Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
irgendwelche schlafenden Schrecken weckst.«
    »Ich habe ja nur laut nachgedacht«, verteidigte sich Iegi.
    Sie bogen in eine weitere Straße ein, deren Ausmaße jede Prachtallee in Agialon wie die Seitengasse in einem Hafenviertel erscheinen ließen. An ihrem Ende lag ein achteckiger Platz, der von einem Ring vergleichsweise flacher Bauwerke umgeben war. Als sie sich näherten, sah Tarean, wie Haffta unruhig den Kopf hob und witterte. Die eisblauen Augen der Grawlfrau richteten sich auf den Jungen. »Falle«, sagte sie nur.
    Fenrir an der Spitze stellte die Ohren auf. »Ich höre nichts.«
    »Aber ich habe etwas gerochen«, beharrte Haffta. »Kazzach.«
    »Das ist unmöglich«, knurrte der Nondurier. »Die Katzen fürchten die Stadt wie der Dämon das geweihte Wasser.«
    Bromm erhob sich auf die Hinterbeine und reckte prüfend die dunkle Nase in die Luft. »Ich rieche nur die Äonen, die auf diesem Ort lasten«, stellte er missmutig fest.
    »Jetzt ist es wieder weg«, gab Haffta zu. »Aber ich habe Kazzach gerochen. Ich bin mir ganz sicher.«
    Fenrir verzog das Gesicht. »Nun, wir müssen jedenfalls über diesen Platz, wenn wir weiter nach Süden wollen. Die letzte Abzweigung in diese Richtung liegt über eine halbe Meile zurück.« Doch dann zog er einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn auf die Sehne seines Jagdbogens. »Es schadet natürlich nicht, vorsichtig zu sein«, fügte er hinzu.
    Auch die anderen zogen ihre Waffen.
    Langsam und sich nach allen Richtungen umschauend, ritten sie auf den Platz hinaus. Alles blieb ruhig, fast zu ruhig, hätte Tarean am liebsten gesagt, wäre die ganze Stadt nicht bislang wie ausgestorben gewesen. Sein Herzschlag beschleunigte sich, und seine Hand verkrampfte sich um den Griff von Esdurial. Gefahr, schrie eine innere Stimme. In diesem Moment schrie auch Auril auf und deutete auf das Bauwerk direkt vor ihnen, einen fünfzig Schritt hohen Steinkoloss, in dessen Stirnseite ein einzelnes riesiges Portal klaffte.
    Aus der beinahe stofflichen Dunkelheit, die direkt hinter dem Tor begann, schob sich ein graues Flugschiff mit schwarzen Segeln. Am Bug, direkt neben dem Armbrustgeschütz, stand hoch aufgerichtet ein Kazzach. Das Haar seines prächtigen Backenbartes wies das Weiß des Alters auf, und er trug einen langen Lederumhang mit Fellbesatz, an dem zahllose Knochen, Federn und andere Talismane hingen. In seiner Rechten hielt er einen mannshohen Holzstab, der von eingeschnitzten und mit roter Farbe nachgezeichneten Symbolen geziert wurde und an dessen Spitze ein bleicher, blank gescheuerter Tierschädel steckte.
    Der Kazzach wurde von einer Gruppe spärlich bekleideter, aber gut bewaffneter Krieger flankiert. Im Heck des Flugschiffes hingegen gewahrten die Gefährten Menschen und Alben in dunklen Gewändern. Und ein einäugiger Alb bemannte den Steuerstand: Ardo.
    Haffta japste. »Eine Falle! Ich wusste es.«
    Die Gefährten wirbelten herum und sahen, dass auch aus den anderen Gebäuden Scharen von Kazzach strömten. Auf weichen Pfoten ergossen sie sich beinahe lautlos über die Türschwellen und die breiten Steinstufen hinab und schlossen langsam einen weiten Kreis um die sechs, Bögen und Speere drohend erhoben.
    Auril stöhnte und griff sich an die Schläfe. »Ich habe es gesehen. Titanische Türme, von Katzen belagert, und ein Flugschiff mit schwarzen Segeln … « Sie warf Tarean einen anklagenden Blick zu, als sei es seine Schuld, dass sie sich in dieser misslichen Lage befanden.
    Doch bevor die Albin ihrem Zorn richtig Luft machen konnte, wurde sie durch die weithin über den Platz hallende Stimme des Kazzachschamanen unterbrochen: »Willkommen in Gongathar. Es freut mich, dass ihr euch unserer kleinen Zusammenkunft hier anschließen konntet.«
    »Calvas«, erkannte Tarean. »Er hat schon wieder einen neuen Körper geraubt.«
    »Und Gridoman den Katzen zum Fraß vorgeworfen, wie ich annehme«, ergänzte Iegi finster.
    Als habe er die Worte des Vogelmenschen gehört, hob der Kazzach befehlend eine Hand, woraufhin zwei seiner Krieger einen schmerbäuchigen, glatzköpfigen und sehr leblos wirkenden Körper über die Schiffswandung hievten und auf die Steinplatten des Platzes zu ihren Füßen fallen ließen. »Schaut her, ich habe sogar ein Begrüßungsgeschenk für euch. Ich hoffe, ihr habt den hässlichen kleinen Kerl nicht allzu sehr vermisst, während ich ihn mir ausgeliehen habe.« Der Katzenschamane, der nicht mehr er selbst war, ließ ein heiseres Lachen hören.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher