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Tante Inge haut ab

Tante Inge haut ab

Titel: Tante Inge haut ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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interessiert vor. »Ich bin noch nie Porsche gefahren.«
    »Nein, danke.« Walter zerknüllte die fettige Serviette und nahm sich noch ein Brötchen. »Ich habe schon eine Rückfahrkarte. Sparpreis. Außerdem haben wir hier noch etwas zu erledigen.«
    Renate ließ nicht locker. »Und wie lange brauchen Sie dafür?«
    »Wieso ?«
    Sie deutete mit einer umfassenden Handbewegung auf das Chaos in der Küche. »Ich könnte auf Sie warten und in der Zwischenzeit hier ein bisschen Ordnung machen. Das geht doch so nicht, drei Männer allein mit einer Küche. Ich koche hervorragend, Sie werden begeistert sein.«
    Kalli und Walter guckten sich skeptisch an, nur über Heinz Gesicht huschte ein freudiges Lächeln. »Können Sie Kartoffelsalat?«
    »Natürlich. Und auch Endivien-, Rucola- und Cesarsalat.«
    »Und Nudelsalat? Mit Erbsen?«
    Renates Miene war jetzt etwas unsicher. »Ja, bestimmt, aber ...«
    »Wunderbar.« Heinz klatschte in die Hände. »Dann kommen Sie morgen her. Wir wollen am Abend grillen und uns fehlt die Zeit für die Vorbereitungen.« Sie schmolz bei seinem Lächeln. »Mit Vergnügen. Ich komme. Soll ich noch irgendetwas besorgen?«
    »Ja.« Kalli antwortete sofort. »Alles außer Fleisch und Getränke. Das machen wir selbst.«
    Renate nickte stumm und sah Walter an. Der guckte dieses Mal sogar zurück.
    »Und bringen Sie den Kassenbon mit.«
    Eine halbe Stunde später standen sie nebeneinander am Gartenzaun und sahen dem Porsche hinterher, bis dessen Rücklichter verschwunden waren. Kalli gab Walter einen kleinen Klaps auf den Rücken.
    »Die interessiert sich für dich, mein Lieber.«
    »Du spinnst.«
    »Nein, ich spinne nicht. Oder, Heinz? Glaubst du das nicht auch?«
    Heinz zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Mich guckt sie aber auch immer so komisch an.«
    Langsam stieß Walter sich vom Zaun ab und ging zurück zum Haus. »Ich hätte sie nicht für morgen eingeladen. Ich finde sie ein bisschen verrückt. Aber das musst du ja wissen, Heinz.«
    »Walter!« Mit wenigen Schritten hatte sein Schwager ihn überholt und sich vor ihm aufgebaut. »Ich habe einen Plan. Und Renate gehört dazu.«
    »Da bin ich ja mal gespannt.«
    Mit skeptischem Gesicht sah Walter Heinz an. Der wartete, bis Kalli neben ihm stand, und erklärte dann ernst: »Wir fahren gleich morgen früh zu Björne Larson, das ist ein alter Bekannter von mir. Der kennt jeden auf Sylt, weiß alles, hört alles, sieht alles. Wenn jemand eine Ahnung hat, wo Mark Kampmann ist, dann er. Sobald wir Kampmann gefunden haben, werden wir, oder besser, du, Walter, ihm mal ein paar Takte erzählen. Denk dir was aus, egal was, Hauptsache, er verliert das Interesse an Inge. Dann folgt Teil zwei des Plans: Morgen grillen wir. Inge kommt auch. Und nun passt auf: Renate wird ebenfalls da sein. Die hat dann hier alles vorbereitet und guckt Walter immer so an. Daraufhin müssen Kalli und ich nur noch ein paar Bemerkungen fallen lassen, und schon ist Inge eifersüchtig. Und zack: Happy End. Und, Walter, was sagst du?«
    »Ich gehe ins Bett. Nacht.«
    Kalli schaute in den Himmel und dann zu Heinz. >*Sehrguter Plan. Wirklich ausgezeichnet.« •
     Das Auto holperte über die alte Straße in Richtung Ellenbogen. Jede Teernaht verursachte eine Erschütterung, jedes Mal stöhnte Walter auf.
    »Gleich ist mein Hintern ganz gebrochen«, ächzte er, »kannst du nicht ein bisschen ruhiger fahren? Du hast keine Ahnung, wie weh das tut.«
    Heinz nahm kurz das Gas weg, um langsamer durch ein kleines Schlagloch zu fahren.
    »Ich kann da nichts für. Das ist eine private Straße, wir sind nicht auf der A1. Außerdem sind wir gleich da. Siehst du den Leuchtturm? Björne wohnt gleich daneben.«
    Wenig später hielt Heinz vor einem kleinen reetgedeckten Haus.
    »Da wären wir. Walter, du kannst die Augen wieder aufmachen, du hast es geschafft. Kalli, nimm die Flasche mit.«
    Bevor sie klingeln konnten, wurde die Tür auch schon aufgerissen. Björne Larson trug einen Blaumann, darunter ein kariertes Arbeitshemd und auf dem Kopf eine Pudelmütze. Er nickte ihnen knapp zu und strich sich durch den grauen Vollbart.
    »Mo in.«
    »Moin, Björne.« Heinz schüttelte ihm die Hand und deutete dann auf seine Begleitung. »Das ist mein Schwager Walter und Kalli, ein alter Freund. Kommt von Norderney.«
    »Macht ja nichts.« Björne musterte die beiden. »Ist dein Schwager vom Pferd gefallen?«
    »Schlimmer«, Heinz grinste, »durch eine Hecke. Heilt aber von selbst, sagt der Doktor.

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