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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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den Hintergrund getreten war.
    Wir saßen im Speisesaal bei einem herzhaften Frühstück beisammen, das Hatch zu einer höchst ungewöhnlichen Stunde, um zwei Uhr nachmittags, serviert hatte. Sieben Stunden Schlaf hatten Nicole wieder ins seelische Gleichgewicht gebracht, aber Adam wirkte immer noch verstört.
    Schweigend aß er, während Nicole und ich uns über die rätselhafte Andeutung unterhielten, die Edward in seinem letzten Brief an Claire gemacht hatte.
    Nicole erzählte, sie habe Onkel Dickie angerufen, um ihm von unserem Abenteuer der letzten Nacht zu berichten. Dabei hatte sich herausgestellt, dass er weder von der geheimen Treppe noch von dem Turmzimmer etwas wusste. Au ßerdem hatte er noch nie etwas von Edward Cresswell gehört, ebenso wenig wie von einem Schatz, der 1917 Claire angeblich in die Hände gefallen sein sollte.
    »Wenn Edward das, was er geschickt hat, nur etwas genauer bezeichnet hätte«, sagte Nicole, die sich gerade aus einer hübschen Porzellanschale mit Marmelade bediente.
    »Was würde der Eigentümer eines französischen Châteaus denn wohl in seinem Garten vergraben?«, fragte ich.
    »Schmuck«, kam es prompt von Nicole. »Es ist jedenfalls das, was ich vergraben würde, wenn die Schotten mit einer Invasion Northumberlands drohten.« Sie kicherte wie ein kleines Mädchen, doch als sie Adams Gesicht sah, wurde sie wieder ernst. »Onkel Dickie meinte, dass man ja gar nicht weiß, ob Claire den Schatz jemals erhalten hat.«
    »Warum sollte sie nicht?«, fragte ich. »Clive Aynsworth war ein zuverlässiger Bote. Er hätte niemals ein Päckchen für Claire zurückgehalten, besonders da sie es bereits erwartete.« Plötzlich kam mir ein Gedanke, und ich stellte meine Teetasse so heftig hin, dass es klirrte. »Es muss die letzte Sendung von Edward gewesen sein, die er überbracht hat.«
    »Warum?«, fragte Nicole.

    Zum ersten Mal mischte Adam sich ein.
    »Wenn Sie sich die Gedenktafel an der Kirchenwand ansehen, dann werden Sie merken, dass Clive Aynsworth nur knapp einen Monat nach Edward starb. Der Schatz war das Letzte, was Mr Aynsworth Claire brachte.«
    »Wie schrecklich traurig.«
    Nicole wartete etwas, ehe sie eine Frage anschnitt, die ihr offenbar auf der Seele brannte.
    »Claire muss ihn irgendwo versteckt haben, genau wie die Briefe, damit er Josiah nicht in die Hände fiel.«
    »Im Turmzimmer hat sie ihn nicht versteckt«, sagte ich mit Bestimmtheit. »Denn wenn es so wäre, hätten wir ihn gestern Abend gefunden.«
    »Wo könnte er dann sein?« Nachdenklich sah Nicole auf ihren Toast mit Marmelade. »Claire und Edward hatten sich zum letzten Mal am Teufelskreis getroffen. Glaubst du, sie könnte den Schatz dort vergraben haben?« Sie wandte sich an Adam. »Was glauben Sie, Adam? Sollten wir zu einer Suchexpedition aufbrechen?«
    Adam blinzelte verstört, als hätte Nicole ihn aus einem tiefen Schlaf geholt. »Heute nicht«, sagte er leise. »Bis wir dort sind, ist es dunkel.«
    Nicole schnitt ein Gesicht. »Nein, ich hätte auch keine Lust, den Teufelskreis bei Nacht zu besuchen. Wir können ja morgen gehen, wenn schönes Wetter ist.« Befriedigt nickte sie und aß weiter.
    »Ich finde, wir sollten die anderen Zimmer im dritten Stock absuchen«, schlug ich vor, »die Räume, die noch nicht restauriert sind.«
    »Meinst du?« Nicoles Fröhlichkeit war plötzlich verschwunden. »Du musst wissen, ich bin noch nie im dritten Stock gewesen, seit wir in Wyrdhurst wohnen. Die … die Geräusche, die ich gehört habe, die Schritte, das Knarren – das alles scheint immer von dort oben zu kommen.«
    »Dann wird es höchste Zeit, dass man dort einmal nachsieht«, sagte ich. »Du hast doch selbst gesagt, dass dieser ganze Spuk von Menschen inszeniert wird. Sehen wir mal nach, ob wir weitere Beweise dafür finden – und vielleicht obendrein den Schatz.«
    »Hast du wieder eine deiner Ahnungen?«, fragte Nicole.
    »Nein.« Tatsächlich hatte Claire sich mir nicht wieder offenbart, seit sie uns zum Turmzimmer geführt hatte. Ich vermutete, dass sie, genau wie Adam, Zeit brauchte, um sich von unserer schweren Reise in die Vergangenheit zu erholen. »Ich denke nur, wir sollten uns nach allen Seiten hin absichern. Wir könnten heute den dritten Stock absuchen und morgen den Teufelskreis.«
    »Ja, also …« Nicole holte tief Luft und setzte sich auf. »Wenn du das wirklich willst, dann bin ich dabei. Was sagen Sie, Adam?«
    »Adam muss noch ein bisschen schlafen«, sagte ich.
    Er sah mich

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