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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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tatsächlich mit dir durchgebrochen. Wie konnte das bloß geschehen?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete der Junge. »Ich habe es jedenfalls nicht mit Absicht getan.«
    »Merkwürdig«, meinte Eilonwy. »Als ich vorhin hier durchkam, war alles in bester Ordnung. Ob sich bei dem Getrampel der Wache etwas im Boden gelockert hat? Man kann das nicht wissen. Die Gänge hier unten sind halb so fest, wie sie aussehen – ebenso wie das ganze Schloss. Ständig hat sich Achren über Dinge beklagt, die nicht dicht waren, über Löcher und Risse im Mauerwerk, über Türen, die man nicht richtig schließen konnte …«
    Taran wurde ungehalten. »Hör endlich mit dem Geplapper auf«, rief er. »Was gehen mich Mauern und Türen in Spiral Castle an? Leuchte mir lieber, ich muss hier heraus!«
    »Das wird nicht ganz leicht sein«, erwiderte Eilonwy. »Siehst du den großen Stein da, der wie ein Brett über deinem Kopf hängt? Du solltest versuchen dich dran emporzuziehen!«
    Taran streckte die Arme aus und sprang in die Höhe. Er schaffte es nicht, den Stein zu erreichen. Es war zum Verzweifeln!
    »Geh ohne mich weiter«, bat er das Mädchen. »Du musst meinen Freund warnen und ihm berichten, dass alles im Schloss in Aufruhr geraten ist!«
    »Und was gedenkst du zu tun?«, fragte Eilonwy. »Du kannst doch da unten nicht sitzen bleiben wie eine Fliege im Milchtopf!«
    »An mir ist nicht viel gelegen«, sagte Taran. »Aber du kannst ja ein Seil holen und mich herausziehen, wenn die Gefahr vorüber ist!«
    »Wer weiß, wann das möglich sein wird«, entgegnete Eilonwy. »Wenn Achren mich erwischt, wird es Ärger geben, und das nicht zu knapp. Angenommen, sie hindert mich an der Rückkehr hierher – dann könnte es sein, dass du zum Gerippe wirst, während du auf mich wartest. Ich weiß nicht, wie lange man braucht, bis man zum Gerippe wird; doch ich stelle mir vor, dass das ziemlich langsam geht, und es wäre auf jeden Fall schade um dich.«
    »Mir bleibt aber keine andere Wahl!«, rief Taran. Er musste an Gwym, den Jäger, denken – und an den Klang seines Hifthorns. Furcht und Verzweiflung erfüllten ihn. Er senkte den Kopf und lehnte ihn gegen die feuchte Wand.
    »Der Entschluss, dich für deinen Freund zu opfern, zeugt zweifelsohne von Edelsinn«, sagte Eilonwy. »Bloß – ich halte das alles für gar nicht erforderlich, jedenfalls jetzt noch nicht. Sollten die Krieger Achrens die Umgebung des Schlosses absuchen, so vermute ich, dass dein Freund aus der Nähe von Spiral Castle verschwinden wird. Später wird er dann wiederkommen, um sich mit dir zu treffen. So etwa, denke ich, müsste ein halbwegs vernünftiger Mensch sich verhalten – es sei denn, dein Freund ist ein Hilfsschweinehirt wie du, dann kann man das allerdings schwer voraussagen.«
    »Mein Freund ist kein Hilfsschweinehirt«, erklärte Taran, »er ist … Nun, es geht dich nichts an, was er ist.«
    »Du bist nicht gerade ein Ausbund an Höflichkeit«, stellte Eilonwy fest. »Trotzdem habe ich keine Lust, mich mit dir herumzustreiten. Sieh lieber zu, dass du hier herauskommst!«
    »Aussichtslos«, sagte Taran. »Ich sitze hier fest wie in einer Mausefalle. Gründlicher hätte Achren mich nicht einsperren können …«
    »Sag das nicht!«, widersprach ihm Eilonwy. »Wenn ich mein Kleid zerreiße, könnte ich einen Strick daraus drehen und dich daran herausziehen. Glaub mir, ich täte es auf der Stelle, wenn ich auch offen zugebe, dass ich nicht gern in den Gängen herumkriechen möchte, ohne was anzuhaben. Aber ich fürchte, der Strick würde erstens zu dünn sein und zweitens nicht lang genug … Willst du bitte ein Weilchen den Mund halten und mich nachdenken lassen? Warte, ich werfe dir meinen Ball hinunter – da hast du ihn!«
    Die goldene Kugel fiel aus der Höhe herab. Taran fing sie auf. »Nun also, wie sieht es da unten aus?«, fragte Eilonwy neugierig.
    Taran leuchtete mit der Kugel umher. »Es scheint eine Art von Kammer zu sein«, berichtete er hinauf. »Außerdem gibt es da einen Stollen …« Er ging ein paar Schritte weiter. »Ich kann nicht erkennen, wohin er führt. Vielleicht könnte man …«
    Hinter ihm prasselte eine Ladung Steine herab. Einen Augenblick später kam Eilonwy nachgerutscht, fiel ihm genau vor die Füße. Taran starrte sie fassungslos an.
    »Bist du wahnsinnig?«, rief er. »Ich glaube, du hast den Verstand verloren! Was soll das? Nun sitzen wir beide in dieser verdammten Falle, es ist zum Verzweifeln mit dir!«
    Eilonwy wartete

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