Tanz im Feuer
mit.« Ohne seine Hand loszulassen, zog sie ihn in Richtung Küche.
Verwirrt folgte er ihr. Als er eintrat, stutzte er einen Moment und fiel dann in ihr Lachen ein. Auf der Anrichte stand genau so eine Kaffeemaschine, wie er ihr sie geschenkt hatte. Sie war bereits eingestöpselt. »Du hattest heute deinen großen Einkaufstag, wie?« Er nahm Leigh an beiden Händen, hielt sie auf Armlänge von sich und begutachtete sie von Kopf bis Fuß. Halb spöttisch fragte er: »Heißt das, dass du mir jetzt öfter Kaffee machen willst?«
»Heißt das, dass du das gern möchtest?«, gab sie die Frage zurück.
Statt einer Antwort zog er sie so fest an sich, dass ihr die Luft aus der Lunge gepresst wurde. Seine Finger woben sich durch die kastanienbraunen Haare, die sie heute Abend offen trug, dann zog er ihren Kopf zurück, um den Kuss noch besser genießen zu können.
Zaghaft legte sie die Hände auf seineTaille und begann ihn zu liebkosen. Ihre Finger betasteten die harten Muskeln unter der warmen Haut und schoben sich dann langsam über seinen R ücken, bis sie mit der flachen Hand über die dicken Muskelstränge links und rechts neben seinem R ückgrat rieb.
»O Leigh«, hörte sie ihn stöhnen. Er löste sich aus ihrer Umarmung und hielt sie etwas von sich entfernt fest. »Wenn wir jetzt damit anfangen, komme ich nie zu meinem Kaffee.«
Jetzt? Sollte das heißen, dass sie später dort weitermachen würden, wo sie jetzt aufgehört hatten? »Und du kommst nie dazu, meinen Schokoladenkuchen zu probieren«, antwortete sie im gleichenTonfall.
Er strich ihr mit dem Finger am Hals entlang und tiefer bis zwischen ihre Brüste.Wo seine Fingerspitze ihre Haut berührte, schien sie in Flammen zu stehen. »Es gibt ein paar Sachen, die ich noch viel lieber probieren würde, aber eins nach dem anderen.«
Eins nach dem anderen? Er ließ keinen Zweifel daran, dass er heute mehr von ihr wollte. Aufgewühlt rief sich Leigh ihrenVorsatz ins Gedächtnis, ihn heute Abend wieder nach Hause zu schicken. »Vielleicht solltest du den Kaffee machen. Ich schaue dir zu, während ich den Kuchen aufschneide.« Sie musste ihn ein bisschen bremsen – nein, sie musste sie beide bremsen, ermahnte sie sich selbst. Chad reagierte wahrscheinlich nur auf die unterschwellige Aufforderung, die sie ausstrahlte, allen Skrupeln und rationalenVorbehalten zumTrotz.
Er erklärte ihr eine, wie er es nannte, »narrensichere« Methode, eine guteTasse Kaffee zu machen, während sie den Kuchen aufschnitt und die Stücke auf einer Kuchenplatte verteilte. Dann trug sie die Platte und zweiTassen zum Esstisch. Er schüttete dreiTassen Kaffee in sich hinein und verschlang dazu zwei beachtliche Stücke Schokoladenkuchen. »Ich begreife nicht, wie du so viel essen und dabei so schlank bleiben kannst«, bemerkte Leigh kopfschüttelnd, während Chad einen Finger durch den dicken, klebrigen Zuckerguss zog und ihn dann abschleckte.
Er grinste frech. »Schwere Arbeit und ein rasanter Stoffwechsel.«
Sie sah ihn zweifelnd an. »Gehst du manchmal ins Fitnesszentrum? Joggst du? Spielst duTennis?«
Er wiegte nachdenklich den Kopf. »Hin und wieder.«
Sie ließ nicht locker. Es wurde Zeit, dass sie endlich mehr über diesen Mann erfuhr. »Hast du in der High-school und im College viel Sport getrieben?«
»Ein bisschen.«
»Chad Dillon, gibst du eigentlich auch manchmal eine vernünftige Antwort, wenn du etwas gefragt wirst?«, schnaubte sie empört.
»Ab und zu.«
»Ohhhh«, stöhnte sie entnervt und zu seiner großen Erheiterung. Er tauchte unter der Hand weg, die in seine Richtung geschossen kam.
»Ich kenne eine bessere Methode, Frustrationen – und Kalorien – abzubauen«, meinte er dann verschmitzt. Er packte ihre Hand, stand auf und zog Leigh insWohnzimmer.Widerstrebend folgte sie ihm.
»Aber der Kuchen …«
»Hält sich noch länger. Außerdem habe ich aus deiner Bemerkung eben herausgehört, dass ich schon genug gegessen habe.« Er hatte sie bis vor die Couch gezogen. Jetzt gab er ihre Hand frei und ließ sich in die Polster sinken. »Aber da ist etwas anderes, von dem ich noch nicht genug habe. Noch lange nicht genug …«, betonte er vielsagend.
Sie blieb vor ihm stehen, während er sich vorbeugte und an seinem rechten Stiefel herumzerrte. »Was … was machst du da?«, fragte sie fassungslos.
Er sah sie gelassen an. »Ich zieh mir die Stiefel aus«, erklärte er lakonisch.
Warum blieb sie bloß wie angewurzelt vor ihm stehen?Warum fragte sie ihn nicht,
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