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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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lachte über das ganze Gesicht, erfreut, dass ihm die Überraschung gelungen war. »Ich wollte euch einfach mal besuchen. Du lässt dich ja kaum noch unten am Pier sehen.« Stirnrunzelnd unterbrach er sich und starrte perplex auf den Kreis inmitten der Wiese und den merkwürdigen Symbolanordnungen drumherum. »Hast du ein neues Hobby?«, fragte er irritiert, als er wieder hochsah.
    Fieberhaft überlegte Faye und zum zweiten Mal an diesem Tag kam ihr eine Lüge über die Lippen. »Ääh… ein neues Hobby, genau«, stotterte sie verlegen. »Es ist eine neue Variante von Hopscotch – hat mir Zoe beigebracht.« Energisch hakte sie sich bei ihm unter und zog ihn in Richtung Haus.
    »Bist du sicher?« Immer noch verwirrt, drehte Randy sich leicht zur Seite und warf einen misstrauischen Blick in den großen, meterbreiten Rasenkreis. »Für mich sieht das eher wie okkulte Hieroglyphen aus. Und wenn das Spiel von Zoe stammt, wird es sicher etwas mit ihrem Hexenkult zu tun haben. Du solltest vorsichtiger im Umgang mit ihr sein«, riet er ihr.
    Sie wusste nicht genau, warum er hier war. Aber sie war froh, dass er gekommen war. Es reichte, wenn Luke und sie mit den Dämonen konfrontiert waren. Sie hatte nicht vor, auch noch ihren besten Freund zu gefährden. »Genau. Ich höre jetzt sowieso auf. Ist viel zu heiß. Also, Randy. Ich freue mich wirklich sehr. Hast du Lust auf selbstgemachte Limonade?«
    Gespielt eifrig wischte sie sich den nichtvorhandenen Schweiß von der Stirn und zerrte ihn über den Kiesweg zur Hintertür der Küche. Immer noch überrascht von ihrer außerordentlichen Freude, die sie ausstrahlte, stimmte er begeistert zu.

11

    Seal Rock Cliff
     
    I hre Hände waren verkrampft und angespannt, so wie ihr ganzer Körper, während sie den Schaukelstuhl, in dem Luke saß, anstieß. Nachdem Randy sich am späten Nachmittag auf ihr Drängen hin endlich verabschiedet hatte, hatte Faye versucht noch eine Stunde zu schlafen. Doch nach wenigen Minuten war sie schreiend aufgewacht. Sie hatte von schrecklichen Dämonenkreaturen geträumt und war danach immer wieder in dem unbequemen Sessel hochgeschreckt, um nach Luke zu sehen. Damit hatte sie jetzt schon drei schlaflose Nächte hinter sich und genauso fühlte sie sich auch.
    Heute Morgen war sie so ausgelaugt und drauf und dran gewesen, ihrem Vater die ganze Geschichte zu erzählen, hatte es sich aber im letzten Moment dann doch noch anders überlegt. Es würde nichts bringen. Auch er konnte ihnen nicht helfen. Außerdem wollte Faye ihn nicht von seiner Reise abhalten, die er heute für zwei Wochen an die Ostküste, nach San Francisco antrat, um dort auf einer Tagung des archäologischen Weltverbandes zu sprechen.
    In der Zwischenzeit würde sich Mrs Duval, ihre langjährige Haushälterin, sporadisch um sie kümmern. Faye machte das nichts aus. Sie war es gewohnt, mit Luke alleine zu sein und auf ihn zu achten. Aber diesmal war es anders – diesmal war Luke mit einem tödlichem Siegel gezeichnet. Oh Gott. Sie ballte ihre Hände mit solch einer Heftigkeit zu Fäusten, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, als sie heftig die Rücklehne des alten Schaukelstuhls, hinter dem sie stand, hin und her wippte.
    Zum ersten Mal war sie nicht in der Lage, ihren Bruder alleine zu beschützen, wie sie es sonst immer tat. Zum ersten Mal war sie nicht die starke Schwester, die wie eine Glucke auf ihr Küken aufpasste. Diesmal blieb ihr keine andere Wahl, als auf die Hilfe von Liam und Quin zu vertrauen, die mit Natdämonen eindeutig mehr Erfahrungen besaßen – hoffte Faye zumindest.
    Als sie an Quinton Noyee dachte, spürte sie allerdings wieder diesen Knoten in ihrem Bauch. Sie wollte ihm genauso vertrauen wie seinem Bruder. Doch mit seiner merkwürdigen Art machte er es ihr nicht gerade leicht. Und er hatte kein Recht, sie immer so anzustarren. Sie war vor Sorge um Luke sowieso schon am Rande des Wahnsinns, da brauchte sie keine anderen Gefühle, die sie noch mehr verletzen würden.
    »Faye? Hey, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Die Stimme ihres Bruders brachte sie wieder in die Realität zurück. Hastig beugte sie sich über die hohe Lehne des Schaukelstuhls. »Was …? Äh, ja. Mir geht’s gut. Warum?«
    »Prima, dann tu mir bitte den Gefallen und steck deine Hände in die Jackentasche, weil …« Er hielt einen Moment inne und atmete einmal kräftig durch. »… mir sonst gleich schlecht wird.«
    »Oh.« Irritiert sah sie, wie Luke sich umdrehte und mit sanftem Griff ihre

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