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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Endlich konnte sie mit voller Kraft zuschlagen. Sie schlug ihn wieder und wieder, besessen von Gewalt, bis sie kaum noch menschlich war. Seine Jämmerlichen Schreie wurden lauter und lauter, bis sein schweiß, bedeckter Körper vor Ekstase erschauerte.
    Dann war es vorbei, und er lag breitbeinig auf einem Schaffell. Sein Blut färbte die weiße Wolle rot, sein Körper war schlaff vor Befriedigung. »Ihr seid exquisit, Gebieterin. Exquisit.«
    Sprachlos vor Ekel, machte sie auf dem Absatz kehrt und stolzierte aus dem Zimmer.

Kapitel 11
    Witternd, mit schweißbedecktem Körper, erwachte Kit. Dieser Alptraum war der realistischste von allen gewesen, und ihr war übel. Sie versuchte, einen Sinn in den Bildern zu erkennen, aber ohne Erfolg; der Alptraum war ihrer eigenen Welt so fremd, daß es war, als versuche sie, chinesisch zu verstehen. Nur die Empfindungen waren erkennbar: Zorn und Angst, so intensiv, daß sie darin unterzugehen drohte.
    Viola erhob sich vom Fußende des Bettes und strich mit leisem Miauen über das Laken. Kit weinte beinahe vor Erleichterung, als die Katze sie leise anstieß und ihr Frühstück einklagte. Die Normalität dieser Bitte half Kit, der Sturzflut von Elend standzuhalten, die sie umgab.
    Zuerst entspannte sie sich, Muskel für Muskel, bis sie aufhörte zu zittern. Dann füllte sie ihre Gedanken mit positiven Gefühlen – Friede, Liebe, Hoffnung – bis alles Elend vertrieben war.
    Als sie ihre Ruhe wiedergefunden hatte, kletterte sie aus dem Bett und zog gegen die kalte Morgenluft einen Morgenrock an. Dann hob sie Viola auf ihre Schulter und ging in die Küche.
    Immer wieder sagte sie sich, daß sie Fortschritte machte. Sie hatte die vergangene Nacht überstanden, ohne sich zu blamieren, und sie hatte Gelegenheit gehabt, einen der Verdächtigen lange genug zu beobachten, um ihn
    auszuschließen. Das war zwar keine echte Information, aber ein winziger Schritt vorwärts.
    Sie fütterte die Katze, stellte den Kessel auf den Herd und holte einen Laib Brot. Dann, als sie das Messer hob, um eine Scheibe abzuschneiden, schoß ihr ein Bild aus dem Alptraum durch den Kopf.
    Die Einzelheiten waren vage, aber es war eindeutig eine Art mechanisches Spielzeug. Sie erstarrte. Ihr Magen drehte sich um. Sie kannte nur einen Mann, der imstande war, so etwas herzustellen. Lieber Gott, bitte, es durfte nicht Lucien sein, betete sie. Bitte nicht er.
    Aber falls er es war…
    Blindlings starrte sie die blitzende Messerschneide an. Selbst wenn der Mann, den sie suchte, Graf Strathmore war – sie würde sich nicht beirren lassen.
    Finster beäugte Lucien den Stapel von Informationen, die er über die Höllenhunde gesammelt hatte. Ein wahres Bollwerk von Einzelheiten über ihre finanzielle Situation, ihre politischen Ansichten, ihre Affären, ihre bekannten Laster und geheimen Tugenden. Und doch wußte er, nachdem er das Material durchgegangen war, nicht mehr als das, was seine Intuition ihm bereits gesagt hatte. Die meisten von ihnen hatten chronische Geldprobleme. Einige hatten direkten Zugang zu Staatsgeheimnissen, und alle bewegten sich in Kreisen, wo ein unbedachtes Wort eines Amtsinhabers reichhaltiges Material verschaffte.
    Jeder von ihnen konnte französisches Geld genommen haben. Bei der Suche nach seiner geheimnisvollen Schönen erging es ihm nicht besser. Zwei Tage lang war sein Detektiv der Skizze von Jane durch Soho gestreift. Ein paar Einwohnern und Ladenbesitzern war sie bekannt erschienen, aber niemand kannte einen Namen oder eine Adresse. Vielleicht lag es an der Skizze, aber er vermutete, daß das Problem in ihrer chamäleonartigen Fähigkeit lag, jedesmal anders auszusehen.
    Einem Impuls folgend beschloß er, seine Papiere wegzulegen und zum Abendessen in seinen Club zu gehen. Vielleicht heiterte ein friedlicher Abend unter Freunden ihn auf.
    Geschäft und Vergnügen fanden sich zusammen, als Lucien im Club Lord Ives traf. Er verdächtigte Ives zwar .nicht, das Phantom zu sein, aber es bestand immer die Möglichkeit, daß der junge Höllenhund irgend etwas Interessantes über die anderen Mitglieder der Gruppe zu sagen hatte.
    Genauer gesagt mochte Lucien den jungen Mann gern. Wer über sich lachen konnte, wenn ihm ein künstlicher Busen über die Nase gezogen wurde, war sicherlich lohnende Gesellschaft.
    Beim Portwein sagte Ives: »Ich muß Sie bald verlassen. Ich gehe heute abend ins Theater.«
    »Drury Lane?«
    »Nein, ins Marlowe, das neue Theater auf dem Strand. Sind Sie schon dort

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