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Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Titel: Tante Dimity und der skrupellose Erpresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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spiegelte sich eine solche Palette von Emotionen wider, dass ich mich fragte, welche wohl als Erstes nach außen dringen würde. Der Elefant, den er in den Armen trug, sah allerdings schon wesentlich fröhlicher aus.
    »Ich bringe ihn zu Nell«, ließ er mich mit fester Stimme wissen. Natürlich konnte er, ein erwachsener Mann, nicht zugeben, dass er Zuneigung zu einem Stofftier empfand, wie lieb es ihm früher auch gewesen sein mochte.
    »Ich bin sicher, dass Bertie den neuen Kameraden begrüßen wird«, sagte ich eingedenk der uneingeschränkten Verehrung Nells für ihren schokoladenbraunen Teddy.
    Abwesend strich Derek über Clumps’ Rücken.
    »Ach, wenn du Emma siehst, sag ihr doch bitte, dass ich das Mittagessen auf unserem Zimmer einnehme. Ich muss eine Weile allein sein.«

    »Ich sag es ihr.«
    »Eines noch …« Dereks Gesicht verdunkelte sich. »Du musst mir versprechen, dass du deine Kinder nie gegen ihren Willen fortschicken wirst.«
    »Derek«, sagte ich. »Gegen ihren Willen müssen meine Jungs nicht einmal Spinat essen.«
    Er lächelte und ging zur Tür.
    »Einen Augenblick noch, Derek.« Ich zögerte, bevor ich weitersprach. »Du hast doch den Morgen mit Bill und Gina verbracht … wie kommen die beiden eigentlich miteinander aus?«
    »Schwer zu sagen.« Bill nahm Clumps auf den Arm und kratzte sich am Kopf. »Sie sind freundlich zueinander, aber ihr Verhalten ist so professionell, dass man kaum sagen kann, was sie wirklich voneinander halten. Aber ich muss zugeben, dass ich mich weniger auf sie als auf meinen Vater konzentriert habe.« Er sah mich an. »Du machst dir doch nicht etwa Sorgen?«
    »Sorgen? Ich?« Mein fröhliches Lachen blieb mir leider fast im Halse stecken. Ich senkte den Kopf. »Vielleicht doch. Ein bisschen. Sie arbeiten ja schon eine ganze Weile zusammen, und Gina ist nun wirklich attraktiv.«
    »Findest du?« Derek schien die Sache ernsthaft zu bedenken. »Für meinen Geschmack ist sie zu kühl und berechnend, und auch Bill findet diese Sorte Frau wohl kaum attraktiv.« Er streckte die Hand aus und hob mein Kinn. »Er zieht die Wärme vor.«
    »Vielleicht braucht er ja mal einen Klimawechsel«, murmelte ich.
    »Das bezweifle ich«, sagte Derek, »das bezweifle ich stark.«
    »Na gut.« Ich wischte mir mit dem Handrü cken die Nase ab. »Aber wenn du Emma auch nur ein Wort davon erzählst, spreche ich nie wieder mit dir.«
    »Komm mal her, du albernes Mädchen.« Derek zog mich hoch und drückte mich fest an sich.
    Dann ließ er mich wieder los. »Es bleibt zwischen dir und mir und Clumps, und auf Clumps kann man sich verlassen. Kommst du mit runter?«
    »Nicht gleich«, sagte ich. »Sonst verrät mich meine rote Nase.«
    »Bill ist verrückt nach dir, Lori, das war er schon immer.« Derek tippte auf meine Nasenspitze. »Inklusive roter Nase.«
    Er ging, und ich atmete ein paar Mal tief durch, während ich die Worte freundlich und professionell wiederholte. Die Übung wäre mir noch besser geglückt, wenn Bill Ginas Namen am Vorabend auf eine freundliche, professionelle Weise ausgesprochen hätte, aber das hatte er nicht. Seine Stimme hatte sogar etwas Flehentliches gehabt, als sehne er sich nach ihr.
    Ich konnte ihm nicht mal böse sein. Er und Gina waren Rechtsanwälte, sie sprachen die gleiche Sprache, bewegten sich in den gleichen Kreisen und teilten eine Welt, die ich nicht kannte und die mich nicht interessierte. Gina war, wie Derek gesagt hatte, kühl und berechnend. Ein netter Tempowechsel nach der hitzköpfigen impulsiven Lori. Und nachdem ich selbst so viele Male fast vom Wege abgekommen war, glaubte Bill sicherlich, ein gewisses Anrecht auf ein kleines Abenteuer zu haben. Es war nicht vernünftig von mir, von meinem Ehemann absolute Treue zu verlangen.
    Ich hingegen war für meine Unvernunft berühmt.
    Ich schüttelte die Schatten des Zweifels ab, die mich zu verschlingen drohten, und stand auf.
    Gina und Bill mussten warten, genauso wie die Suche nach dem Schreiber des anonymen Briefes.
    Derek brauchte jetzt Emma. Ich musste sie abfangen, bevor sie den Speisesaal betrat.

11
    GIDDINGS BEAUFSICHTIGTE IM Speisesaal zwei uniformierte Dienstmädchen, die den Tisch für den Lunch deckten. Er führte mich zu einer Hintertür, durch die man auf den mit Schotter bedeckten Innenhof gelangte, den ich vom Balkon meines Zimmers gesehen hatte. Die Werkstätten, teilte er mir mit, seien in den niedrigen Gebäuden gegenüber den Stallungen untergebracht.
    Zweifellos hätte ich sie

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