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Tanz der Hexen

Tanz der Hexen

Titel: Tanz der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Und dort unter mir, in den goldenen Haaren zwischen ihren Beinen, lächelte der Mund zu mir auf, als könne er sprechen! Er war feucht und zart und glänzend von den Säften einer Frau, und ich wollte ihn, ich konnte ihn riechen, ich brauchte ihn – ich mußte ihn haben.
    Ich holte mein Organ hervor und trieb es in den Spalt, stieß es wieder und wieder hinein.
    Es war die Ekstase, mit der ich an meiner Mutter getrunken hatte. Es waren meine Huren in Florenz, der Klang ihres Lachens, der sanfte Druck ihrer runden Brüste; es waren die haarigen Geheimnisse unter ihren Röcken, es war ihr flammendes Fleisch, das mich straff umschloß und mir ekstatische Schreie entlockte. Aber ich kam nicht zum Ende. Es ging immer weiter und weiter. Ein Leben lang gelebt und so wenig davon genossen zu haben – ein Narr war ich gewesen, ein Narr, ein Narr!
    Die Planken des Tisches rumpelten und dröhnten von unserem Liebesakt. Becher waren klirrend zu Boden gefallen. Die Hitze des Feuers wollte uns verzehren; der Schweiß strömte mir aus allen Poren.
    Und unter mir – auf dem harten Holz, inmitten von Weinpfützen und Fleischbrocken und zerrissenem Linnen – lag nicht die schöne Frau mit dem schimmernd roten Haar, sondern die winzige Zwergenvettel mit ihrem scheußlichen Grinsen.
    »O Gott, es ist mir gleich, es ist mir gleich! Gib es mir!« Vor lauter Leidenschaft brüllte ich fast. Es ging weiter und weiter, bis ich keine Erinnerung mehr hatte, nichts mehr wußte von Sinn, Verstand, Gedanken.
    Benommen merkte ich, daß man mich von der Zwergenfrau heruntergezerrt hatte und daß sie sich auf dem Tisch vor mir wellenartig aufbäumte. Aus dem geheimen nassen Ort, in den ich meinen Samen gegossen hatte, kam etwas hervor.
    »Nein! Ich will das nicht sehen! Aufhören!« kreischte ich. »O Gott, verzeih mir!« Aber die ganze Halle dröhnte vor Gelächter, wildem Gelächter, das mit den Trommeln und Sackpfeifen wetteiferte, daß ich mir in diesem Getöse die Ohren zuhalten mußte. Ich glaube, ich brüllte. Brüllte wie ein Tier. Aber ich hörte mich nicht.
    Aus dem Schoß der Vettel kam der neue Taltos, die langen, glitschigen Arme, die sich noch streckten, als sie hervordrangen, dünn und tastend, die Finger, die immer länger wurden, während sie über den Tisch krochen, und schließlich der Kopf, schmal und schlüpfrig, und die Mutter schrie in ihrer Qual, und es war wissend geboren, zwängte sich aus dem tropfenden Ei im Mutterschoß und richtete seinen wissenden Blick auf mich!
    Es glitt aus ihrem Leib und wurde größer und größer. Der Mund stand offen, und die makellose Haut schimmerte vollkommener als die jedes menschlichen Neugeborenen. Und es fiel auf seine Mutter, wie ich es einst getan hatte, und begann an ihr zu trinken; es leerte erst die eine, dann die andere Brust. Und dann stand es auf, und alle Leute ringsum jubelten und schrien.
    »Taltos! Taltos! Macht noch einen. Macht ein Weib, macht Taltos, bis die Sonne aufgeht!«
    »Nein, hört auf!« rief ich, aber dieses neugeborene Scheusal, dieses ratlose Kind, dieser seltsam schwankende Riese, hatte sich über die Vettel geworfen und vergewaltigte sie, wie ich es getan hatte. Und mir hatte man eine andere Zwergin gebracht und sie vor mich hingelegt, und man drückte mich auf sie, und mein Organ erkannte sie und wußte, was sie wollte, kannte den Geruch.
    Wo waren meine Heiligen?
    Die Leute in der Halle stampften und sangen zum Klang der Trommeln, einstimmig, monoton, leise und unaufhörlich. Und als man mich zurückriß, verdrehten sich meine Augen in den Höhlen, und ich konnte nichts sehen. Wein spritzte mir ins Gesicht, und das neue Weib, das sie mir gegeben hatten, gebar ein Kind, und wieder riefen die Leute: »Taltos, Taltos, Taltos!« und schließlich: »Es ist ein Weib! Wir haben sie beide!«
    Die Halle geriet unter inbrünstigem Geschrei außer Rand und Band. Wieder tanzten die Leute, aber nicht im Kreis, sondern Arm in Arm; sie stiegen auf Tische und Bänke und stürmten die Treppe hinauf, nur um von dort in die Luft zu springen. Ich sah das Gesicht des Lairds, erfüllt von Zorn und Grauen; er schüttelte den Kopf und rief mich, aber seine Worte erreichten mich nicht.
    »Macht sie bis zum Weihnachtsmorgen!« johlten die Leute. »Macht sie und verbrennt sie!« Ich richtete mich mühsam auf den Knien auf und sah, wie sie den Erstgeborenen packten, den Sohn, der jetzt so groß war wie sein Vater, und wie sie ihn ins Weihnachtsfeuer warfen.
    »Hört auf, hört auf im

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