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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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spät.«
    »Lass mich«, keuchte Doli. »Du brauchst Fflewddur. Sein Schwert ersetzt zehn Leute. Oder doch wenigstens sechs. Schnell weiter.«
    »Nein, das tue ich nicht«, erwiderte Taran bestimmt.
    »Narr!«, stöhnte der Zwerg. »Hör auf mich!«, befahl er. »Ich muss es tun. Bist du ein Feldherr oder ein Hilfsschweinehirt?«
    Taran kniete neben Doli und legte ihm zärtlich die Hand auf die Schulter. »Musst du fragen, alter Freund? Ich bin ein Hilfsschweinehirt.«
    Taran erhob sich und ging dem Barden entgegen, der mit Llyan hastig herankam. Doch als Taran sich umblickte, war der Zwerg verschwunden.
    »Wo ist er?«, schrie Fflewddur.
    Eine ungeduldige Stimme erklang ganz nahe. »Hier! Wo sonst?«
    »Doli«, rief Taran. »Du warst so schwach und jetzt …«
    »Ich habe mich unsichtbar gemacht, wie jeder Dummkopf, der auch nur ein bisschen Verstand hat, klar sehen kann«, schnaufte Doli. »Ich hätte schon früher daran denken sollen. Das letzte Mal in Annuvin war ich fast die ganze Zeit unsichtbar. Ich hab nie gemerkt, wie mich das geschützt hat.«
    »Und hilft es dir jetzt?« Taran war immer noch erschrocken. »Wagst du weiterzugehen?«
    »Natürlich«, gab der Zwerg ungeduldig zurück. »Mir geht’s schon besser. Aber ich muss unsichtbar bleiben. Das heißt, solange ich es eben aushalte! Unsichtbar! Hornissen und Wespen in meinem armen Kopf!«
    »Guter alter Doli!«, rief Taran und suchte vergeblich nach Dolis unsichtbarer Hand, um sie zu drücken.
    »Nein, nicht schon wieder!«, empörte sich der Zwerg. »Ich tue es bestimmt nicht freiwillig – oh, meine Ohren – für keinen in ganz Prydain – oh, mein Kopf – außer für dich! Und schrei nicht so! Meine Ohren halten das nicht aus!«
    Dolis Stab, der auf den Boden gefallen war, schien sich von allein zu erheben, als der unsichtbare Zwerg ihn aufnahm. Und aus seiner Bewegung konnte Taran ersehen, dass Doli wieder die Führung übernommen hatte.
    Die Gefährten folgten dem Stab. Doch auch ohne dieses sichtbare Zeichen von Dolis Anwesenheit hätten sie ohne Schwierigkeit den Weg gefunden, denn sie brauchten nur dem verdrießlichen Brummen nachzugehen.
    Fflewddur war der Erste, der die Gwythaints entdeckte. Über einem flachen Tal kreisten in einiger Entfernung drei schwarze Schatten.
    »Was mögen sie gefunden haben?«, rief der Barde. »Jedenfalls hoffe ich, dass wir nicht die Nächsten sind.«
    Taran stieß in sein Horn und bedeutete den Kriegern, Deckung zwischen den Felsen zu suchen. Eilonwy kletterte trotz Tarans Verbot auf einen großen Stein.
    »Ich bin nicht sicher«, sagte sie, »aber es sieht so aus, als hätten sie etwas in die Enge getrieben. Armes Geschöpf. Es wird sich nicht lange gegen sie behaupten können.«
    Gurgi presste sich ängstlich gegen einen Felsen und versuchte sich so platt zu machen wie ein Fisch.
    »So wie Gurgi, wenn sie ihn sehen«, wimmerte er. »Sie werden sein armes, zartes Haupt greifen mit Hacken und Zwacken!«
    »Weiter! Weiter!«, brüllte Glew. Sein fettes Gesicht zitterte vor Furcht. »Sie sind mit der Beute beschäftigt. Geht weiter, ihr Narren. Geht so weit weg wie nur möglich. Oh, wenn ich doch wieder ein Riese wäre – ich würde keinen Augenblick lang zögern.«
    Die Gwythaints zogen nun engere Kreise und begannen herabzustoßen, um die Beute zu stellen. Doch plötzlich näherte sich von Osten her eine schwarze Wolke – so hatte es jedenfalls den Anschein –, der etwas Dunkles voranflog. Und bevor die Freunde in ihrem Erstaunen der raschen Bewegung folgen konnten, zerstob die Wolke wie auf Kommando in geflügelte Fetzen, die sich geradewegs auf die riesigen Vögel stürzten. Taran konnte trotz der weiten Entfernung die wütenden Schreie der Gwythaints hören, als sie sich wieder in die Höhe warfen, um den Angreifern zu begegnen.
    Fflewddur war neben Eilonwy hinaufgeklettert. Nun folgten auch Taran und Doli. Da schrie der Barde aufgeregt: »Krähen! Bei Belin, nie habe ich so viele auf einmal gesehen!«
    Wie schwarze Hornissen schwärmten die schwarzen Vögel über ihren Feinden. Es war nicht ein Kampf Vogel gegen Vogel, sondern eine regelrechte Schlacht. Ganze Abteilungen von Krähen krallten sich in die weiten Schwingen der Gwythaints, achteten nicht der scharfen Schnäbel und der spitzen Krallen und zwangen die Tiere zu Boden. Wenn die Gwythaints ihre Angreifer einmal abschütteln konnten, war sogleich ein neuer Trupp Krähen zur Stelle, der sie bedrängte. Die gefiederten Schreckensboten Arawns

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