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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Emma Harris und Annelise gesprochen.

    Ihnen geht’s gut, den Tieren geht’s gut, und das Haus steht noch.«
    »Dann lass uns an das Positive denken«, meinte ich. »Und bleib am Ball. Ich weiß, dass du diesem Mistkerl auf die Schliche kommen wirst.«
    »Die Zeit ist aber nicht auf unserer Seite, Lori.
    Wenn Yarborough mit den E-Mails recht hat, muss ich Abaddon schleunigst finden, sonst …«
    Bill stockte, dann holte er tief Luft und wechselte das Thema. »Wie war dein Tag?«
    Er wirkte so deprimiert, dass ich es nicht übers Herz brachte, ihm von Schädeln, Geistern, Grä bern, Flüchen oder dem »Irgendwas« zu erzählen, das meinen Leibwächter beunruhigte. Stattdessen gab ich eine harmlose Version der Anekdoten zum Besten, die mit der Kricketpartie in der Bucht begannen und mit Peter Harris’ überraschendem Auftauchen im Pub endeten.
    »Peter!«, rief Bill. »Willst du mich auf den Arm nehmen? Wie um alles auf der Welt …?«
    »Das weiß ich selbst nicht«, sagte ich zum ungefähr hundertsten Mal an diesem Tag. »Er reist inkognito. Darum hatte ich bisher keine Gelegenheit, ihn zu fragen, wie er ausgerechnet auf Erinskil verfallen ist.«
    » Peter Harris reist inkognito?«, fragte Bill verwundert. » Unser Peter Harris? Der pflichtbewusste, fleißige junge Mann, den wir kennen und lieben?«
    »Ja«, bestätigte ich. »Genau der. Ganz schön verrückt, was?«
    »Total verrückt«, sagte Bill.
    »Für morgen haben wir ein heimliches Rendezvous vereinbart«, fuhr ich fort. »Und das verspreche ich dir: Ich werde die ganze Geschichte aus ihm rauskitzeln.«
    »Das wird bestimmt ziemlich interessant«, meinte Bill mit einem gewissen Understatement.
    »Richte ihm meine Grüße aus.«
    Nach einem rührseligen Abschied brachte ich Damian das Handy zurück. Er saß in seinem Sessel und betrachtete auf seinem Laptop die flackernden Bilder von Dundrillin.
    »Haben Sie erkannt, was nicht stimmt?«, wollte ich wissen.
    »Noch nicht. Aber ich finde es schon noch raus.«
    »Wenn Sie ein Feedback brauchen, stehe ich zur Verfügung.«
    Damian sah von seinem Computer auf. Um seine Lippen spielte ein mattes, aber echtes Lä cheln. »Danke. Ich werde dran denken.«
    Ich überließ ihn wieder seinem Laptop, kehrte in mein Zimmer zurück und trat auf den Balkon hinaus. Der Sturm hatte sich ausgetobt. Mitten im Zwielicht der Dämmerung ging der Mond auf, und die Sterne strahlten langsam heller, doch ich hatte nur Augen für die gezackte Silhouette von Cieran’s Chapel. Ich starrte sie an, bis mir das Wasser in die Augen trat, doch kein Licht erschien. Schließlich gab ich auf und ging wieder hinein. Zeit, Tante Dimity auf den neuesten Stand zu bringen.
    Ich machte es mir im Schlafzimmer auf dem Sessel bequem, schmiegte Reginald in meine Armbeuge, klappte das Tagebuch auf und legte gleich los. »Dimity? Bist du wirklich sicher, dass Bruder Cieran Chapel verlassen hat?«
    Umgehend kringelte sich ihre Antwort über die Seite.
    Ziemlich . Warum fragst Du?
    Chronologisch und ungeschminkt schilderte ich ihr sämtliche Ereignisse des Tages, bis ich beim Gespräch mit der Wirtin des Pubs anlangte.
    »Mrs Muggoch ist derselben Ansicht wie Mick Ferguson. Beide sind davon überzeugt, dass Bruder Cieran immer noch auf Chapel herumspukt. Mrs Muggoch hat mir ins Gesicht gesagt, dass die Insel verflucht ist, befleckt durch die Todsünde, die Bruder Cieran mit seinem Selbstmord begangen hat.«

    Wie spannend . Sprechen Mick Ferguson und Mrs Muggoch auch für die übrigen Inselbewohner? Glauben wirklich alle , dass ein Fluch auf Cieran’s Chapel lastet?
    »Mrs Muggoch ist davon überzeugt, ja. Ihren Worten zufolge glauben alle, dass jedem, der die Insel betritt, etwas Schlimmes zustößt. Mick Fergusons Frau hat es gar nicht gepasst, dass er rausgefahren ist. Und wie Percy uns erzählt hat, hat sich einer seiner Gäste zwei Tage nach dem Besuch der Insel das Bein gebrochen.«
    Sir Percy hat zu der Legende beigetragen?
    Verwirrt starrte ich Tante Dimitys Worte an.
    »Glaubst du, dass ein böser Geist über Chapel herrscht, Dimity?«
    Bestimmt nicht . Es gibt keine Geister , die auf Chapel hausen , weder böse noch sonstige . Gäbe es welche , wüsste ich es . Die Inselbewohner und Sir Percy leiden entweder unter einer Massenhalluzination oder sie erzählen Ammenmärchen .
    »Warum sollten sie mich anlügen?«, fragte ich.
    Wie ich das sehe , stellt unser lieber Sir Percy wieder mal seinen wohlbekannten Sinn für Humor unter Beweis . Was die

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