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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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der Fall sein wird , schwirren sie zum nächsten Opfer weiter . Aber nun erzähl , was hat es mit dieser Verschwörung auf sich?
    Ich schlug die Beine unter und legte das Tagebuch auf meinen Schoß. Ich war schon ganz gespannt zu erfahren, was für eine schockierende Erklärung Dimity für den Wohlstand der Einheimischen einfallen würde, und was sie von meiner vernünftigen Theorie hielt.
    Offensichtlich nicht allzu viel.
    Dass eine ganze Gruppe etwas erbt , ist wohl möglich , und kluge Investitionen könnten einer Gemeinschaft unter Umständen ein dauerhaftes Einkommen bescheren , aber ich fürchte , dass der Rest Deiner Argumentation auf tönernen Füßen steht . Sie erklärt in keinster Weise , warum die Inselbewohner sich so große Mühe geben , Besucher abzuschrecken .
    Ich spürte, wie Frustration in mir hochstieg.
    Mir selbst kam meine Hypothese absolut wasserdicht vor. Warum hielten sie bloß alle anderen für lächerlich?
    »Ich habe es dir doch erklärt, Dimity«, sagte ich geduldig. »Die Einheimischen wollen ihren Besitz nicht teilen. Sie wollen nicht, dass Horden von Fremden bei ihnen einfallen und ihre wunderschöne Insel zugrunde richten.«
    Da unterliegst Du einem Irrtum , meine Liebe .

    Die Inselbewohner könnten eine überdachte Brücke zum Festland errichten und würden trotzdem nicht mit Unmengen von Zuzüglern zu rechnen haben , die sich hier dauerhaft niederlassen wollen . Erinskil mag im Augenblick wie ein Paradies wirken , aber seine Winter sind brutal .
    Die Tage sind kurz , die Nächte lang , und die Stürme sind nichts weniger als furchterregend . Es erfordert schon eine besondere Mentalität , um derart widrige Bedingungen endlose Monate lang zu ertragen . Es tut mir leid , Lori , aber ich kann mir nicht vorstellen , dass auf Erinskil ganze Kolonien von Villen aus dem Boden schießen werden , obwohl es eine schöne Schule und eine vorbildliche ärztliche Versorgung zu bieten hat . Ein Winter würde genügen , um die überwältigende Mehrheit der Zugereisten in die Flucht zu schlagen .
    »Aber du kannst doch nicht Cassie recht geben!«, ereiferte ich mich. »In diesem Punkt wirkte sie richtig zynisch und abgebrüht! Und du bist keines von beiden!«
    Man muss nicht zynisch oder abgebrüht sein , um Cassies Erklärung als die wahrscheinlichere von den beiden zu betrachten . Vielleicht ist man schlichtweg logisch . Ich schließe mich Dir insofern an , als eine Verschwörung der ganzen Bevölkerung an einem Ort wie Finch schwer durchzuhalten wäre , aber wir haben es hier ja auch nicht mit Finch zu tun . Wie Peter gesagt hat : Schmuggeln hat auf den Inseln Tradition .
    Die Annahme , dass die Inselbewohner anders als Deine Nachbarn Geheimnisse wahren können , ist also durchaus vernünftig .
    »Ja, ja«, brummte ich bitter, »wirklich bewundernswert.« Doch Dimity ging nicht darauf ein.
    Außerdem wären mit der Übergabe von Rauschgift an die entsprechenden Empfänger sowohl die rätselhaften Lichter erklärt , die Du ebenso wie Peter und Cassie auf Cieran ’s Chapel gesehen hast , als auch die Anstrengungen der Einheimischen , Fremde fernzuhalten . Und nicht zuletzt kann ich mir keine andere Ware denken , die ein derart hohes Zusatzeinkommen einbringt , dass man sich solchen Luxus leisten kann , wie Du ihn beschrieben hast .
    »Aber … das ist so unerfreulich«, murmelte ich niedergeschlagen.
    Wenn wir nur eine Mauer bauen könnten , um alles Unerfreuliche auszusperren … Natürlich müssten wir unaufhörlich an der Mauer arbeiten , weil unerfreuliche Dinge die Eigenschaft haben , dass sie sich durch die kleinsten Ritzen einschleichen . Aber ich stimme Dir selbstverständlich zu , Lori , auch wenn ich das sehr viel drastischer ausdrücken würde . Drogenhandel ist unmoralisch , korrupt , mörderisch und niederträchtig .
    Ich hoffe aus tiefstem Herzen , dass Cassie sich täuscht . Was hält eigentlich Damian von ihrem Verdacht?
    »Frag mich was Leichteres«, antwortete ich achselzuckend. »Er hat sich nicht darüber lustig gemacht, aber er hat auch nicht Hurra geschrien.
    Eigentlich hat er kaum was dazu gesagt.«
    Wie schade . Es würde mich sehr interessieren zu erfahren , was er über diese Sache denkt . Damian ist viel herumgekommen , jemand , der aufgrund seines Berufs auch die Unterwelt kennt .
    Seine Meinung würde ich sehr schätzen . Vielleicht kannst Du ihn morgen fragen .
    »Das werde ich«, versprach ich. »Aber ich kann nicht garantieren, dass dabei auch was rauskommt. Damian

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