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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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brennender Baum aus dem uralten Buch. Der Todesschrei Pryderis hallte grauenerregend durch die Hütte.
    Dallben wandte sich ab und beugte den Kopf, als drücke ihn ein unsäglicher Kummer. Jenseits des kleinen Gehöfts erlosch der Flammengürtel, und der Feuerschein verblich mehr und mehr in der ruhig aufziehenden Dämmerung.

Der Schneesturm
    lle Krieger aus dem Volk der Zwerge mit Ausnahme von Doli kehrten am Fuß der kahlen Felsklippen um, die die westliche Grenze der Hügel von Bran-Galedd bezeichneten. Jenseits davon lag das Land unter dem Bann Arawns Todesfürst. Einige Tage lang drangen die Freunde mühsam durch die Steinwildnis voran, in der weder Moos noch Flechten gediehen. Der Himmel war bleifarben; die wenigen leichten Wolken wirkten wie graue Fetzen. Es schien, als habe ein verderblicher Dunst, der von der Festung Arawns herüberdrang, alles Leben erstickt und nur diese trostlose Felswüste zurückgelassen.
    Die Freunde sprachen wenig. Sie schonten ihre Kräfte, so gut es ging. Seit sie die Grenze Annuvins überschritten hatten, mussten sie absitzen und die müden Pferde an trügerischen Stellen vorbeiführen. Sogar Melynlas zeigte Zeichen von Erschöpfung; sein kräftiger Hals war gebeugt, und seine Hufe glitten oft aus. Nur Llyan trottete geschickt an den schmalsten und gefährlichsten Steinsimsen entlang. Und oft, wenn die Gefährten sich abmühten und vorsichtig einen steilen Hang hinabstiegen, nur um auf der anderen Seite des Abgrunds wieder emporzuklettern, nahm die riesige Katze die Schlucht mit einem langen Satz. Wenn sie dann wieder auf sie trafen, saß sie ruhig da, den Schwanz eingeringelt und wartete, dass Fflewddur ihr die Ohren kraulte. Dann sprang sie wieder fort.
    Doli, mit einem Stab in der Hand und den weißen Hut tief ins Gesicht gezogen, führte die kleine Gruppe an. Taran bewunderte den nimmermüden Zwerg, der wie durch einen Instinkt verborgene Pfade und enge Durchlässe entdeckte, die ihnen halfen, rascher voranzukommen.
    Doch nach einiger Zeit schien auch Doli zu ermatten. Taran bemerkte mit wachsender Sorge, dass der Zwerg bisweilen den sicheren Halt verlor und ausglitt. Dann stolperte er und fiel auf die Knie. Taran lief zu ihm, erschrocken und ratlos, und versuchte ihm aufzuhelfen. Die anderen schlossen sich ihm eilig an.
    Dolis Gesicht, das gewöhnlich rötlich glühte, war nun fleckig, und er atmete nur noch mühsam. Er rappelte sich schwerfällig und völlig erschöpft empor.
    »Verflucht soll dieses Todesreich sein«, murmelte er undeutlich. »Ich vertrage es doch nicht so gut, wie ich dachte. Schau nicht so langsam. Hilf mir.«
    Trotzdem weigerte sich der Zwerg eigensinnig zu reiten und behauptete, er fühle sich wohler, wenn er die Füße auf dem Boden hätte. Und als Taran ihn zu einer Rast bewegen wollte, schüttelte er ärgerlich den Kopf.
    »Ich habe gesagt, dass ich einen Weg für euch finden werde«, sagte er barsch. »Und genau das werde ich tun. Halbe Arbeit kann ich nicht ausstehen. Wenn die Unterirdischen sich einer Sache annehmen, dann tun sie es richtig und bummeln nicht.«
    Aber schon nach kurzer Zeit gab Doli zögernd nach und kletterte auf Melynlas. Er mühte sich mit den Steigbügeln ab, brummte aber ärgerlich, als Fflewddur ihm in den Sattel half.
    Doch auch das verschaffte ihm nicht lange Erleichterung. Bald schon fiel sein Kopf kraftlos vornüber. Sein kleiner, gedrungener Körper schwankte, und noch bevor Taran an seiner Seite war, glitt er vom Rücken des Pferdes und schlug auf den Boden.
    Taran ließ sogleich anhalten. »Wir gehen heute nicht mehr weiter«, sagte er zu Doli. »Und morgen hast du wieder mehr Kraft.«
    Doli schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war weiß, und die roten Augen hatten allen Glanz verloren.
    »Es hat keinen Sinn zu warten«, keuchte Doli, »ich bin schon zu lange hier. Es wird schlimmer werden. Wir müssen weiter, solange ich dich noch führen kann.«
    »Nicht um den Preis deines Lebens«, rief Taran. »Hevydd der Schmied wird mit dir zur Grenze reiten. Llassar Sohn des Drudwas wird uns helfen, den Weg zu finden.«
    »Nein«, flüsterte Doli schwach. »Dauert zu lange. Er hat nicht die Weisheit der Kleinen Leute. Binde mich am Sattel fest«, befahl er.
    Er versuchte sich zu erheben, fiel jedoch zurück und blieb regungslos liegen. Sein Atem wurde schwächer und schwächer.
    Taran schrie vor Schrecken auf. »Er stirbt. Schnell, Fflewddur! Hilf mir, ihn auf Llyan zu legen. Reite zurück. Vielleicht ist es noch nicht zu

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