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Tanz auf Glas

Tanz auf Glas

Titel: Tanz auf Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ka Hancock
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kleinen Knochen in ihren Fingern sehen.«
    Charlotte druckte uns ein paar Bilder aus, und Mickey wollte sofort damit rüber zum Partners, um Jared damit zu erschrecken, während Charlotte und ich den Rest erledigten.
    »Jared hat fünf Kinder«, sagte ich. »Damit erschreckst du ihn ganz sicher nicht.«
    Mickey küsste mich auf die Stirn. »Ich gehe trotzdem schon vor. Komm rüber, wenn du fertig bist, dann essen wir zusammen.«
    Ich hatte nur drei Kilo zugenommen, was mir zu wenig erschien, aber Charlotte versicherte mir, dass ich schon noch zulegen würde. Alles andere war in bester Ordnung: Mein Blutdruck war gut, mein Herz schlug ganz normal. Sie tastete wie gewohnt meine Brüste ab, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass sie neuerdings leicht spannten. Die linke bearbeitete sie besonders energisch, und da das Gerät schon einmal hier war, beschloss sie, auch noch meine Brüste zu schallen. Charlotte ging gründlich vor, erst die eine, dann die andere Brust, dann wieder zurück zur ersten, und sie war dabei recht schweigsam. Ich beobachtete den Bildschirm und hatte wieder keine Ahnung, was ich da sah.
    »Ist da etwas, Charlotte?«
    »Hm. Ich glaube nicht, hauptsächlich Schwellung durch Blutandrang. Sie sehen so aus, wie die Brüste einer werdenden Mama wohl aussehen sollten.« Sie schaltete das Gerät aus und reichte mir ein Papierhandtuch. »Ein bisschen glitschig, aber angenehmer als eine Mammographie, nicht?«
    »Viel angenehmer.«
    »Also, Lucy, damit bist du für heute entlassen. Wenn du nichts mehr von mir hörst, möchte ich dich in zwei Wochen wiedersehen.«
    »Okay«, sagte ich und glitt von der Liege. »Aber ich werde nichts von dir hören, richtig?«
    Charlotte lächelte. »Nicht, wenn es nach mir geht, Liebling.«
    Ich hüpfte beinahe vor Freude, als ich die Straße entlang zum Brubaker ging.
    Zu Mickeys neuem Club gelangte man durch die Lobby des kleinen Hotels, und als ich dort ankam, hatte Mickey uns beim Zimmerservice schon Sandwiches bestellt. Während wir in seinem und Jareds Büro aßen, studierten wir die Bilder von unserer Tochter. Der Gedanke, dass dieses kleine
Lebewesen
in mir steckte, war überwältigend. Jared kam herein und zeigte sich angemessen beeindruckt. Dann griff er nach einem der Bilder. »Das hier sieht dir ähnlich, Lucy.«
    Ich lachte, aber er meinte es ernst. »Sieh dir das an, Mic, das ist doch Lucys Profil. Oder etwa nicht?« Sie ließen mich den Kopf zur Seite drehen. Dann hielt Jared das Profil unseres Babys vor meine Nase, und Mickey bekam einen sehr seltsamen Gesichtsausdruck. »Unglaublich. Das ist tatsächlich dein Profil, Lucy.«
    Ich wäre zu gern über die Straße zum
Ghosts
gelaufen, um meine Schwester zu fragen, was sie von dem Ultraschall hielt. Aber ich befürchtete, das könnte heikel werden oder, schlimmer noch, sie verletzen. Ich vermisste sie schrecklich. Es fehlte mir so, alles mit ihr zu teilen, und ich wusste nicht, ob es je wieder so sein würde.
    Mickey musste meinen Stimmungsumschwung gespürt haben, denn er sammelte die Bilder ein und gab sie mir.
    »Okay, jetzt haben wir lange genug unsere gesichtslose Tochter angestarrt. Wir müssen noch Farbe kaufen.«
    »Viel Spaß«, sagte Jared und ging.
    »Na, endlich«, sagte ich und stand auf. Doch dann klingelte Mickeys Handy, und ich sah an seinem Blick, dass er drangehen wollte. »Ich warte in der Lobby.«
    »Ich komme sofort«, versprach er.
    Ich verließ den Club und ging in die Lobby, wo ein plüschiges Sofa vor dem großen offenen Kamin stand. Gerade als ich um die Ecke kam, betrat Lily das Brubaker. Ich glaube, in dem Moment, als wir einander sahen, hatten wir beide den Impuls, kehrtzumachen. Doch stattdessen winkte sie mir ein wenig nervös zu, biss sich auf die Lippe und kam zu mir herüber.
    »Ich habe dich vor ein paar Minuten hier reingehen sehen«, sagte sie. »Und ich wollte nur … mal hören, wie es dir geht.«
    »Mir geht’s gut, Lil. Schön, dass wir uns hier treffen, ich wollte eigentlich gerade zu dir gehen. Zumindest hatte ich daran gedacht.«
    »Was gibt es denn?«
    Meine Augen füllten sich mit Tränen, weil ihre Augen feucht wurden. Und weil sie so tapfer gewesen war, trotzdem zu mir zu kommen, zögerte ich nicht.
    »Ich will dir etwas zeigen, Lily.« Ich nahm sie bei der Hand, und wir gingen zu dem Sofa.
    »Was denn?«
    Wir setzten uns nah nebeneinander, und ich holte die Ultraschallbilder aus meiner Tasche. »Ich möchte dir deine Nichte vorstellen.«
    Lily stieß einen Laut

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