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Tante Inge haut ab

Tante Inge haut ab

Titel: Tante Inge haut ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Christine seinen Arm. »Kalli, reg dich nicht auf. Das ist alles gar nicht bewiesen. Am besten, ihr fahrt zu Inge, oder noch besser, Onkel Walter fährt zu Inge und redet in Ruhe mit ihr. Dann wird sich dieser ominöse Verehrer wahrscheinlich als etwas ganz Harmloses entpuppen. Noch jemand ein Brötchen?«
    Walter nahm sich eines und lächelte Christine an. »Inge will aber nicht reden. Mit mir nicht und mit Heinz nicht. Dein Vater hat schon recht, wir müssen das wohl oder übel selbst klären. Du musst deine Feinde kennen ...«
    »Onkel Walter«, unterbrach sie ihn, »jetzt steigert euch doch nicht in so einen Blödsinn rein, nur weil mein Vater zu viele Filme sieht. Und spart euch diese markigen Sprüche. Wenn euch jemand zuhört, denkt er, ihr wollt jemanden umbringen.« Während Heinz aufmunternd Walter in die Seite stieß, bekam Kalli ängstliche Augen. Christine zwang sich, ihre aufsteigende Besorgnis zu verdrängen, sah aus dem Fenster und zu ihrer großen Erleichterung Johann, der im leichten Laufschritt auf das Haus zulief.
    »Johann kommt«, sagte sie und stand auf. »Seid so nett und beendet das Thema an dieser Stelle. Er hört solche Geschichten nicht gern.«
    Kalli wandte sich mitgefasster Miene zu ihr. »Die sind auch nicht schön. Das hört ja kein Mann gern, also, dass ihm, wie sagt man, Hörner aufgesetzt werden. Oh, entschuldige, Walter.«
    »Jetzt ist aber gut.« Walter griff zum dritten Brötchen. »Ich kriege keine Hörner, wir müssen uns nur mal um eine bestimmte Person kümmern.«
    »Genau!« Heinz fuchtelte mit dem Messer herum, ein kleiner Klecks Marmelade fiel auf Kallis Hose. »Und deshalb fahren wir auch gleich zum >Ulenhof< und reden mal mit Inges charmanter Freundin Renate.«
    »Papa, ich..
    »Genau«, schnitt Walter ihr das Wort ab, »sie war zwar am Telefon unmöglich zu mir, aber Heinz hat ja gesagt, sie wäre in Wirklichkeit ganz reizend. Und wir haben ja wohl noch jede Frau zum Reden gebracht. Und Renate redet sowieso gern, oder? Das kriegen wir schon hin.«
    Christine fing an zu schwitzen. »Das halte ich für eine ganz blöde Idee. Ich...«
    »Was ist eine blöde Idee? Guten Morgen, die Herren, die Hintertür steht sperrangelweit auf.« Johann trat ein und klopfte dreimal auf den Tisch.
    »Heinz hat so ein komisches Rasierwasser.« Kalli schnupperte in Richtung Flur. »Da habe ich mal gelüftet, das roch überall. Ich habe es auch aus Versehen genommen, furchtbar, Heinz, du musst dir mal ein neues kaufen.« Johann zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke zu. >*Ich glaube, ich rieche auch nicht viel besser. Von welcher blöden Idee habt ihr gerade geredet?«
    »Dass wir ab morgen mit dir joggen«, antwortete Walter. »Heinz hat das vorgeschlagen, weil Kalli eine ganz schöne Plauze hat.«
    Christine sah Kalli warnend an, der seine beleidigte Antwort runterschluckte und sagte stattdessen: »Aber ich habe schon gesagt, dass es eine blöde Idee ist. Das ist doch viel zu anstrengend.«
    Johann musterte alle drei. »Also von mir aus können wir das gern mal probieren. Ich kann ja langsam laufen.«
    »Ja, mal sehen«, energisch schob Christine ihn aus der Küche. »Schönen Tag noch, wir melden uns mal gegen Abend. Tschüs s.«
    Bevor sie die Tür hinter sich schloss, hörte sie ihren Vater: »Danke, Walter. Was Dümmeres ist dir auch nicht eingefallen, oder?«
    »Nö«, war seine Antwort, »nicht auf die Schnelle.« *
     Heinz fuhr zweimal vor und zurück, bis er in der richtigen Parkposition stand. Walter guckte an ihm vorbei und sagte: »Beim ersten Mal standest du exakt so wie jetzt.«
    »Nein«, Heinz öffnete die Tür und sah auf den Boden, »jetzt bin ich zehn Zentimeter von der Linie entfernt. Wie es sich gehört.«
    Kalli, der hinten saß, rutschte ein Stück vor und packte die Kopflehne von Walter.
    »Weiß die Dame eigentlich, dass wir kommen?«
    »Nein.« Heinz stellte den Motor aus. »Du darfst das Überraschungsmoment nicht unterschätzen. Wir wollen sie doch zum Reden bringen.«
    »Aha.« Kalli schnallte sich ab und öffnete die Tür. »Dann wollen wir sie mal überraschen. Wie heißt sie eigentlich?«
    »Renate.« Heinz stieg jetzt ebenfalls aus. »Das haben wir dir doch schon erzählt.«
    »Ja, aber wie weiter?«
    Heinz sah Walter an. »Renate, äh ... weißt du das?«
    Walter schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Am Telefon war sie immer ganz kurz angebunden. Ich kam gar nicht dazu, sie zu fragen.«
    Kalli schüttelte den Kopf. »Ihr seid vielleicht vorbereitet!

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