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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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stimmte.
    »Was gibt’s?«, fragte er leise. Instinktiv griff er nach der Muskete, ganz langsam und vorsichtig.
    »Ein Leopard«, wisperte Cait, während seine Finger den langen stählernen Lauf umschlossen. »Auf einem Ast, zu deiner Rechten. O Gott, er fletscht die Zähne...«
    Abrupt schwang er die Waffe hoch und fuhr herum, im selben Augenblick, wo der Leopard herabsprang. Ein Schuss krachte. Gellend schrie Cait auf. Unter dem schweren Gewicht des gefleckten gelben Tiers, das seine langen, messerscharfen Zähne entblößte, fiel Rand zu Boden.
    Von wilder Verzweiflung gehetzt, suchte Cait im Unterholz nach einer Waffe. Schließlich packte sie einen dicken, abgebrochenen Zweig und schmetterte ihn mit aller Kraft auf den Kopf des Leoparden. Das Tier rührte sich nicht. Und Rand auch nicht.
    »Rand, Rand!«, rief sie und benutzte den Zweig, um das Tier von seinem Körper zu stoßen. Dann kniete sie nieder und presste ihre Wange an Rands Brust. Sie spürte, wie sein t Herz pochte, wie die Atemzüge seine Rippen bewegten, und hörte ihn stöhnen. »Bist du verletzt?«
    Zögernd setzte er sich auf und schob die Hinterbeine des Leoparden von seinen Schenkeln. Nach ein paar Sekunden
    schüttelte er den Kopf, als wollte er Nebelschwaden aus seinem Gehirn verscheuchen. »Dieses grässliche Biest hat mir alle Luft aus den Lungen gepresst. Und bei meinem Sturz prallte mein Hinterkopf gegen einen Stein. Sonst ist mir nichts passiert.« Schwach lächelnd betrachtete er ihr sorgenvolles Gesicht. »Was ich dir verdanke.«
    »Mir?« Sie starrte den Zweig in ihrer Hand an. Errötend warf sie ihn beiseite. »Als ich auf den Leoparden einschlug, war er schon tot.«
    Immer noch leicht benommen, stand er auf und schwankte ein wenig. »Das wusstest du nicht.«
    »Nein, aber...«
    »Hättest du ihn nicht entdeckt, wäre er auf mich herabgesprungen, bevor ich zur Waffe greifen konnte. Zweifellos hätte er mich getötet.«
    Bei diesen Worten erschauerte sie. Erschrocken musterte sie sein zerrissenes Hemd, die tiefen, blutigen Kratzer an seinem Bizeps. Als sie erkannte, welcher Gefahr er entgangen war, wurde ihr fast schwindlig. Nur mühsam widerstand sie dem Impuls, schluchzend an seine Brust zu sinken.
    Einfach lächerlich... Warum bedeutete er ihr immer noch so viel? Wo blieb ihre Selbstachtung?
    Welche einigermaßen vernünftige Frau empfand so tiefe Gefühle für einen Mann, der sie mit einer anderen betrogen hatte? »Dein Arm muss behandelt werden«, erklärte sie in ruhigem Ton, den der Aufruhr in ihrem Innern Lügen strafte. »Gehen wir ins Lager.«
    Wortlos nickte er. Auf dem Rückweg spürte sie seinen nachdenklichen Blick und ahnte, was er sich fragte. Warum war sie ihm gefolgt?
    Hoffentlich würde er’s nicht herausfinden.

23
    Während sich die Teilnehmer der Expedition am Lagerfeuer versammelten und ihre Mahlzeit genossen, überdachte Rand die Ereignisse dieses Abends. War Cait ihm vorhin zufällig begegnet? Oder hatte sie nach ihm Ausschau gehalten? Wenn ja - was bezweckte sie?
    Wie gern würde er glauben, sie hätte ihn gesucht... Vielleicht unbewusst. Weil sie ihn einfach nur sehen wollte. So wie er sich Tag und Nacht nach ihrem Anblick sehnte. Bei diesem Gedanken schöpfte er neue Hoffnung und Willenskraft. Irgendwie würde er ihr klarmachen, dass er sich geändert hatte.
    Von wachsendem Unmut erfasst, sah er sie neben Geoffrey sitzen. Wie üblich hörte er Percys Schritte nicht. »Er bedeutet ihr nichts, Euer Gnaden«, betonte der Kammerdiener, der dem Blick seines Herrn folgte. »Inzwischen habe ich die beiden oft genug beobachtet. Die Lady akzeptiert seine Freundschaft. Mehr nicht.«
    »Aber er will sie heiraten.«
    »Und sie möchte mit Ihnen verheiratet bleiben. Wenn sie’s auch nicht eingesteht.«
    »Leider war ich als Ehemann ein erbärmlicher Versager.«
    »War - so lautet das entscheidende Wort. Seit über zehn Jahren kenne ich Sie, mein Freund. Sobald Sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, werden Sie Ihr Ziel erreichen. Nichts kann Sie davon abbringen. Und nachdem Sie beschlossen haben, Ihrer Duchess ein guter, treuer Ehemann zu sein, wird’s Ihnen auch gelingen.«
    »Vorausgesetzt, sie gibt mir eine Chance.«
    »Darauf sind wir wohl oder übel angewiesen«, erwiderte Percy und zuckte die Achseln. »Übrigens, das Dinner ist fertig. Wollen wir essen?«
    Der Eber, den er geschossen hatte, war gehäutet, ausgenommen und in großen Stücken auf einen Spieß gesteckt worden, den ein Eingeborener über den

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