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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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sich deiner Hilfe würdig erwiesen.«
    Taran lächelte glücklich und nickte.
    »Ruh dich nun aus«, sagte Gwydion. »Alles ist gut geworden und hat seine Richtigkeit.«
    Er erhob sich und wollte gehen. Eilonwy hielt ihn zurück und fragte ihn nach dem Geheimnamen des Gehörnten Königs.
    Gwydion blickte sie freundlich an. »Den darf ich dir nicht verraten«, sagte er. »Doch dein Name, das schwöre ich dir, gefällt mir bei Weitem besser.«
    Nach ein paar Tagen war Taran so weit zu Kräften gekommen, dass er ohne fremde Hilfe umhergehen konnte. Gwydion lud ihn zu einem Rundgang durch Caer Dathyl ein. Die Festung lag auf einer Anhöhe und war um ein Vielfaches größer als Caer Dallben. Staunend besichtigte Taran die Rüstkammern und die Stallungen der Streitrosse, die Vorratshäuser und Werkstätten.
    Später rief Gwydion alle Gefährten zu sich in die große Halle von Caer Dathyl, wo die Krieger des Fürsten mit ihren Bannern und Wappenschildern versammelt waren. Und hier, im Angesicht des ganzen Heeres, sprach ihnen Hochkönig Math, Sohn des Mathonwy aus dem Hause Don, seinen Dank für die Hilfe aus, die sie ihm und der Sache Prydains erwiesen hatten. Der weißbärtige Herrscher wirkte genauso alt und mürrisch wie Dallben. Er schien eine Vorliebe für lange Reden zu haben, und an Ausdauer im Sprechen stellte er selbst Eilonwy in den Schatten. Nach einer der wortreichsten Ansprachen, die Taran jemals vernommen hatte, ehrte er die Gefährten durch eine tiefe Verneigung und ließ sich von seinen Leibwächtern auf einem Tragstuhl, der mit golddurchwirktem Linnen ausgeschlagen war, aus der Halle bringen.
    Gwydion blieb bei Taran und dessen Freunden zurück. »Auch ich«, begann er, »möchte euch meine Anerkennung für alles bezeugen, was ihr geleistet habt. Erlaubt mir daher, dass ich jedem von euch ein Geschenk überreiche – als Zeichen des Dankes und der Erinnerung.«
    Dem Barden verehrte er eine Harfensaite. »Wenn alle anderen reißen«, sagte er, »… diese wird halten, mit was für stattlichen Übertreibungen du auch aufwartest, und ihr Klang wird der reinste und schönste von allen sein.«
    Dem wackeren Doli verlieh er die Gabe, sich unsichtbar zu machen, so lange er wollte; und Gurgi erhielt einen ledernen Vorratsbeutel. »So viel du ihm auch entnimmst«, erklärte er ihm, »dieser Beutel wird niemals leer. Bewahre ihn gut, er gehört zu den wertvollsten Schätzen Prydains.«
    Eilonwy schenkte er einen Armreif von Gold, den einer der ältesten und berühmtesten Künstler des Zwergenlandes geschmiedet hatte. »So kostbar er ist«, versicherte er dem Mädchen, »mir ist deine Freundschaft noch kostbarer.«
    Zuletzt trat der Fürst auf den Jungen zu, blickte ihm in die Augen und sagte: »Du aber, Taran von Caer Dallben, wähle dir selbst eine Gabe aus!«
    »Ich – möchte nicht, dass ein Freund mich für etwas belohnt, was ich freiwillig und aus Freundschaft getan habe«, sagte Taran.
    Lächelnd erwiderte Gwydion: »Du bist, wie mir scheint, noch immer der alte Starrkopf, Taran. Dennoch weiß ich: Du sehnst dich im Innersten deines Herzens danach, ein gewaltiger Held zu werden. Ob dieser Traum sich erfüllen wird oder nicht, liegt allein an dir. Dies zu bewirken, steht nicht in meiner Macht. Solltest du aber einen Wunsch haben, den zu gewähren mir nicht versagt ist, so will ich das Meine tun.«
    Taran neigte den Kopf. »Es hat Zeiten gegeben, da zog es mich in die Ferne«, gestand er. »Doch neuerdings zieht es mich in Gedanken stärker und immer stärker heim, nach Caer Dallben. Darum erlaubt mir, dass ich nach Hause zurückkehre.«
    Gwydion nickte: »Es sei!«

Die Heimkehr
    ie Reise nach Caer Dallben verlief rasch und ohne jeden Zwischenfall, denn die Herren der südlichen Lande hatten sich nach dem Tode des Gehörnten Königs davongemacht wie Ratten in ihre Löcher. Gwydion selbst führte Taran und seine Gefährten am Ufer des Ystrad nach Süden. Auch Eilonwy hatte darauf bestanden, mit ihnen zu reiten, um Dallben und Coll, von denen so oft die Rede gewesen war, endlich von Angesicht kennenzulernen. Gwydion hatte jedem von ihnen ein Pferd geschenkt. Das beste und schnellste von allen hatte Taran bekommen: den grauen, silbermähnigen Hengst Melynlas aus Melyngars Stamm. Hen Wen thronte wohl gelaunt in einer von zwei Pferden getragenen Sänfte und machte einen außerordentlich zufriedenen Eindruck.
    Die Begrüßung in Caer Dallben übertraf Tarans kühnste Erwartungen. Er konnte sich nicht genug darüber

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