Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
Vom Netzwerk:
kennst das Wort ‘nein’ also doch. Dann will ich dir mal was sagen, O’Connell.“ Sie bohrte ihm den Zeigefinder in die Brust. „Ich hüpfe nicht durch die Betten. Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, dann bin ich nur mit diesem Mann zusammen. Und falls er unfähig oder nicht willens sein sollte, dasselbe zu tun, dann sollte er zumindest so viel Ehrlichkeit besitzen und es mir sagen.“
    „Aber ich habe doch gar nicht …“
    „Und es gefällt mir auch nicht, als billige Entschuldigung hervorgekehrt zu werden, wenn du keine Lust hast, einem Freund einen Gefallen zu tun. Bilde dir nicht ein, dass ich mich dazu benutzen lasse. Da es ja so scheint, dass wir nicht zusammen sind – schließlich ist es ja nur ‘sozusagen’ –, kannst du Jerrys Schwester oder wen immer du willst auch anrufen.“
    „Verflucht, was denn nun? Bist du jetzt sauer, weil ich Jerry einen Korb gebe oder weil ich ihm keinen Korb gebe?“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. Wenn sie ihm jetzt einen Kinnhaken versetzte, würde er sich nur etwas darauf einbilden. „Idiot.“ Sie spie nur dieses eine Wort aus, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und marschierte aus dem Raum, nicht ohne Brody vorher noch etwas in Ukrainisch an den Kopf zu werfen.
    „Weiber“, murmelte Brody wütend. Das metallene Klirren des Werkzeugkastens, als er dagegen trat, verschaffte ihm auch keine nennenswerte Befriedigung.
    Eine Stunde später waren die Unterschränke eingebaut und Brody machte sich an die Arbeit am Vorratsschrank. Mittlerweile hatte er die Szene mit Kate mindestens ein Dutzend Mal in Gedanken nachgespielt, und mit jedem Mal waren ihm neue Dinge eingefallen, die er hätte sagen sollen. Knappe, markige Bemerkungen, mit denen er gut dagestanden hätte. Bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bot, würde er diese Bemerkungen auch loswerden.
    Kate konnte sich auf etwas gefasst machen. Er würde nicht zu Kreuze kriechen, sagte er sich, als er die Regalträger annagelte. Er hatte nichts getan, wofür er sich entschuldigen müsste. Frauen, so entschied er, waren der Hauptgrund, warum es für einen Mann besser war, solo durchs Leben zu gehen.
    Wenn er so ein Idiot war, warum hatte sie dann überhaupt Zeit mit ihm verbracht?
    Er trat aus dem Wandschrank, drehte sich um und wäre fast mit Spencer Kimball zusammengeprallt.
    „Was ist heute hier eigentlich los?“ knurrte Brody überrascht.
    „Tut mir Leid. Ich dachte mir, dass Sie mich bei all dem Lärm nicht gehört haben.“
    „Ich werde Schilder aufstellen.“ Brody stapfte zu dem Stapel mit Regalbrettern, die er vorbereitet hatte. „Keine Anzüge, keine Krawatten, keine Frauen.“
    Spencer hob verdutzt die Augenbrauen. In all den Monaten, die er Brody jetzt kannte, erlebte er ihn zum ersten Mal aufgebracht. „Ich nehme an, ich bin heute nicht der Erste, der stört.“
    „Nein.“ Brody legte das Regal ein. Es passte millimetergenau. „Wenn es um Ihre Küche geht … Wenn Ihnen das Design zusagt, bestelle ich das Material. Dann können wir in zwei Wochen damit anfangen.“
    „Ich halte mich da raus, das ist Natashas Sache. Eigentlich wollte ich nur mal sehen, wie es hier vorangeht. Ist ja schon viel geschafft worden.“
    „Ja, verdammt viel.“ Brody riss ein weiteres Regalbrett hoch, dann hielt er inne und holte tief Luft. „Entschuldigung, aber heute ist ein schlechter Tag.“
    „Scheint wohl in der Luft zu liegen.“ Und erklärt auch, so dachte Spencer, warum seine Tochter so gereizt war. „Kate ist unten und richtet ihr Büro ein.“
    „So?“ Die nächsten Regalbretter wurden sehr energisch an ihren Platz geschoben. „Ich wusste nicht, dass sie noch hier ist.“
    „Die bestellten Möbel sind gerade geliefert worden. Unten wurde ich auch nicht gerade herzlich empfangen. Wenn ich zwei und zwei zusammenzähle, komme ich zu dem Schluss, dass ihr beide euch gestritten habt.“
    „Man kann es wohl kaum einen Streit nennen, wenn der eine dem anderen ohne ersichtlichen Grund an die Kehle springt. Das wird allgemein als Angriff bezeichnet.“ Brody schnaubte wütend.
    „Aha. Selbst auf die Gefahr hin, mich in etwas einzumischen, das mich eigentlich nichts angeht … Die Frauen in meiner Familie haben immer einen Grund, wenn sie einem Mann an die Gurgel wollen. Ob das nun ein ersichtlicher Grund ist oder nicht, darüber lässt sich diskutieren.“
    „Und genau deshalb bringen Frauen nur Probleme mit sich.“
    „Vielleicht. Aber es ist nicht leicht, ohne sie auszukommen, nicht

Weitere Kostenlose Bücher