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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Geschäft.«
    »Ich kann es mir leisten, ein paar Tage frei zu machen. Meine Stammkunden haben dafür Verständnis und meine neuen Kunden …«, sie zuckte mit den Schultern, »finden das geheimnisvoll. Aber darum geht es nicht.«
    »Worum geht es dann?«
    »Keine Angst, ich komme gleich zum Thema.« Celina legte ihren Kopf ein wenig schräg. »Sie mögen keinen Smalltalk, stimmt’s?«
    »Ich nehme an, er wird nicht ohne Grund Smalltalk genannt.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich Recht. Ich habe Ihre
Pressekonferenz gesehen. Auch wenn ich es nicht wollte, hatte ich das Gefühl, dass ich sie mir ansehen soll.«
    Sie zog ihre Beine unter sich. »Und dabei kam mir ein Gedanke.«
    »Was für ein Gedanke?«
    »Dass ich mehr tun kann und sollte. Dass es einen Grund gibt, aus dem ich diese Dinge sehe. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was für ein Grund das ist. Und dass ich noch nicht alles getan habe, was ich in diesem Fall tun kann.«
    Sie nippte vorsichtig an ihrem Tee und stellte ihre Tasse wieder auf der Untertasse ab. »Ich will von Ihnen wissen, ob ich mich hypnotisieren lassen soll.«
    Eve zog die Brauen hoch. Immer, wenn man Feierabend machen wollte, passierte irgendetwas Interessantes, dachte sie. »Inwieweit soll uns das weiterbringen?«
    »Ein Teil von mir blockt die Visionen ab.« Celina legte ihre Finger erst an ihre Schläfen und dann auf ihre Brust. »Ich nenne es einen Überlebensmechanismus, weil das besser klingt als zuzugeben, dass ich vielleicht einfach feige bin. Etwas in mir will diese Dinge nicht wissen, nicht sehen, sich nicht daran erinnern, und deswegen erinnere ich mich nicht.«
    »Sie sperren sich also dagegen, wie Sie sich dagegen sperren, Einblick in das Seelenleben von Menschen zu nehmen, die nicht wollen, dass man Einblick in ihr Seelenleben nimmt?«
    »Nicht ganz. Das ist ein bewusster Akt, auch wenn er genauso wichtig wie das Atmen ist. Die jetzige Blockade geht eher unbewusst vonstatten. Das menschliche Gehirn ist ein mächtiges und effizientes Werkzeug. Wir nutzen nur einen Bruchteil davon aus. Ich glaube, zu mehr fehlt uns der Mut.«
    Sie nahm einen der kleinen, goldenen Kekse von dem
Teller und knabberte daran. »Wir sind in der Lage, die Erinnerung an Dinge zu blockieren. Traumatisierte Menschen machen das sehr oft. Sie sind nicht willens oder in der Lage, sich an das Trauma oder Einzelheiten davon zu erinnern, und erinnern sich deswegen nur an so viel, wie für sie erträglich ist. Das haben Sie im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit doch bestimmt bereits des Öfteren erlebt.«
    Sie kannte es auch von sich selbst. Über Jahre hatte sie die Dinge, die in dem Raum in Dallas vorgefallen waren, aus der Erinnerung verdrängt. »Ja.«
    »Unter Hypnose kann diese Blockade ganz oder teilweise aufgehoben werden. Vielleicht sehe ich dann mehr. Ich weiß, dass ich bei den Visionen mehr gesehen habe, vielleicht sehe ich es dann noch mal. Natürlich bräuchte ich den richtigen Hypnotiseur - natürlich würde ich darauf bestehen, dass mich jemand hypnotisiert, der sich nicht nur mit Hypnose, sondern auch mit Medien auskennt, und der eine Ausbildung als Mediziner hat. Am besten Dr. Mira.«
    »Mira.«
    »Nachdem Sie mir ihren Namen genannt haben, habe ich ein paar Erkundigungen eingeholt. Sie ist eine qualifizierte Ärztin und Psychologin, hat eine Tochter, die Seherin ist, und ist Kriminologin, weshalb sie weiß, was sie mich fragen und wie sie mich führen muss, während ich unter Hypnose bin. Sie vertrauen ihr.«
    »Vollkommen.«
    Celina winkte mit dem Keks. »Und ich vertraue Ihnen. Ich lasse mich bestimmt nicht von irgendjemandem hypnotisieren, Dallas. Ich habe nämlich eine Heidenangst davor. Aber noch größere Angst habe ich davor, einfach nichts zu tun. Wissen Sie, was das Allerschlimmste ist?«
    »Nein.«

    »Ich habe die Befürchtung, dass ich mit meinen Fähigkeiten in einen neuen Bereich verwiesen worden bin. Dass ich auf einem Weg gelandet bin, den ich nie beschreiten wollte, hätte ich die Wahl gehabt.« Sie rieb sich vorsichtig den rechten Arm, als hätte sie dort einen leichten Krampf. »Dass ich die nächste Phase meines Lebens damit verbringen werde, Morde und andere Gewalttaten zu sehen, eine Verbindung mit den Opfern einzugehen. Mir hat mein Leben so gefallen, wie es bisher war. Das macht es mir umso schwerer, mich damit zu arrangieren, dass es vielleicht nie mehr wieder so wie früher wird.«
    »Trotzdem soll ich Dr. Mira kontaktieren?«
    Celina nickte. »Je eher, umso besser. Wenn

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