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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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jedoch aß nur sehr wenig. Glew, gierig, wie er war, grapschte sofort nach dem, was übrig blieb, stopfte es in seinen breiten Mund und wartete gierig darauf, ob noch mehr zu bekommen sei.
    Das Fieber hatte Achrens geschwächten Körper verlassen, doch war ihr Gesicht noch immer hager und eingefallen. Taran erzählte ihr kurz, was ihn und die Freunde so nahe an Annuvin herangeführt hatte. Achren antwortete ihm verächtlich: »Glauben ein schäbiger Sauhirt und seine armseligen Begleiter, sie würden Erfolg haben, da doch eine Königin aufgeben musste? Ich hätte Annuvin längst erreicht, wäre nicht Magg mit seinem Heer gewesen. Durch einen Zufall trafen sie auf mich im Cantref Cadiffor.« Sie verzog ihre schmalen Lippen zu einem bitteren Lächeln. »Sie hielten mich für tot, als sie weiterzogen. Ich hörte Maggs Lachen, als man ihm erzählte, ich sei erschlagen worden. Auch er wird meine Rache zu spüren bekommen.
    Ja, ich lag da wie ein verwundetes Tier, aber mein Hass war schärfer als ihr Schwertstreich. Ich wäre ihnen auf Händen und Knien nachgekrochen und hätte meine letzte Kraft gegeben, um sie niederzustrecken. Trotzdem fürchtete ich, ich würde ungerächt sterben. Dann fand ich eine Zuflucht. Es gibt noch Menschen in Prydain, die Achren ehren. Bis ich weiterziehen konnte, gaben sie mir Unterschlupf. Dafür werden sie belohnt werden.
    Und doch habe ich kurz vor dem Ziel versagt. Die Gwythaints waren grausamer als Magg. Sie hätten sich überzeugt, ob ich wirklich tot war. Und ich habe ihnen einst Befehle erteilt. Grausam sollen sie bestraft werden.«
    »Ich habe das Gefühl«, flüsterte Eilonwy Taran ins Ohr, »dass Achren manchmal denkt, sie sei immer noch Königin von Prydain. Das macht mir natürlich nichts aus, solange sie sich nicht in den Kopf setzt, auch uns zu strafen.«
    Achren hatte die Worte Eilonwys gehört und wandte sich an sie.
    »Vergib mir, Prinzessin von Llyr«, sagte sie rasch. »Ich sprach wie im Traum und war versunken in angenehmer Erinnerung. Ich bin dir dankbar, dass du mir das Leben gerettet hast, und ich werde dich belohnen. Hört mir zu. Wollt ihr die Berge, die Bastionen Annuvins, überschreiten? Dann folgt ihr dem falschen Weg.«
    »Hach«, schrie Doli und wurde für einen Augenblick sichtbar. »Erzähle bloß nicht einem aus dem Feenvolk, er sei auf dem falschen Weg.«
    »Und doch stimmt es«, beharrte Achren. »Es gibt Geheimnisse, die sogar deinem Volk unbekannt sind.«
    »Es ist kein Geheimnis, dass man den einfachsten Pfad wählt, wenn man ein Gebirge überschreitet«, gab Doli schnippisch zurück. »Und genau das habe ich vor. Ich halte auf den Drachenberg zu. Aber du kannst mir glauben, wenn wir erst näher heran sind, werden wir einen Pass finden, der niedriger liegt. Meinst du denn, ich bin so ein Dummkopf, dass ich etwas anderes versuchen würde?«
    Achren lachte verächtlich. »Wenn du das tust, dann bist du wirklich ein Dummkopf, Zwerg. Von allen Gipfeln, die Annuvin schützen, kann allein der Drachenberg überwunden werden. Sei versichert«, fügte sie hinzu, als Taran ungläubig etwas erwidern wollte, »die Felswände sind Fallen. Andere als ihr sind getäuscht worden, und ihre Gebeine liegen im Abgrund. Die niedrigen Hügel winken mit der Aussicht einer leichteren Überschreitung. Doch wenn man sie erstiegen hat, fallen sie ab zu glatten Felswänden. Schreckt euch die Steile und die Höhe des Drachenbergs? Der Abstieg auf der anderen Seite ist die direkte Straße zu dem Eisentor von Annuvin. Es gibt einen verborgenen Pfad, der zu ihm führt. Ich werde euch leiten.«
    Taran musterte die Königin scharf. »Das sind deine Worte, Achren. Verlangst du von uns, dass wir dir unser Leben anvertrauen?«
    Achren blitzte ihn an. »Im Herzen fürchtest du mich, Schweinehirt. Doch was fürchtest du mehr – den Weg, den ich dir zeige, oder den sicheren Tod Fürst Gwydions? Möchtest du die Kesselkrieger Arawns überholen? Das schaffst du nicht, denn die Zeit ist gegen dich – es sei denn, du folgst mir. Das ist mein Geschenk für dich, Schweinehirt. Lehne es ab, wenn du willst, und unsere Wege werden sich trennen.«
    Achren wandte sich ab und hüllte sich fester in ihren zerrissenen Mantel. Die Gefährten beratschlagten untereinander. Doli, tief verletzt von Achrens Äußerung über seine Fähigkeiten, gab doch zu, dass er sie möglicherweise auf einen falschen Weg geführt hatte, ohne es zu wissen oder zu wollen. »Wir Unterirdischen haben uns nie so weit nach Annuvin

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