige Minuten Spaß zu haben?«
    »Jede Art von Kriegsführung hat Vor- und Nachteile, Majestät.« Vanion schob sein Visier hoch. »Der Sinn und Zweck eines Sturmangriffs in Rüstung besteht ja zum Teil darin, den Gegner in Angst und Schrecken zu versetzen und einzuschüchtern, um eine gewaltsame Auseinandersetzung möglicherweise zu vermeiden. Dadurch kommt es langfristig zu geringen Verlusten an Menschenleben.«
    »Panik hervorzurufen ist in der Tat eine gute Waffe, Vanion-Hochmeister«, pflichtete Betuana bei.
    »Uns gefällt es.« Er lächelte. »Zünden wir das Feuer an, auf daß Majestät sich die Zehen wärmen kann.«
»Das wäre schön.« Auch Betuana lächelte.
    Unmittelbar vor ihnen hob sich eine staubbedeckte Anhöhe, die wie eine leicht abgerundete Pyramide aussah, und ihnen den Weg zum Vorratslager versperrte. Nur mit Gesten wies Vanion seine Ritter an, sich zu trennen, um von beiden Seiten der Anhöhe über die gewaltigen Vorratsmengen von Cyrgons Armee hinwegzustürmen. Mit stählernem, rasselndem Donner, der unversöhnliche Kampfbereitschaft verkündete, galoppierten sie voran.
    Plötzlich bewegte sich der Hügel. Der Staub, der die Hänge bedeckte, stieg in einer gewaltigen Wolke auf, und die

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