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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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auszuschlie ßen«, sagte Guy. »Ich habe die Absicht, jedem Verdacht nachzugehen.«
    Ich bohrte den Absatz meines Stiefels in den Kies. »Einschließlich Adam? War das der Grund, warum Sie Erkundigungen über ihn eingeholt haben?«
    Guy stöhnte etwas genervt. »Entgegen der allgemeinen Überzeugung verbringe ich meine Tage nicht damit, Zivilisten zu überprüfen. Ich habe über Mr Chase keinerlei Erkundigungen eingeholt.«
    »Wer hat dann seinen Verleger angerufen?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.« Guy betrachtete den sich aufklarenden Himmel. »Aber als der sich weigerte, am Telefon Auskunft zu geben – sehr vernünftig übrigens –, legte der Anrufer auf. Sehr interessant …«Er sah mich an. »Aber das ist nichts, worüber Sie sich Gedanken machen müssen. Um Ihre Frage zu beantworten: Nein, ich habe mich nicht nach Mr Chase erkundigt, denn ich habe keinen Grund dazu.«
    »Wusste ich’s doch«, sagte ich zufrieden.
    »Aber trotz allem«, fuhr Guy fort, »würde ich Sie dennoch warnen, ihm zu viel Vertrauen zu schenken.«
    »Warum?«, wollte ich wissen.
    »Weil ich den Verdacht habe, dass Mr Chase mehr über das Gespenst von Wyrdhurst weiß, als er zugibt«, erwiderte Guy. »Er ist Schriftsteller, er ist es gewohnt, genau zu beobachten, und unterhält sich gern mit den Dorfbewohnern. Sollte es tatsächlich eine Verschwörung in Blackhope geben, dann wette ich, dass Mr Chase darüber Bescheid weiß.«
    Ich musste sofort an Mr Garnett, den schwatzhaften Automechaniker, denken, der Adam von Josiahs Gespenst erzählt hatte, aber genauso schnell verwarf ich den Gedanken wieder. Ich weigerte mich zu glauben, dass Adam Informationen über meinen Unfall vor mir zurückhalten würde. Adam mochte mich. Wenn er wüsste, wer das Tor offen gelassen hatte, würde er es sagen.
    »Kann ich Nicole von Bart Little erzählen?«, fragte ich.
    »Mir wäre es lieber, Sie täten es nicht«, sagte Guy. »Wenigstens bis ich Jared von meiner Liste der Verdächtigen streichen kann.«
    Ein neuer Gedanke kam mir. »Vielleicht sind sie ja alle gemeinsam in die Sache verwickelt –
    Jared, Bart, James, Brett und Bert. Das wäre vielleicht ein Witz.«
    »Es ist nicht im Entferntesten witzig, einer schutzlosen jungen Frau Angst einzujagen.« Guy ließ den Blick über das Dorf kreisen wie ein Habicht, der nach Beute sucht. »Ich werde jedenfalls dafür sorgen, dass es aufhört.« Er sah mich an. »Und dazu brauche ich Ihre Hilfe.«

    Mutige Frauen mögen es, wenn sie sich mitten ins Geschehen stürzen können. Leider fiel mir jedoch nur die Rolle einer Beobachterin zu. Auf dem Rückweg nach Wyrdhurst Hall erklärte Guy mir, was ich zu tun hatte.
    Ich sollte Nicole im Auge behalten, Punkt.
    Nichts weiter. Ich durfte in Wyrdhurst nicht nach Anzeichen illegalen Treibens suchen oder den Dorfbewohnern verfängliche Fragen stellen.
    Es war mir streng verboten, irgendjemanden anzusprechen, festzunehmen oder irgendwie zu behindern. Wenn ich etwas Verdächtiges sah, sollte ich sofort Guy anrufen. Er bot mir sein zweites Handy an, aber ich sagte ihm, dass Bill mir bereits einen Ersatz geschickt hatte.
    »Ich werde ein paar Männer auf dem Grundstück postieren«, sagte er, »und zwar so, dass sie sich außer Sichtweite des Hauses halten. Ich würde auch gern Leute im Haus haben, aber Mr Hollander würde das nicht gestatten.«
    Nach kurzem Zögern fragte ich: »Werden sich Ihre Männer nicht wundern, dass Sie sich so intensiv für Wyrdhurst Hall interessieren?«
    »Ich untersuche ein Vergehen im Zusammenhang mit einer Militärstraße«, erwiderte Guy.
    »Ihr Unfall gibt mir allen Grund, mich für Wyrdhurst Hall zu interessieren.«
    Ich lächelte. »Ich stehe gern zu Diensten.«
    Als wir in die Remise fuhren, sagte Guy: »Ich habe kein Recht, Sie in dieser Angelegenheit um Ihre Hilfe zu bitten, Lori. Ich weiß, Sie müssen hier auch Ihre Arbeit tun.«
    »Meine Arbeit ist nicht so wichtig«, versicherte ich ihm. »Nicoles Seelenfrieden dagegen sehr.
    Ich kann ja etwas länger bleiben, wenn nötig.«
    Bill würde es verstehen, sagte ich mir. Und Adam würde entzückt sein.

13
    DAS PÄCKCHEN IN dem braunen Packpapier lag immer noch da, als ich nach oben in das rote Zimmer ging, aber jetzt saß Reginald daneben, als bestünde er darauf, dass ich ihm endlich meine ganze Aufmerksamkeit widmete.
    Ich hängte meine Jacke in den Schrank, zog die nassen Stiefel aus und kletterte auf das Bett, wobei Reginald zu Boden fiel. Statt ihn aufzuheben, nahm ich Teddy und

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