Tanz im Feuer
herunterfallen.«
Weil Leigh darauf bestand, deckten sie das Damastsitzpolster mit einer Plastikfolie ab, bevor sie es mit einem Laken bezogen und ein dickes Daunenkissen als Behelfsdecke darauflegten. »Ich würde vor Scham im Boden versinken, wenn sie dein Sofa benässt«, erklärte Leigh.
»So was Undamenhaftes würde Sarah nie tun«, brachte Chad zu SarahsVerteidigung vor und handelte sich damit einen finsteren Blick von ihrer Mutter ein.
»Wir sollten uns auch ein bisschen hinlegen«, flüsterte Chad, als Sarah schließlich eingeschlafen war und beide vor ihrem Bettchen standen. Ohne erst auf Leighs Einverständnis zu warten, nahm er sie bei der Hand und führte sie quer über den großen, weichenTeppich zu seinem breiten Doppelbett.
Das ganze Zimmer war in warmen Beige-, Dunkelgrün- und R ostrottönen gehalten. Es wirkte ausgesprochen männlich. Chad ließ Leigh vor der Bettkante stehen, ging an einen Schrank und nahm zwei Decken aus dem obersten Fach. »Meine Großmutter mütterlicherseits hat sie gemacht«, erklärte er.
Er breitete eine über die verlourslederneTagesdecke auf dem Bett und ging dann noch mal an den Schrank, um zwei Federkissen in frisch gewaschenen, steifleinenen Überzügen herauszuziehen. Er warf beide Kissen Leigh zu, die sie auf das Bett legte, kam dann zurück, ließ sich auf die Bettkante sinken und begann, zuerst seine Stiefel und dann seine Jacke auszuziehen.
Leigh schaute ihm gebannt und atemlos zu. Dann ergriff er ihre Hand, legte sich aufs Bett und zog sie mit sich. Irgendwie enttäuschte es sie, dass er tatsächlich ein Mittagsschläfchen halten wollte.
Sie trat sich die Schuhe von den Füßen und legte sich neben ihn. Er beugte sich vor und deckte sie beide zu. »Liegst du bequem?«, brummelte er ihr schläfrig ins Ohr. Sie nickte wortlos. Er kuschelte sich an sie, legte einen Arm quer über ihren Bauch und vergrub seine Nase in ihrer Halsbeuge.
»Mm-hmm«, seufzte sie. Plötzlich merkte sie, wie müde sie war.
»Schlaf gut und träum schön.« Er kniff sie zärtlich in den Hintern, zog sich die Decke bis an die Ohren und kuschelte sich wieder an sie.
Lächelnd fiel sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Sie hob Chads schweren Arm von ihrem Bauch und rutschte langsam und möglichst leise darunter weg, um Chad nicht aufzuwecken. Sein ruhiger, gleichmäßiger Atem verriet ihr, dass er immer noch tief und fest schlief. Als sie an der Bettkante angelangt war, ließ Leigh den schlaffen Männerarm auf die Matratze sinken, setzte sich auf und gähnte herzhaft. Ein paar Sekunden blieb sie sitzen, versuchte den Schlaf zu verscheuchen und langsam zu sich zu kommen. Sie schaute kurz über die Schulter, um sich davon zu überzeugen, dass sie Chad nicht aufgeweckt hatte. Ein Blick auf den Wecker auf dem kleinen R osenholznachttischchen verriet ihr, dass sie eine knappe Dreiviertelstunde geschlafen hatte.
Der dickeTeppich verschluckte ihre Schritte, als sie sich auf Zehenspitzen durch das Zimmer schlich und über die Lehne des Sofas schielte, auf das sie Sarah gelegt hatten. Die Kleine schlief immer noch friedlich und mit hochgestrecktem Hintern. Die Decke war zur Seite gerutscht, und ein dünner Speichelfaden zog sich über das dicke Babykinn. Leigh lächelte liebevoll.Vor allem in solchen Augenblicken spürte sie eine so tiefe Zärtlichkeit und Liebe zu ihrem Kind, dass sie glaubte, ihr Herz müsse zerspringen.
Nachdem sie vorsichtig die Speichelsträhne weggewischt und die Decke zurechtgezogen hatte, ging sie zum Bett zurück. Chad schlief immer noch. Sein Gesicht war vollkommen entspannt, und die Fältchen in seinen Augenwinkeln waren kaum zu erkennen. Seine zerrauften Haare verliehen ihm ein fast jungenhaftes Aussehen. Sie konnte sich an seinem Anblick kaum sattsehen. Er war der Inbegriff männlicher Schönheit.
Dann begann ein boshafter Kobold Leigh zu piesacken. Sie warf einen abwägenden Blick auf ihr Kissen, das unberührt neben seinem Kopf lag. DieVersuchung war einfach zu stark; vorsichtig zog sie das Kissen von der Decke und hob es hoch über ihren Kopf. Doch als sie es gerade mit vollerWucht auf seinen Kopf niedersausen ließ, schoss sein Arm hoch und fing es im Flug ab.
Leigh stieß einen erstickenden Schrei aus und stolperte vor Schreck rückwärts vom Bett weg. In einem athletischen Sprung schoss Chad von der Matratze hoch und setzte ihr nach. Sie schaffte es nicht einmal bis zur Zimmermitte. Seine Hand packte sie am Gürtel und riss sie um. Sein Gewicht
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