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Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Titel: Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Bernd
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zurück zur Himmelszitadelle geleiten würde, um dort den Hausarrest anzutreten, die der Himmelsmarschall als erzieherische Maßnahme für so dringend erforderlich hielt. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen bemerkte sie einen zweiten Taijirin, zum Kriegszug gerüstet und ebenfalls auf einem Greifen reitend, der sich Iegi näherte. Er zog sein Tier in der Luft in eine enge Kurve und kam dann auf der Wolke austrabend neben Iegi zum Stehen, wobei die Wolke, wie es Auril erschien, ein klein wenig in die Breite wuchs.
    »Karno?«
    »Was gibt es?« Der Sette erschien im Türrahmen und schaute sie an.
    »Es ist Zeit. Kommst du mit, alter Freund?« Auril warf ihm einen fragenden Blick zu.
    Der Tüftler verzog die bärtige Miene. »Ich habe mein Haus verloren. Ich habe mein Flugschiff verloren – nun ja, Ardos Flugschiff, aber es war mein Unterpfand – und mit ihm, ganz nebenbei bemerkt, mein gesamtes verbliebenes Hab und Gut. Obendrein hätte ich beinahe noch mein Leben verloren. Ich denke, Sinjhen würde mir zustimmen, wenn ich sagte: Die alte Schuld ist beglichen.« Er schwieg für einen Augenblick. »Auf der anderen Seite besteht nun eine neue Schuld. Dieser Hexenmeister, dessen Schergen mir all das genommen haben, schuldet mir ein Haus, ein Flugschiff und ein neues Leben. Und wie es aussieht, werde ich diese Schuld wohl persönlich eintreiben müssen. Ich bin also dabei. Warte einen Moment.« Er verschwand wieder in der Hütte und kam kurz darauf mit einer bauchigen Umhängetasche und einem Apparat in den Händen zurück, der verdächtig an die fremdartige Schusswaffe erinnerte, mit der er sie vor wenigen Tagen an der Schwelle zu seinem Heim empfangen hatte.
    »Was ist das?«
    »Was denkst du denn? Eine neue Feuerballschleuder. Oder glaubst du, ich habe zwei Tage und zwei Nächte in meinem Quartier Däumchen gedreht?«
    »Wo hast du das Werkzeug und Baumaterial her?«
    Der Sette grinste verschmitzt. »Ein schlauer Geist weiß sich zu helfen.« Er hob die Hand. »Oh, warte.« Und mit diesen Worten verschwand er wieder nach drinnen. Es gab einen kurzen Schlag, wie von einer Faust auf Holz, gefolgt von dem empörten Ausruf eines hellen Stimmchens. Als der Sette zum dritten Mal hinaus auf die Plattform trat, torkelte ihm Moosbeere durch die Luft hinterher und rieb sich die Augen.
    »Was ist denn los?«, verlangte das Irrlicht verschlafen zu wissen.
    »Wir fliegen nach At Arthanoc«, erklärte ihr Auril, »zu Tarean.«
    Das schien die Lebensgeister des kleinen Geschöpfes zu wecken. »Endlich!«, jubilierte es. »Und ich dachte schon, ihr wolltet hier warten, bis euch auch Flügel wachsen.«
    Auril lächelte. »Nein, wir vertrauen lieber auf die Flugkünste der Greifen.« Sie gab Iegi, der ihre Anwesenheit bereits bemerkt hatte, ein Zeichen, und dieser wandte sich an seinen Nachbarn, der sich daraufhin aus der kleinen Gruppe von Greifenreitern löste, die sich mittlerweile um den Prinzen geschart hatte. Er segelte außer Sicht und kehrte kurz darauf mit zwei herrenlosen Tieren zurück, mit denen er sich ihnen näherte. Auril erkannte Liftrai und begrüßte ihn: »Es ist schön, Euch zu sehen.«
    »Ich hoffe, Ihr habt mein Kommen erwartet«, erwiderte der Greifenmeister lachend. »Den großen Ritt der Taijirin möchte ich um nichts in der Welt verpassen.«
    »Wenn nur alle so denken würden wie Ihr«, meinte Auril, während sie aufstiegen.
    Sie flogen zu Iegi und seiner Handvoll Getreuen hinüber und setzten sich an die Spitze der vielleicht ein Dutzend Köpfe zählenden Gruppe. Auch ihre beiden Reittiere blieben einfach in der Luft stehen, und unter ihren Hufen bildete sich weißer Dunst.
    Der Prinz lächelte. »Auril, Karnodrim, schön, dass Ihr Euch uns anschließt.«
    »Und was ist mit mir?«, beschwerte sich das Irrlicht und huschte mit empörtem Blick und vor der Brust verschränkten Armen in Iegis Blickfeld.
    »Eure Anwesenheit ehrt uns natürlich besonders, denn so weit die Annalen der Taijirin auch zurückreichen, steht doch nirgends geschrieben, dass je ein Irrlicht mit einem der Unseren gemeinsam in die Schlacht gezogen wäre«, versuchte sich der Vogelmensch zu retten.
    »Hm«, piepste Moosbeere, nur halb versöhnt. »Eigentlich eile ich ja nur Tarean zur Hilfe.«
    »Das tun wir alle«, sagte Iegi.
    »Wie viele werden es sein?«, fragte Auril.
    Der Prinz blickte versonnen auf die Stadt vor ihren Augen. »Mehr als ich befürchte und weniger als ich hoffe.«
    Und so warteten sie, während die Sonne am

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