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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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konnten. Danach begriffen sie, daß es ein und derselbe Hitchcock war, und die Ermittlungen flossen zusammen, und sie empfanden eine Ohnmacht, als ob jemand oben im Himmel über sie lachte.
    Der Dieb sah seinen Sohn mit seinen Kameraden, der Schneemann war weg. Zurück blieben Sachen auf dem Weg bei der Tonne, um das Schaukelgerüst herum und unter der Strickleiter, die von dem Spielhaus in stoßfestem Anstrich herabführte.
    Er quälte sich. Er konnte lesen. Er konnte fernsehen. Er war nicht dumm, was das betraf, obwohl er ein Idiot gewesen war, wenn es um anderes ging. Er wußte etwas, was andere nicht wußten, und er war sich sicher. War er sich wirklich sicher? Das quälte ihn. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Sollte vielleicht irgendwohin fahren.
    »Was ist los?« fragte Lena.
    »Was?«
    »Du hast wieder diesen Ausdruck.« »Mhm.«
    »Ist es die Arbeit?«
    »Welche Arbeit?«
    »Du weißt, wovon ich spreche.«
    »Mhm.«
    Sie schaute hinaus in den Garten.
    »Warum gehst du nicht eine Weile zu Kalle hinaus?«
    »Das hatte ich tatsächlich gerade vor.«
    »Er hat gefragt.«
    »Gefragt? Wonach?«
    »Ob ihr nicht irgendwann was zusammen unternehmen könnt.«
    »Ich hab' auch schon dran gedacht.« »Du kannst mehr tun als das.« »Urlaub?« »Ja, natürlich.«
    »Das ist wahr. Es ist wirklich wahr, daß wir fahren können. Ich habe Geld gewonnen.«
    »Nee!«
    »Doch.«
    »Und du hast nichts davon gesagt! Wann war das? Wieviel?«
    »Zwanzigtausend. Ich wollte nichts sagen, bevor. tja. bevor. es sollte eine Überraschung sein. wenn ich das Geld bekommen habe.«
    »Und jetzt hast du es bekommen?«
    »Ja.«
    Sie sah ihn an wie jemand, der versuchte, durch die äußersten Schichten hindurchzublicken.
    »Soll ich das glauben?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Wie hast du es denn gewonnen?«
    »Äby«, sagte er, »du weißt, daß ich letzte Woche zweimal rausgefahren bin.«
    Sie schaute ihn wieder an.
    »Ich zeig dir die Kupons«, sagte er und überlegte, wie er das hinkriegen sollte.
    Sie wartete, sah hinaus zum Sohn auf dem Spielplatz, schien zu vergessen.
    »Das können wir wohl nicht machen«, sagte sie dann.
    »Was?«
    »Auf die... die Kanarischen Inseln fahren.« »Warum nicht?«
    »Es gibt so viel anderes, wofür wir das Geld brauchen.« »So geht es immer.« Sie antwortete nicht.
    »Wann sind wir zuletzt irgendwohin gefahren?« fragte er.
    »Aber was kostet das?«
    »Wir können es uns leisten.«
    »Aber jetzt.«
    »Jetzt ist die beste Zeit.«
    »Ja. das wäre wunderbar«, sagte sie zögernd.
    »Zwei Wochen«, sagte er, »so schnell wie möglich.«
    »Gibt es denn noch Flüge?«
    »Für einen, der zwanzigtausend hinblättern kann, gibt es immer Tickets.«
    Winter erwischte Bölger am Nachmittag. »Ein bißchen spät«, sagte Bölger.
    »Wir treffen uns hier nicht als Kumpel«, erklärte Winter. »Ich verstehe.«
    »Obwohl ich unsere Freundschaft trotzdem ausnutze.«
    »Dann verstehe ich nicht.«
    »Ich will dich was fragen«, sagte Winter.
    »Nur zu.«
    »Nicht so. Kannst du dich bereithalten, bis ich komme?« »Ja.«
    Eine Viertelstunde später war Winter dort. Drei Gäste saßen an den Fenstern, sie schauten ihn an, sagten aber, soviel er sah, kein Wort. Bölger fragte, ob er etwas trinken wolle, und Winter sagte nein.
    »Kennst du einen englischen Jungen, der Robertson heißt?«
    »Einen englischen Jungen?« »Oder jedenfalls einen Briten.« »Wie, hast du gesagt, heißt er?« »Robertson. Jamie Robertson.«
    »Jamie Robertson? Ja. kennen, ich weiß nicht, aber ich weiß, wer das ist. Aber er ist Schotte.«
    »Okay.«
    »Das hörst du, wenn du ihn reden hörst.«
    »Hat er hier gejobbt?«
    »Nein.«
    »Weißt du, ob er auf einer anderen Stelle als bei O'Briens gejobbt hat?«
    »Nein. Aber ich glaube, er war noch nicht besonders lange in der Stadt. Du mußt dort fragen.«
    »Ja.«
    »Ist etwas passiert?«
    »Er wurde ermordet.«
    Bölger schien blaß zu werden, wie wenn sich das Licht in einer Lampe schräg über seinem Gesicht verändert hätte.
    »Es ist kein Geheimnis«, sagte Winter, »nicht mehr.«
    »Für mich war es bis jetzt ein Geheimnis.«
    »Ich brauche deine Hilfe.«
    »Seit wann brauchst du meine Hilfe?«
    »Was sagst du?«
    »Was zum Kuckuck willst du mit meiner Hilfe? Du bist doch nun wirklich tüchtig genug.«
    »Willst du mir zuhören?«
    Bölger antwortete nicht, sondern sah aus, als wolle er dem Mädchen, das hinter der Theke stand, ein Zeichen machen, besänne sich aber anders, »Du kennst Leute in der

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