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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Saal hinaus auf die ruhige, leere Straße.
    Sie hörte seine Schritte hinter sich. Er fasste sie am Arm und drehte sie zu sich um.
    „Was ist los?“
    Isobel wischte sich mit dem Handrücken die Tränen fort. Ich weiß, du brauchst unsere Ehe für deine Geschäfte, aber ich habe nie …Ich kann das alles einfach nicht.“
    „Ich habe nie gewollt, dass du unglücklich wirst. Du bist es aber, nicht wahr?“
    Sie nickte nur und wünschte, sie hätte ein Taschentuch bei sich.
    Sie holte tief Luft. „Ich will die Scheidung, Rafael. Sonst gehe ich in dieser Ehe zugrunde. Es ist nicht nur die Ehe … Wenn wir uns lieben würden … Aber da ist keine Liebe.“
    „Keine Liebe“, wiederholte Rafael tonlos.
    „Für mich ist es wichtig, mit jemandem zu leben, den ich liebe und der mich liebt. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, Kinder zu bekommen, wenn ich in einer Ehe gefangen bin, die so ist wie die meiner Eltern.“
    Rafael stand regungslos da und sah sie nur an. Dann sagte er kaum hörbar: „Du liebst mich nicht?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du sagtest doch selbst, dass es in unserer Ehe nicht um Liebe geht. Wie sollte ich mir dann erlauben, mich in dich zu verlieben? Bitte, können wir jetzt nicht einfach nach Hause fahren?“
    Er nickte. Langsam gingen sie zum Auto zurück und fuhren schweigend nach Hause. „Ich schlafe in einem der Gästezimmer“, meinte Isobel als sie ankamen, und wagte dabei nicht, ihn anzusehen.
    „Das musst du nicht. Ich schlafe im Gästezimmer“, entschied er kurz.
    Müde zuckte sie die Schultern. Sie fühlte sich innerlich wie tot und ging schleppend die Treppe hinauf. Wie sollte es jetzt nur weitergehen? Isobel hatte keine Ahnung. Sie wusste nur, dass sie diese lieblose Leere nicht länger ertragen konnte.
    Rafael verharrte noch lange am Fuß der Treppe und starrte auf die Stelle, wo Isobel gestanden hatte. Das Herz lag ihm schwer wie ein Stein in der Brust. Es war vorbei. Die ganze Zeit hatte er einfach nicht sehen wollen, wie unglücklich sie war, hatte mit aller Kraft versucht zu glauben, dass diese Ehe schon funktionieren würde. Das tat sie aber nicht. Und nach dem, was Isobel ihm heute Abend gesagt hatte, schon überhaupt nicht.

11. KAPITEL
    Am folgenden Morgen hatte Isobel tiefe Schatten unter den Augen. Juanita rauschte geschäftig wie immer ins Esszimmer. „Señor Romero trug mir auf, Ihnen zu sagen, dass er Sie nach seiner Besprechung in New York anrufen wird.“
    Sie hatte völlig vergessen, dass Rafael für zwei Tage nach New York fliegen musste.
    Wie ferngesteuert fuhr sie zum Tanzstudio, besprach sich mit dem Innenausstatter und den Handwerkern und unterhielt sich mit einigen Tanzlehrern, die möglicherweise mit ihr zusammenarbeiten würden. Immer wieder schoss ihr durch den Kopf, dass sie dieses oder jenes unbedingt Rafael erzählen musste. Und dann erinnerte sie sich daran, dass das jetzt nicht mehr ging. Sie hatte ihn auch noch nicht gefragt, ob sie das Tanzstudio würde behalten können …
    Er wirkte zerstreut, als er sie später auf ihrem Handy anrief. „Wir unterhalten uns, wenn ich wieder zu Hause bin, okay?“ Mehr sagte er nicht.
    Isobel nickte schweigend. Die Tränen schnürten ihr die Kehle zu. Ein heiseres „Okay“, war schließlich alles, was sie herausbrachte.
    Sicher überlegte er bereits, wie er die Scheidung am schnellsten hinter sich bringen konnte. Danach würde er sein Leben weiterleben, als wäre überhaupt nichts geschehen. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass ihn keine Schuld traf. Er verdiente eine Frau, die so war, wie er es sich wünschte, und nicht eine, die auch noch erwartete, dass er sie aus tiefstem Herzen liebte.
    Drei Tage später tauchte Rafael plötzlich zu Hause auf. Er sah unrasiert aus und wirkte völlig übermüdet. Am Abend zuvor hatte er angerufen und Isobel mitgeteilt, dass er sich verspäten würde. Deshalb hatte sie ihn eigentlich erst spät am Abend erwartet.
    „Ich suche gerade etwas im Internet“, meinte sie mit einer verlegenen Geste, als er unvermittelt im Arbeitszimmer vor ihr stand.
    „Ich gehe unter die Dusche“, meinte er. „Und dann würde ich dich bitten, mit mir zu kommen, damit wir in Ruhe reden können. In Ordnung?“
    Sie nickte nur. Allem Anschein nach wollte er alles so schnell wie möglich hinter sich bringen. Ganz geschäftsmäßig. Vielleicht brachte er sie jetzt direkt zu seinem Anwalt?
    Isobel überlegte, ob sie sich vielleicht umziehen sollte. Aber dann behielt sie doch die Jeans

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