Tanz der Kakerlaken
möge Unser Herr und Heiland Joshua Chrustus sich ihrer annehmen und sie immerdar auf des Mannes rechter Hand leben lassen! Und weiter, mal sehn, ja, außerdem ist der kleine Jospeh Donald Dingletoon, der von einem Laubfrosch gefressen wurde, seinen Eltern vorangegangen, John oder Jack Orville Dingletoon und Ehefrau Josephine, Klotzbewohner von Carlott, die zuletzt in einer Bierdose in der Kochstatt des Herrn gesehen wurden, wo sie von vornherein überhaupt nichts zu suchen hatten.
Und last but not least, vor ein paar Minuten erst, wurde drüben auf der Roamin Road vor meinen eigenen Augen Bruder Luke Whitter von der Sohle der Frau des Parthenon zermalmt!
Nun, meine Freunde, ich wünschte, ich könnte euch jetzt sagen, daß Sie es absichtlich getan hat, daß Sie ihn gesehen hat und auf ihn getreten ist, um ihn zu bestrafen oder zu entrücken, aber ich glaube, es war ein reiner Unglücksfall. Doch wer kann das schon wissen? Vielleicht war es Luke egal, oder vielleicht dachte er, es würde ihm recht geschehen wegen seines Eheweibes Nancy …«
Chid registrierte, daß ein Raunen durch die Menge ging, aber es galt nicht seinen Worten. Die ganz hinten im Publikum saßen, hatten die Schritte wahrgenommen, die die Rückkunft des Herrn ankündigten! Von neuem huschten viele Gemeindemitglieder unter den Teppich oder die Möbel, aber wiederum blieb die Mehrheit treu und fest auf ihren Plätzen und sah anbetungsvoll zu, wie der Herr zurück zu Seinem Polstersitz ging und sich hineinfallen ließ. Chid war froh, daß der Herr zurück war. Warum hatte Er so lange gebraucht? Vielleicht hatte Er sich in der Kochstatt einen Imbiß genehmigt, was bedeutete, daß sicher neue Krusten und Krumen auf dem Boden herumlagen. In der Tat, einige der Getreuen wurden abtrünnig und versuchten, sich unauffällig in Richtung Kochstatt zu verdrücken.
»Immer langsam, da drüben!« brüllte Chid, und sie blieben abrupt stehen. »Diese Gebetsversammlung ist noch nicht beendet! Nein, nein, meine Freunde, wir haben gerade erst angefangen! Ich hab eine wichtige Nachricht für euch heute nacht! Aber vorher, Bruder Chism, denke ich, du stimmst ein, zwei Choräle an!«
Diakon Fent Chism stand auf und intonierte, mit seinen Schnüffelruten dirigierend, mit der Gemeinde eine vierstimmige Version des Chorals »Am Holden Morgen Treff Ich Dich Am Glorreichen Ufer Des Süßen Nachher Ganz Oben Seite An Seite Auf Seiner Heiligen Hand«. Nachdem sie dies viermal gesungen und im Chor wiederholt hatten, dirigierte sie Fent Chism durch »An Der Alten Blanken Stecknadel, Wo Mein Heiland Blutete, Lehne Ich Mich Auf Meine Wehr Und Waffen Und Mach Mich Fertig, Die Welt Zu Verlassen Und Aufzufahrn Ins Himmelreich«.
Und nun der Höhepunkt des Abends, beschloß Chid, als der letzte Chorgesang verklungen war, und er griff das letzte Wort des Chorals auf, um seine Predigt fortzusetzen: »Himmelreich! Welch köstliches Wort! Ja, Brüder und Schwestern, wir alle werden uns im Himmelreich wiedersehen! Aber wer wird dort auf uns warten? Nun, natürlich die Trauerfälle, die ich gerade bekanntgegeben habe, die da von Fröschen und Salamandern und Opossums und Maden und was nicht allem gegessen worden sind, und auch die, die an Altersschwäche verwestert oder einfach verschwunden sind, aber, meine Freunde, ich sage euch, am meisten werden die auf uns warten und uns einen Platz freihalten, die bereits von Seinem Heiligen Revolver hinaufbefördert worden sind!
Ihr wißt, ich habe keinen von ihnen zu den Trauerfällen dieser Woche gezählt. Ihr wißt, weshalb ich sie nicht dazugezählt habe, weil es bei ihnen nämlich nichts zu trauern gibt! Nein, Freunde, ihre Seelen sind bereits im Himmelreich! In der vergangenen Woche wurden die Folgenden nicht eines natürlichen Westens verwestert oder von irgendwelchen Tieren verspeist, sondern entrückt und zu Fusseln pulverisiert durch die Heiligen Kugeln unseres Herren: Bruder John Thomas Murrison! Bruder Carl Henry Duckworth! Bruder Arnold Justin Chism! Schwester Jessamine Sue Plowright! Schwester Sophronia Marabelle Coe! Und Bruder Oscar Robert Whitter! Dies sind die Heiligen, die entrückt wurden und von allen Sünden rein sind durch das Feuer Seines Feuers!«
Dies war der Augenblick, der Chid am besten gefiel, und er machte eine Pause, um Luft zu schöpfen und die richtige Stimmung für seine nächsten Worte entstehen zu lassen: »Wer wird heute nacht zu ihnen stoßen? Wer unter euch wurde bereits für das Heilige Feuer
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