Tanz der Hexen
verifizieren läßt, ist verifiziert worden, ohne sich im geringsten als widersprüchlich oder fehlerhaft zu erweisen.«
»Was, zum Teufel, soll das heißen?« rief Randall. »Wie verifiziert man denn solchen Unfug?«
»Sämtliche historischen Fakten«, antwortete Lauren, »die in dem Bericht erwähnt werden, hat man überprüft. Das Deborah-Porträt von Rembrandt wurde für echt erklärt. Akten über den Holländer Petyr van Abel, die es in Amsterdam noch gibt, wurden für unser Familienarchiv kopiert. Aber ich werde mich jetzt nicht zu einem langen Plädoyer zur Verteidigung dieser Dokumente oder der Talamasca hinreißen lassen. Es soll genügen, wenn ich sage, daß sie hilfreich für uns waren, während Rowan verschwunden war. Sie sind diejenigen, die Rowans und Lashers Besuch in Donnelaith untersucht haben. Sie haben uns die detailliertesten Personenbeschreibungen zur Verfügung gestellt, und unsere eigenen Detektive haben sie lediglich bestätigt. Es ist äußerst zweifelhaft, daß uns irgendeine andere Instanz, sei sie weltlich, religiös oder juristisch, derartige Unterstützung hätte zukommen lassen können. Aber… Aaron hat uns nun gebeten, den formellen Kontakt zur Talamasca abzubrechen. Er hat gute Gründe dafür, und wir werden ihm folgen.«
»Ihr könnt das nicht alles unter den Teppich kehren«, beharrte Fielding. »Was ist mit diesem Dr. Larkin?«
»Niemand weiß, was aus Dr. Larkin geworden ist«, sagte Ryan. »Das müssen wir alle akzeptieren. Aber Lauren hat recht. Wir haben keinerlei greifbaren Beweis für irgendein Fehlverhalten seitens der Talamasca. Aber unser Kontakt lief ausschließlich über Aaron. Aaron ist unser Freund. Und Aaron ist durch seine Heirat mit Beatrice jetzt ein Mitglied unserer Familie…«
»Ja, sehr praktisch«, murrte Randall.
»Du bist ein Trottel«, zischte Beatrice, ehe sie sichs versah.
»Amen«, sagte Mona.
Lauren brachte sie alle zum Schweigen. »Die Talamasca hat medizinische Unterlagen konfisziert. Sie hat sich geweigert, ihr derzeitiges Wissen über diesen Fall mit uns zu teilen. Sie hat die Verbindung selbst abgebrochen, wie Aaron euch erklären würde, wenn ihr ihm Gelegenheit geben wolltet! Aber das tut ihr ja nicht. Also fahren wir fort. So einfach ist das. Jedes Auftreten des Ordens ist der Kanzlei zu melden. Ihr beantwortet keine Fragen und fahrt fort, sämtliche Sicherheitsmaßnahmen zu beachten.« Sie beugte sich vor und senkte die Stimme, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Die Reihen bleiben geschlossen!«
Unbehagliches Schweigen trat ein.
»Michael, was hast du dazu zu sagen?« fragte Lauren.
Die Frage überraschte ihn. Er hatte das alles auf unbeteiligte Weise beobachtet, als wäre es ein Football- oder Baseballspiel, oder auch eine Schachpartie. Er war immer wieder in Erinnerungen an Julien versunken, an das, was Julien ihm erzählt hatte. Jetzt mußte er seine Gedanken verbergen. Es würde niemandem helfen, wenn er frei und offen zu ihnen redete. Aber irgendwie kamen ihm die Worte dann doch über die Lippen, die er suchte.
»Ich werde diesem Mann ein Ende machen, wann und wo immer er auch gefunden wird. Niemand wird ihn vor mir schützen können.«
Randall fing an zu reden. Fielding ebenfalls. Aber Michael hob die Hand.
»Ich will wieder zu meiner Frau hinaufgehen. Ich will, daß meine Frau gesund wird. Ich will jetzt bei ihr sein.«
»Dann noch rasch zu den letzten Punkten«, sagte Ryan; er öffnete eine große Ledermappe und nahm mehrere maschinenbeschriebene Blätter heraus. »Ah… in St. Martinville, an der Stelle, an der Rowan bewußtlos aufgefunden wurde, hat man keine Blut- oder Gewebeproben gefunden. Wenn sie dort eine Fehlgeburt erlitten hat, wie die Ärzte annehmen, dann sind die Spuren davon längst verschwunden.
Das Gelände dort ist öffentlich zugänglich. Und es hat im Laufe des Tages, während Rowan dort lag, mindestens zwei heftige Regengüsse gegeben, und einen weiteren, nachdem sie aufgefunden worden war. Wir haben zwei erfahrene Detektive an die Stelle entsandt. Aber bis jetzt haben wir keinen Hinweis darauf, was Rowan dort wirklich zugestoßen ist. Wir kämmen die Umgebung gründlich durch, um jemanden zu finden, der Rowan vielleicht gesehen oder der sonst etwas gesehen oder gehört hat, was uns weiterhelfen könnte.«
Einige nickten resigniert.
»Michael, wir sind bereit, die restlichen Punkte in der City zu erledigen. Sie betreffen das Vermächtnis, und sie betreffen Mona. Wir lassen dich mit Aaron
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